christina11199**Hallo nochmal ihr alle.
Nach etwas längerer Zeit wollte ich euch mal wieder von meiner momentanen Situation berichten und wie es mir geht:
Wie ihr alle wisst habe „ich“ jetzt die Entscheidung getroffen, das Kind zu behalten.
Momentan geht es mir aber sehr, sehr schlecht mit dieser Entscheidung. Ich muss sehr oft daran denken, was jetzt auf uns und mich zukommen wird. Wie schon erwähnt, das ist nicht gerade wenig. Ich weiß gar nicht, wie wir das Packen sollen. Keiner von uns beiden hat sonderlich viel angespart. Und eine Wohnung und Auto ist nichts was man mal mit 2 Monatsgehältern finanzieren und halten könnte. Aber wir müssen nunmal raus. Das macht mir schon viele Sorgen.. wir brauchen aber auch unbedingt ein Auto, meiner Meinung nach. Wenn ich dann irgendwann bei ihm bin für mind ein Jahr, möchte ich trotzdem noch meine Familie und Freunde in meiner Heimat besuchen. Ich glaube, das kann man verstehen. Aber ich setze mich nicht mit einem kleinen Kind in Bus, Bahn oder fremdes Auto. Da möchte ich schon für mich sein, wenn irgendwas ist. Geschreie, Pampers, stillen etc. Ebenfalls nachvollziehbar, denke ich.. nun ein 1.000€ Auto wird aber nicht reichen, bei etlichen langen Strecken möchte ich auch, das es was aushält und ich mir nicht jede 3. Fahrt sorgen machen muss. Auch nachvollziehbar? Ich hoffe.. ich hatte noch nichtmal nen richtigen Urlaub mit ihm. Das erscheint euch vielleicht oberflächlich, aber das bin ich nicht. Ich wollte einfach meine Zweisamkeit mit ihm am Strand genießen. So vieles sehen und erleben, nur wir zwei.. aber denkt bitte, wie gesagt, nicht schlecht von mir.. das war einfach so nen kleiner Wunsch von mir..
So und das nächste was mich sehr belastet ist, es allen erzählen zu müssen. Ich habe Angst, es meinen Eltern zu erzählen. Sie halten nicht sonderlich viel von mir, warum auch immer. Meine Mutter macht mich jedes mal fertig. Schreit und beleidigt wegen Dingen, die überhaupt keinen Grund geben so zu reagieren. Dann erzählt sie meinem Vater, wie katastrophal ich doch sei. Die Wahrheit interessiert ihn aber nicht, ich bin die Tochter, die Frau, ich habe mich zu fügen, zu gehorchen und leise zu sein. Und wenn es Ärger mit meiner Mutter gibt, kriege ich Ärger dafür, obwohl ich eigentlich nichts getan habe. Manchmal auch mit körperlicher Gewalt. Das tun beide. Zudem kriege Ich die Schuld für total absurde Dinge. Mein kleiner Bruder ist vor 2 Jahren sitzen geblieben und schlecht in der Schule. Dafür kriege ich die Schuld.. mein großer Bruder hätte mir doch damals so super geholfen und ich will nichts mit dem jüngsten machen. Dabei will er nicht und flüchtet sich irgendwie jedes Mal, wenn ich ihm Aufgaben o.ö. gebe. Aber anstatt ihn mal zurecht zu weisen, kriege ich die Schuld. Sie geben mir das Gefühl, ich wäre das schlimmste Kind, das es nur geben kann. Oft weine ich vor ihnen, wegen ihnen, dann kommt es einfache raus, aber das interessiert sie nicht. Jedes mal wird gesagt ich solle ausziehen.. mein Bruder war bis 27 daheim.. Ich bin halt das katastrophale Kind, während meine 2 Brüder so super sind. Dabei ist es komplett anders rum.. aber das wäre eine zu lange Geschichte, um euch alles zu erzählen.. Ich wollte euch nur das Verhältnis zwischen meinen Eltern und mir verdeutlichen. Das ich furchtbare Angst habe, es ihnen zu erzählen. Angst vor der Reaktion.. Angst vor den Taten.. wenn sie wissen, dass ich schwanger geworden bin, bekräftigt dies doch nur noch ihre Sichtweise..
Dann habe ich Angst es meinem großen Bruder zu erzählen. Er ist 30 und hat noch keine Kinder.. zu ihm habe ich eigentlich ein gutes Verhältnis, aber oft bemängelt und kritisiert er mich, in vielerlei Hinsicht. Was wird er dann sagen, wenn ich mit 19 mitten in der Ausbildung schwanger bin? Ich glaub ich will es gar nicht hören.
Ich habe Angst, es meinem Arbeitgeber zu erzählen. Und somit auch der Schule. Ich habe eine sehr oberflächliche Klasse. Versteh Mich mit niemandem wirklich gut, will ich aber auch nicht. Seit der Grundschule bis zur 10. habe ich blöde Kommentare bekommen. Ich sei fett und all sowas. Nicht immer, ich war nicht das Mobbingziel, falls ihr das denkt, eigentlich hatten sie auch kein Problem mit mir, ich hatte auch Freunde. Aber ich war mit Kerlen in einer Klasse, die sich für was besseres hielten und sich stark gefühlt haben, wenn sie sowas sagten. Vieles war ernst gemeint, vieles aber wahrscheinlich auch nicht. Trotzdem hat sich das alles in mein Hirn eingebrannt und ich war seit ewigkeiten nicht mehr im Freibad und trage keine kurzen Hosen mehr.. auch wenn ich weiß, dass ich nie wirklich fett war und bin. Es waren nur ein paar Kilo mehr, nichts gravierendes. Ich habe es trotzdem nie vergessen. Ich habe kein großes Selbstbewusstsein, weil mir weder in der Schule, noch zu Hause gezeigt und gesagt wurde, wieso ich eins haben sollte. Und da soll ich stolz mit einer Kugel bei der Arbeit und in der Schule herumstolzieren? Das kann ich nicht.. ich freue mich jetzt schon auf die schiefen Blicke und das Gerede hinter meinem Rücken von all den Leuten, die ich mal kannte und kenne.. ich habe zwar auch Freunde, die hinter mir stehen, aber aufmuntern können Sie mich in der Hinsicht nicht.
Wer weiß zudem überhaupt, ob das mit meinem Freund halten wird so lange.. da habe ich, wie schon des Öfteren erwähnt, auch große Angst vor.
Ach, und.. Ich habe riesige Angst vor der Geburt. Die Schmerzen, Komplikationen etc. Einer meiner Hüften ist seit der Geburt nicht komplett ausgereift, waren mal beim Arzt deswegen. Der hat was gesehen, aber nicht, wie gravierend es ist. Ab einem bestimmten grad kann es zu Problemen in während Schwangerschaft und Geburt kommen. Hm. Sollte zum Facharzt, war nie da. Warum auch so unbedingt? Hab ja nicht damit gerechnet, es jetzt schon zu sein. Jetzt frage ich mich, ob man das überhaupt noch herausfinden kann. Wäre es nicht mit einem Röntgenbild am besten zu erkennen wie weit das fortgeschritten ist? Geht ja auch nicht mehr. Und dann lieg ich da, in den Wehen. Aber die Hüfte macht nicht mit und Kind kommt nicht gesund zur Welt wegen etlichen Komplikationen..
So, das war mal die Kurzfassung meiner momentanen Sorgen. Eigentlich empfindet man eine Schwangerschaft ja als etwas wunderschönes, aber ich verbinde damit nur negatives. Nicht nur das, eben auch diese Freiheit und unabhängigkeit, die ich dann nicht mehr habe, wofür ich eigentlich nicht bereit war es aufzugeben. Nur negatives..
oft kann ich meine Tränen noch nichtmal bei der Arbeit zurückhalten, wenn mir diese Dinge durch den Kopf gehen. Vielleicht übertreibe ich auch, ich weiß es nicht, aber mich belastet es zur Zeit sehr.. und ich glaube nicht, dass das die Hormone sind, das ist wie gesagt wirklich, wirklich schwer für mich..
mein Freund versucht mich aufzumuntern. „Wir schaffen das schon.“ „so wie dir geht ätlichen frauen.“ „die Freude auf das Kind kommt schon noch.“ Joa, hilft aber nicht. Ich freue mich nicht, im Gegenteil. Ich weiß auch nicht, ob ich das überhaupt so richtig können werde irgendwann. Was ist da denn überhaupt positives dran? Das Kind? Ich hätte kein Problem damit, wenn es sich erst in 3 Jahren angekündigt hätte.. es klingt hart, ich weiß. Und ich fühle mich auch schlecht, sowas zu denken.. Aber so ist das momentan leider.. **