Hallo "Leidens"-Genossin :-D
Hej, schön, dass jemand mir aus der Seele spricht; ja, es gibt zwar 20.000 Themen über Reiten und Schwangerschaft, aber wie es mit Reiten auf Leistungssportniveau aussieht, habe ich vorher auch noch nicht gefunden.
Ich kann dir auch keine Antwort geben, aber ich mache mir seit Anfang meiner SS auch Gedanken zu dem Thema. Ich bin noch ganz am Anfang (5+1), aber gerade jetzt, wenn man sich noch ganz wenig schwanger fühlt, ist das ja ein großes Thema, was meist mit VIELEN Emotionen geführt wird.
ich denke, die wichtigste Unterscheidung ist schon mal die, WIE und WAS geritten wird. Wir sind anscheinend beide ehrgeizige Reiterinnen mit einiger Erfahrung. Bei mir ist es das 6 1/2-j. Pferd, mit dem es dressurmässig gerade richtig gut voran geht.
Es ist nicht so, dass ich auf Teufel komm raus gefährlich leben will, aber mein Pferd war mein Lebensinhalt bis jetzt und zwar nicht so lockerflockig 2 mal die Woche bei gutem Wetter im Schritt raus, sondern täglich vor der Arbeit zwischen 6 und 8 Uhr morgens trainiert, 4-5 x im Monat Training, auch mit Wegfahren (alleine mit Pferd hinten drauf) usw.
Ich habe immer vorher gedacht: klaro reite ich weiter, auch Training, aber jetzt, wo ich mein Wunschkind erwarte, mache ich mir hauptsächlich darüber Gedanken.
Du wirst dich sowieso selber entscheiden müssen, was du willst, jeder sieht das anders, aber hier ein paar "Hilfen", die ich mir mantramässig vorbete: :D
1. Mein Frauenarzt sagte, dass ich ALLES weitermachen soll, was ich bisher gemacht habe. Sport tut gut und wie unsere Hotties unserer Psyche gut tun (vor allem nach dem Reiten, wenn er den Wechsel zB. schön durchgesprungen ist), wissen wir alle, oder? Er sagt: Leben entsteht im Leben.
2. Malin Baryard hat 6.Monatskugel noch große Preise gewonnen.
3. ich habe mit einer FA hier im Stall gesprochen, sie hat mir geraten, viel leichtzutraben, leichter Sitz im Galopp, wenn ausgesessener Trab weich, kann ich das auch machen.
4. Ich gehe manchmal mit gemischtem Gefühl los, wegen der ganzen Erschütterungen, aber wenn ich auf meinem drauf sitze, denke ich: ganz ehrlich, das ist auch nicht mehr, als wenn ich im Takt zu Musik mittanze oder wippe...
Ich werde es jetzt so handhaben, dass ich nach und nach weniger mache. Ich habe mich heute schon bei Galopp-Schritt-Übergängen nicht so ganz wohl gefühlt und deshalb lasse ich das jetzt weg. Trab-Tour wird gekürzt oder im leichttraben geritten bzw. lasse ich verstärkungen weg.
Ich habe einen Doppellongenkurs gebucht, damit ich den Dicken weiter ordentlich arbeiten nebenbei kann. Ich mache ganz viel Cavaletti-training an der Longe. Nebenbei reitet eine Reitbeteiligung ihn im Unterricht und springt ihn. Meinen Reitlehrern (zu denen ich weiter hinfahre) habe ich die "offizielle Version" erzählt (habe Rücken :D) und wir machen trotzdem in abgespeckter Version Unterricht.
Da ich in 2 Wochen Beschäftigungsverbot bekomme, sollte mit dem Baby alles gut sein, habe ich noch mehr Zeit, also geht er morgens zusätzlich mit mir im Schritt ins Gelände oder später dann an der Hand.
Ich finde, man darf nicht alles aufgeben, was einem lieb war. Natürlich nehme ich Rücksicht, trinke nicht einen Tropfen Alkohol, Kaffee, esse sogar wieder Fleisch, aber man ist ja nicht krank und ich glaube, der Verlust wäre umso schlimmer, wenn doch etwas passiert, wenn ich mich paralytisch aufs Sofa lege die nächsten 10 Wochen... :)
Ich freu mich über Erfahrungen oder Ideen, was man sonst mit seinen Pferden anstellen kann, ohne sie zu schrubben :D, und ohne sie komplett abzutrainieren.
LG, Käthe