an0N_1252917599zHallo Mila, ich kann dich sehr gut verstehen!
Hallo Mila,
es tut mir total leid, dass du gleich doppelten Schmerz ertragen musstest. Da hat es nun endlich geklappt nach echt langen 2 Jahren, und dann passiert sowas. Es kann sein, dass es mit dem Stress wegen deiner Omi, mit der Angst um sie, zusammenhing, dass es nicht geklappt hat, muss aber auch nicht so sein. Leider passiert es manchmal auch einfach so. Ich hatte keinen besonderen Stress, und es sollte dennoch nicht sein. Habe auch gerade von einer Frau gehört, die eine Fehlgeburt hatte, weil Mutter und Ehemann schwer krank wurden. Es ist dann vielleicht auch nicht der richtige Zeitpunkt. Wie kann man sich schließlich auf sein Baby richtig freuen, wenn man den Verlust eines lieben Verwandten verschmerzen muss. Ist echt gemein! Aber andererseits ist dein Kleines jetzt nicht "allein" im Himmel, sondern ein Stück Familie ist dabei.
Auf meine Frage nach dem "Warum?" habe ich von Gott auch keine Antworten bekommen, aber ich wurde ruhiger und bekam die Gewissheit, den Frieden, dass es einen Sinn hatte, den nur Er kennt, und dass es nicht böse gemint war. Gott hat mir durch viele Menschen seine Liebe gegeben und mir geholfen Positives an der ganzen Sache zu entdecken. So zum Beispiel, dass wir nun wissen, dass es überhaupt klappt, dass mein Körper für eine Schwangerschaft bereit ist, dass wir in unserer Beziehung noch enger aneinander gekommen sind, etc. :-) Ich habe mir am Samstag erstmal Zwiebelmettwurst gekauft, auf die ich 3 Monate lang verzichtet habe :-) Es ist schwer nach vorne zu schauen, aber ich glaube fest, dass ich das auch weiterhin schaffe. Ich rechne auch damit, dass ich zwischendurch nochmal traurig werden werde, gerade wo ich im Kalender stehen habe "13.SSW, 14.SSW, 15.SSW,etc." und ich irgendwie schon manchmal überlege, wie groß es jetzt gewesen wäre. Manchmal sind die Gedanken einfach da. Aber dazu habe ich dann das Bild. Ich kann es mir anschauen und werde daran erinnert, dass das Kind jetzt bei Gott ist. Guck mal, und bei dir ist deine Omi für dein Kleines da, das ist doch ein wunderbarer Trost. Wir haben jetzt beide ein Kind im Himmel. Ich finde,das einen schönen Gedanken, wenn ich auch gerne bereits ein Kind in meinem Arm hätte. Ich bin sehr froh, dass ich das Erlebte so hinter mir lassen kann und dass ich so getragen werde. Ich freue mich sehr auf das nächste mal und danke dafür, dass ich schon mal reinschnuppern konnte in das Schwangersein!
Vielleicht können wir uns ja mal Links schicken mit den gemalten Bildern, wenn sie denn fertig sind :-) Würd mich freuen! Ein bisschen wird das aber wohl noch bei mir dauern, bin da nicht so schnell. Habe bisher mit Bleistift vorgemalt, wollte heute mit Ölfarben anfangen, aber nun lohnt das kaum noch, werd das nun Morgen machen - so ist das dann :-) Es ist total schön hier zu erfahren, dass auch Andere durch diese Erfahrung gegangen sind und ich hoffe, dass wir Anderen Mut machen können und Ideen geben können, die ihnen helfen, mit der Situation umzugehen. Du bist ja auch auf sehr gutem Weg. Es ist gut, dass du dir Hilfe gesucht hast und du nach Möglichkeiten gesucht hast, zu verarbeiten. Für mich hört sich das sehr gut an, und es hört sich für mich auch ganz so an, als würdet ihr die Hoffnung nicht aufgeben, oder? Es kann ja schon ganz schnell wieder klappen! Es muss nicht wieder 2 Jahre dauern. Vielleicht ist der Körper ja jetzt auf den Geschmack gekommen :-)
Für mich ist mein Glaube der größte Halt. Ich habe das vor etwa 3 Jahren für mich entdeckt. Ich bin in einer Gemeinde aufgewachsen (evangelisch) und musste dann mit meiner Mutter umziehen nach hamburg. Dadurch waren alle Kontakte weg und es war auch alles irgendwie anstrengend. Ich passte nicht in die Großstadt, fand keinen Anschluss, meine Mutter hatte zuviel um die Ohren, etc. Ich war wütend auf Gott, dass ich das mitmachen musste (10 Jahre, trotzig :-)) und verstand es nicht. Hab dann zwar noch ab und zu gebetet, aber nicht wirklich geglaubt, dass mir das helfen kann. Konnte ich wohl auch nicht wissen. Und meine Mutter hat auch ein Stück Glauben verloren, obwohl Gott es bestimmt gewollt hätte, dass wir in der Heimat geblieben wären und ja auch nichts dafür kann, dass sie sich für diesen Schritt entschieden hatte (soll kein Vorwurf sein, ist nur eine Feststellung. Gott ist nicht immer Schuld, wenn irgendwas nicht so läuft, wie wir uns das wünschen :-)) Jedenfalls veränderte ich mich dort sehr, war nicht mehr aufgeschlossen, sondern igelte mich ein. Ich hatte ganz krasse Phasen mit stoppelkurzen Haaren, Piercing, Alkohol, Rockfestivals, etc. Kann sich heute kaum einer vorstellen. Oder auch so Rockerphasen, ganz in schwarzem Leder. Die Fotos sind echt toll. Aber man sieht mir auf jedem an, wie schlecht es mir ging. Es ist ein Stück von mir, Erfahrungen, und ich steh dazu, aber bin auch froh, dass es sich nochmal verändert hat. So ähnlich sah ich auch aus, als ich meinen Mann kennenlernte, der irgendwie hinter diese Fassade guckte und mich so liebte, wie ich war. Ist auch echt ein Wunder :-) Na ja, jedenfalls zogen wir dann vor gut 4 Jahren nach Malente, meiner alten Heimat. Und da bin ich nach einem Jahr "zufällig" an einer Gemeinde vorbeigefahren und neugierig geworden. Dort habe ich den Glauben neu entdeckt und letztlich Freunde gefunden, den Anschluss, den ich 15 Jahre lang vergeblich suchte, und Liebe erfahren. Natürlich bin ich da dann immer öfter hingegangen, und schließlich ist auch mein Mann neugierig geworden, und meine Mutter auch. Nun haben wir alle den Herrn, der uns tröstet. Ich bete immer, wenn es mir schlecht geht. Antworten, wie man sie sich wünscht, so wörtlich oder ganz deutlich, bekomme ich nicht, aber inneren Frieden, irgendwelche Gewissheiten bei Fragen oder Unsicherheiten. Und manchmal auch ganz deutliche Zeichen. Und das hilft mir sehr. Ich hab mich nach dem Gottesdiesnt, wo ich von meiner Traurigkeit erzählt habe, und letztlich alle für mich da waren, solch eine Liebe und Wärme gespürt, dass ich das am liebsten mit der ganzen Welt teilen möchte. Ohne das, ohne den Glauben, wäre ich sicherlich in einer Depression gelandet, weil ich mich schon sooo riesig auf unser Baby gefreut habe, bereits Namensbücher ohne Ende gewälzt habe, meinen alten Kinderwagen im Zimmer stehen habe und das Kinderzimmer zumindest im Kopf schon eingerichtet habe. Überall liegen Bücher zum Thema "Schwangerschaft", weil ich jede Woche geguckt habe, wie groß der Krümel jetzt ist. Sie liegen direkt über den Büchern von unerwünschter Kinderlosigkeit und Adoption, woran wir vorher schon gedacht haben. Der Schwangerschaftstest, das Superergebnis, war für uns das größte Geschenk. Rein menschlich gesehen war es der perfekte Zeitpunkt, aber vielleicht kennt Gott noch einen besseren Zeitpunkt, wer weiß! Und beim nächsten Mal wird es ein noch viel größeres Geschenk sein, da bin ich mir sicher, und bei dir auch. Dann freuen wir uns beide auf unsere kleinen Schätze und können gar nicht aufhören über beide Wangen zu strahlen! Ich freu mich drauf! Hoffe, dass ich dich nicht erschlagen habe mit dieser noch längeren Antwort, aber irgendwie musste ich diese Worte mal runterschreiben. Kannst ja fragen und sagen, was dich beschäftigt.
Ich freu mich auf deine Antwort, liebe Grüße, ciao, Annika.