Hallo ihr lieben,
am 12.03.06 um 1:40h kam unsere kleine Lili mit 7 Tagen Verspätung auf die Welt geplumpst!
Sie wog 3495g bei 50cm und mit 34cm Kopfumfang.
Die Geburt ging sehr schnell und war "eigentlich" auch gar nicht schlimm ;-)
Ich hatte die ganze Nacht auf Samstag schon Wehen im Abstand von 10 Minuten, am Samstag verkürzten sie sich im Laufe des Tages dann immer mehr. Ich hab 2 Mal schön in der heimischen Badewanne gelegen und musste schon kräftig veratmen bei Abständen von 5-7 miinuten, so richtig regelmäßig wars nicht. Gegen 15 Uhr kam noch meine Nachsorgehebamme um mir das Rezept für den Cocktail zu geben, den ich ja dann zum Glück nicht mehr brauchte ... Ich hab noch versucht, was zu essen, es gab Tagliatelle mit Lachs, mit viel Liebe von meinem Freung gekocht. So richtig sicher war ich aber immer noch nicht, ob sie diesmal kommen wollte. Ich hatte ja schon seit ein paar Nächten immer wieder Wehen gehabt, die nichts brachten.
Gegen 20 Uhr (nach der Sportschau ;-) ) meinte mein Freund dann, wir sollten lieber mal einen Kontrollbesuch machen in der Klinik. Ich hätte ja noch weiter ausgehalten ... obwohl ich mich teilweise schon ganz schön auf allen vieren auf dem Boden wand vor Wehen. Die Abstände pendelten so zw. 3,5 und 4 Minuten. ICh wollte auf keinen Fall zu früh ins Krankenhaus.
Als wir dort ankamen, war der MuMu schon 3-4 cm auf und der Gebärmutterhals komplett verstrichen. Superbefund, gute Vorarbeit zu Hause geleistet! Die Hebamme schlug vor, dass wir bleiben. Es könnte innerhalb der nächsten 10 Stunden kommen, aber evtl auch noch länger dauern.
Wir haben die Tasche aus dem AUto geholt, sind dafür dann aus dem 5. Stock alle Treppern erst runter und danach wieder hoch, puh, war das anstrengend, in jedemStock ne kräftige Wehe veratmet ...
Nach 10 Minuten im Wehenzimmer platzte dann mitten in einer starken Wehe die Fruchtblase, die Hebamme kam auch sofort und meinte, die Wehen könnten von jetzt an stärker werden. Kaum hatte sie das gesagt, ging es auch schon los im Abstand von 2-3 Minuten. Ich musste noch 1/2 Std CTG abwarten bevor ich in die Wanne durfte, das war schon echt hart!
Im "Badezimmer" musste ich noch 2 Wehen auf den nackten Fliesen veratmen, weil das Wasser noch nicht eingelaufen war. Auf allen vieren bzw vorne aufgestützt konnte ich die leichter ertragen.
Dann war ich für bestimmt 1 1/2 Stunden in der Wanne, die Übergangswehen waren echt megaheftig und ich hab glaube ich die ganze Station zusammengebrüllt :bien:, das rauszulassen war echt das einzige, was half. Und ein bisschen Spaß hat das Brüllen auch gemacht! Hab gegen Ende ein bisschen hyperventiliert, mit kribbeligen Lippen, Zunge und Fingern, aber mein Freund hat mich die ganze Zeit so wunderbar unterstützt und Regieanweisungen gegeben, zu trinken gereicht, Gesicht mit kaltem Lappen abgewischt, Kopf gehalten, Hand gehalten, eine Fantasiereise mit mir gemacht (Mountainbiketour) ... ich war echt sooo froh, dass er da war!!! Die Hebamme hat sich ganz überflüssig gefühlt und musste sich fast nur um ihre Geräte kümmern. Sie war nachhaltig beeindruckt von unserer Vorstellung.
Es verlief jedenfalls alles supertoll und schnell, bis ich in die Austreibungsphase kam, denn Lili wollte die Geburtsrutsche nicht nehmen, die kleine Schisserin! Ich hab so schön alles vorbereitet mit Dammmassage, heublumendampfsitzbad, Himbeerblättertee etc und dann macht der kleine Dickkopf mir doch noch Strapazen!
In der Wanne ging es nicht weiter, aber ich wollte doch auch nicht raus. Na, irgendwann musste ich doch. Ich hab noch bestimmt ne 3/4 Std oder mehr gepresst wie ne Weltmeisterin, ich dachte, mir platzt der Kopf! Ich war auch ziemlich unterzuckert, weil ich nicht genug gegessen hatte tagsüber (also Mädels, esst immer schön regelmäßig, wenn ihr kurz vor ET seid!!!) Ich hätte den Kopf fühlen oder sehen können, wollte aber nicht.
Im Stehen, Vierfüßerstand, Hocken, Vorneübergebeugt, beim Freund eingehangen, auf dem Gebärhocker und am Schluß quasi auf eigenen Beinen und nur im Rücken vom Freund gestützt hab ich sie endlich soweit gehabt! Ich wollte keine PDA und hatte nur 2 entkrampfende Buscopanzäpfchen, die aber auch nicht wirklich was bringen. Naja, zwischen den Wehen kann man damit besser entspannen.
Als der Kopf raus war war alles vorbei und vergessen, mit einem Schwupps flutschte sie der Hebamme in die Hände, der Schmerz und die Anstrengung war vorbei und vergessen. Es ist ein gigantischer und unvergleichlicher Moment :amour: :amour:, ich kann nicht begreifen, wie jemand sein Kind nicht haben wollen kann, wenn er es geboren hat.
Danach bekam ich eine Oxitozynspritze, um die Nachgeburt zu gebären, das war auch ein Klacks. Die kleine hatte ich direkt im Arm und wir durften ganz lange mit ihr alleine sein, bis der Apgar-Test gemacht wurde. Sie war noch etwas benommen. Die Hebamme brachte uns noch einen Piccolo zum anstoßen, ich war regelrecht besoffen danach :-)
Ich bin übrigens schon am nächsten Tag aus dem Krankenhaus nach Hause gefahren, weil ich es einfach zu unruhig dort fand. Ich kann das nur empfehlen, weil man zu Hause einfach auch mehr Ruhe zum ausprobieren hat. Die Kinderkrankenschwestern sind alle unterschiedlicher Ansichten über alles Möglich und das verwirrt einen nur. Am besten probiert man selbst aus! Und die ersten 3 tage sind die kleinen eh nur am pennen, das ist so schön dann zu Hause zu sein sie im Arm zu halten statt ständig in diesen Glaskästen.
:amour:
Jetzt ist sie morgen eine Woche alt, meine Brüste platzen vor Milcheinschuss (aua - Dolly Buster ist nichts gegen mich, ich trage auf beiden Seiten mind. je 1 Kg Silikon, so siehts aus) und ich gehe auf den Brustwarzen, aber es ist einfach soo wunderschön, wenn Lili ihr Engelslächeln zeigt und uns mit ihren dunkelblauen Augen anschaut. Wir schmelzen immer dahin! Hatten auch erst eine unruhige Nacht mit Geschrei. Wenn sie nur nuckeln will, lassen wir sie an unseren Fingern saugen und ich hab noch ein bisschen Schonung... Die ersten Spaziergänge mit ihrem Vater liebt sie sehr! Die ersten Wutschreifotos sind zum totlachen!
Ich wünsche allen, die noch gebären müssen, eine tolle Geburt und sage euch, es gibt kein tollerers Gefühl als das, ein Kind auf die Welt zu bringen. Ein Kind ist wirklich das allerallergrößte Geschenk der Welt! So eine große Liebe hab ich noch nie empfunden vorher. Und wenn ihr morgens wachwerdet und euer Kind liegt neben euch, und daneben euer Mann/Freund, und beide schlafen in der gleichen Position, dann könnt ihr vor Glück nur noch heulen!