Hab da was !!!
Heute können wir in vielen Büchern über den Vorteil lesen, die Nabelschnur des Neugeborenen auspulsieren zu lassen. Vor etwas über zwei Jahren habe ich nun von der Lotusgeburt erfahren und bin seitdem von ihr begeistert. Lotusgeburt wird eine Geburt genannt, bei der die Plazenta am Nabel und somit am Kind belassen wird, bis sich die Nabelschnur selbst vom Nabel löst. Da seit mehreren Jahren die Natürlichkeit und Wichtigkeit der Physiologie der Geburt wieder mehr in das Bewusstsein der Geburtshelfenden kommt, erlebe ich nun auch eine Rückbesinnung auf die Physiologie der Nachgeburtsphase der Geburt. Warum eine Neuorientierung wünschenswert wäre, wird ersichtlich, wenn bedacht wird, dass sich ca. vier Tage nach der Befruchtung die Blastozyste in Embryoblast und Trophoblast teilt, aus dem sich dann die Plazenta entwickelt. Die Plazenta ist somit das erste Organ des Menschen. Die Plazenta Mutterkuchen zu nennen ist somit sachlich falsch. Die Trennung zwischen Mutter und Kind ist die Uterusschleimhaut und nicht die Nabelschnur. Lotusgeburten sind keine neuen Erfindungen, sie gibt es heute noch in den Hochebenen von Kolumbien(1) genauso wie in Teilen Indonesiens. Die Pharaonen hatten einen nachweislichen Plazentakult, bei dem die Plazenta bei dem Kind blieb. Lediglich der Name ist neu. Er kommt von der Hellseherin Clair Lotus Day(2). Sie sah, dass die Aura des Kindes und der Plazenta eins waren und sich erst nach der natürlichen Abnabelung von der Plazenta löste. Wurde die Nabelschnur vorher durchtrennt entstand ein Phantomschmerz, ähnlich dem, von dem Amputierte berichten. Wie dieser Schmerz erlebt wird, wird heute eindrucksvoll durch Rebirthing und ähnliche Therapien erlebt. Die KlientInnen berichten von schneidendem Schmerz, Angst, völliger Empörung, nicht loslassen wollen oder auch totalem Entsetzen. Hinterher wird von Hilflosigjeit, Einsamkeit und Ähnlichem berichtet. Die Berichte ähneln sich sehr, auch ihre Gefühlsintensität. Nemi Naht(3) arbeitet seit meheren Jahren mit dem Plazentatrauma und mit dessen Auflösung(4). Nemi sieht die Auswirkungen des Plazentatraumas im Erwachsenenalter z.B. in Einsamkeitsgefühlen, oder dem Gefühl nicht genug zu bekommen. Hier ist wahrscheinlich der entscheidende Faktor die Menge Blut die im Moment des Abnabelns in der Plazenta verbleibt und somit dem Kind fehlt. 30-60 ml sind es beim sofortigem Abnabeln, dies entspricht für einen Erwachsenen ca .600-1200 ml Blut(2). Wir als Hebammen haben hier die Möglichkeit, tiefgreifende Aufklärung und ein neues Verständnis für das Kind zu gewähren. Ich finde es heute, da ich selbst Lotusgeburten anbiete, interessant mitzuerleben, wie die Neugeborenen auf das Abschneiden der Plazenta reagieren(5). Mir ist dies früher nie aufgefallen.