Nach der OP
Also, jetzt wurde ja heute eine Ausschabung gemacht. Ich muss noch den histologischen Befund abwarten, sprich, ob die Schwangerschaft in der Gebärmutter war.
Aber der hcg-Wert war einfach zu unnormal... erst war er bei 349 und nach 4 Tagen hätte er bei fast 1400 sein müssen, er war aber nur bei 379. Das heißt, dass definitiv was nicht gestimmt hat.
Eine Ausschabung ist keine schlimme OP, man fühlt sich hinterher körperlich ganz ok. Seelisch ist das natürlich ne andere Sache.
Jetzt muss ich noch abwarten, ob am Ende die Schwangerschaft nicht doch im Eileiter war. Aber ich finde es im Nachhinein ok, dass man erst mal ne Ausschabung versucht, weil das ist die weniger schlimme OP und dann erspart man sich vielleicht das Aufschneiden.
Mir geht's jetzt soweit ganz gut. Ich finde Gewissheit immer besser als Ungewissheit. Ich hatte gar nicht mehr damit gerechnet schwanger zu werden und dann hat es mich sehr viel Nerven gekostet zu zittern, was denn nun los ist.
Wir werden dann demnächst ne IUV in Angriff nehmen. Einen Versuch ist es wert. Immerhin wurde ich jetzt zwei mal befruchtet, sprich, ich hab Eizellen, die funktionieren und mein Mann hat Sperma was funktioniert, das muss man auch mal wieder positiv sehen.
Die Oberärztin, die mich behandelt hat, hat erzählt, dass sie auch schon mal eine Ausschabung machen lassen musste. Eine Schwester im OP hat mir erzählt, dass sie schon 6 Fehlgeburten hatte. Es sind so viele Frauen betroffen, das denkt man gar nicht. Das tröstet auch ein wenig.
Die Frau des besten Freundes meines Mannes ist schwanger, sowas macht mich sehr neidisch. Ich hab meinen Mann auch gebeten, dass Treffen fürs kommende Wochenende abzusagen, ich gönne ihr das Glück noch nicht. Es ist fies sowas zu sagen, aber es ist ehrlich.
Ich kann erst dann mit werdenden Müttern oder Müttern mit kleinen Kindern abhängen, wenn ich selbst ein Kind hab. Ist einfach so. So leicht kommt man nicht drüber hinweg.
Ich denke, ich kann schon ein glückliches Leben führen, aber man muss ja auch nicht Salz in die Wunde streuen.
Ich hoffe, dass meine Worte auch anderen helfen, denen es ebenso geht.