Da kann man sich auch reinsteigern...
Eine Kapazität auf diesem Gebiet ist Doktor Ingrid Olbricht, die sich als Chefärztin der Psychosomatischen Abteilung der Wicker-Klinik in Bad Wildungen intensiv mit dem Thema Geburtsschmerz befasst hat.
Doktor Ingrid Olbricht hat zu etlichen Themen wegweisende Bücher geschrieben. In ihrem Sachbuch Was Frauen krank macht beschreibt sie das Problem wie folgt (Seite 179ff):
- Die Geburt ist ein natürlicher Vorgang, der im Grunde nicht mit solch extremen Schmerzen behaftet ist, wie es gerne dargestellt wird. Besonders in zivilisierten Kulturen verliert die Geburt an Natürlichkeit und wird so seit vielen Generationen in unserem Bewusstsein mit der Vorstellung extremer Schmerzen behaftet.
- Das Unterbewusstsein erwartet extreme Schmerzen und reagiert mit Angst.
- Diese unbewusste Erwartungshaltung führt zu extrem verstärktem Schmerzempfinden. Die Gebärende verkrampft sich und steigert sich in das Schmerzerleben hinein.
- Der Geburtsvorgang, der allenfalls mit leichten Schmerzen einhergegangen wäre, wird als extreme Grenzerfahrung erlebt.
Wem dieses Prinzip des extremen Schmerzerlebens unverständlich ist, der führe sich einfach einen Menschen mit Spritzenphobie vor Augen: Eine einfache Injektion, die im Grunde nicht mehr Schmerzen verursacht, als das harmlose Auszupfen eines Härchens, wird aufgrund unbewusster Angst als extrem schmerzhafte Grenzerfahrung erlebt, die bis zur Ohnmacht führen kann.