Meine Erfahrung. Abbruch. Ich kann jeder raten....
.... die in dieser Situtation ist sich besonnen aber zügig zu verhalten. Leicht gesagt wenn man gerade schwanger und kopflos durch die Gegend rennt ;-)
Dazu mein (unglaubliches) Beispiel:
Genau vor zwei Wochen hatte ich einen positiven Test.
Für mich war klar-es muss schnell gehen und kurz. Also ambulanter, chirugischer Eingriff- ortliche Betäubung.
Ich bekam am Freitag dann ein Beratungstermin. Früher ging es nicht. Ich wurde ganz, ganz toll beraten und bekam ein Liste mit Ärzten. (Pro familia bekommt allerdings fast kein Feedback über den Abbruch- ich wurde darum gebeten. Somit können sie einem eben nur die Adressen nennen).
Habe sofort die Krankenkasse wegen der Kosten angerufen. Antrag schicken und zurückschicken dauert eben.
:!!!: Habe aber gelesen, dass man den Antrag bei jeder beliebigen KK vor Ort einreichen kann, da diese die Kosten eh zurückerstattet bekommen.
Dann habe ich den bekanntesten und Arzt angerufen (Internetrecherche) und hätte da meinen Termin erst heute.
:-(
Habe mir den offengehalten und noch einen anderen Doch angerufen. Hätte da meinen Termin am letzten Mittwoch gehabt.
Vorgehensweise: Schwangerschaft bestätigen, Abbruch mit örtlicher Betäubung. Hatte alles dabei. Die Krankenkasse hat die Kostenübernahme per Fax an die Praxis geschickt (das geht- wenn es schnell gehen muss). Dem anderen Doc habe ich abgesagt.
Abbruch mit Tabletten war bis dahin kein Thema für mich.
So kam ich in eine etwas - altbackene, schnuddelige "Hinterhofpraxis". Mein Mann hatte frei. Er sollte mich ja nach dem Eingriff fahren.
Ich wurde vom RatzFatz- Doc (ein ganz netter, schneller, lustiger :roll: ) schonungslos aufgeklärt, was er mir im Begriff ist alles in die Venen zu jagen und wenn ich Pech hätte wäre es eine Eileiterschwangerschaft und, und, und.... Und- meine Augen wurden immer größer- mein Gesicht immer länger. Ich dachte - au nee und habe mich schon auf einen Abbruch -örtlich ohne Sedierung mit ihm geeinigt. Meine Frage- "Tut die örtliche Betäubung weh?" Seine Antwort: "Weiss ich doch nicht, ich habe keine Gebärmutter" Hähähää.
Dann kam der Ultraschall. 7 Wochen und ein Tag sagte er. Ich sah nur den Fleck- so und jetzt sollte es los gehen. Und ich sagte NEIN! Mein Mann war entsetzt.
:!!!: Ja, ihr dürft gehen und das ist euer gutes Recht, wenn es euch mulmig wird. Nur weil ihr das tut, müsst ich euch nicht bei jedem Hansel auf den Stuhl legen. ;-) Das solltet ihr euch wert sein. Ist eh schon beschissen genug.
Noch ein guter Rat an euch. Der Ultraschall - und die Gewissheit wirklich schwanger zu sein muss verdaut werden. Lasst es also vorher abklären. Ich habe das Bild mitgenommen und bekam auch beim Betrachten keine überschwengliche Muttergefühle. Es war ein Fleck auf nem Bild - ohne Hände ohne Füsse. Das Herzt hat man auch nicht gesehn auf dem Monitor. Zudem ging es mir inzwischen auch körperlich und nervlich richtig dreckig mit der Schwangerschaft.
Aber da ich unter Panik und Hyperchontrie leide (wie so viele) hatte ich natürlich Granatenpanik vor dem Eingriff selbst.
Aber da gabs nix- ich rief die nächste Praxis an, die so gesehen weiter weg war und bekam am nächsten Tag gleich den Termin, zum "Beratungsgespräch". Mit dem Hinweis, dass sie momentan nur medikamentöse Abbrüche machen, weil der Narkosearzt krank sei. Der Abbruch könnt dann nächste Woche- also diese noch erfolgen in meiner 8. SS- Woche.
Also bin ich mit mulmigem Gefühl hingefahren. Und was dann kam kann ich noch nicht so ganz fassen. Einfach zu viele Zufälle.
Ich kam an. Tolle, moderne Praxis, tolle Leute. Der Arzt war ein ruhiger, besonnener, väterlicher Typ, der mich ganz ruhig aufgeklärt und mir auch nochmal Denkanstöße gab zum Ja sagen.
Er sah das Ultraschallbild - bemängelte die schlechte Qualität und meinte - das sei sechste Woche und dass für ihn nur die medikamentöse Methode in Frage käme. Weil sie schonender sei und der Fleck noch so klein sei.
Dann fiel ihm ein, dass er ausgerechnet an diesem Samstag einen Praxis offenen Tag hat, (einmal im Monat) wo ich dann das Zäpfchen zur Ausscheidung bekommen sollte und dort bleiben. Auch die Variante Zäpfchen war mir sehr recht. (Ich hasse Tabletten).
Ausgerechnet an diesem Samstag, hatte mein Sohn einen längeren Ausflug über den ganzen Tag. (Das kommt höchstens 2x im Jahr vor).
Also könne ich die Tabletten jetzt nehmen. Aber ich könne sie auch erst abends nehmen und nochmal überlegen, oder sie am samstag - oder garnicht nehmen. Sie hätten fast keine Nebenwirkungen, so dass ich heimfahren könne.
Ich fuhr ohne Tabletten heim, weil ich ja meinen Sohn von der Schule holen sollte und mir das mit den Tabletten zu heikel war. Zudem habe ich mit meinem Mann nocheinmal besprochen, was der Arzt zum Kinder bekommen gesagt hätte. Man sollte die Aspekte doch nochmal durchdenken.
Aber dann war klar, ich fahre abends hin (war eine kurze Zeitspanne bis zum Zäpfchen) und nehme die Mifegyne ein. Und ich tat es mit mulmigem Gefühl. Ich war eh durch den Wind, da ich kaum geschlafen hatte. Seit der Schwangerschaft plagte mich Tag und Nacht Dauerhunger und Übelkeit die mich fast wahnsinnig werden ließen. Ich wollte nur noch dass es vorbei ist.
Das Team hatte auch mein Vertrauen, da mir jeder dort bestätigte, dass sie seit neun Jahren Mifegyne keinen einzigen komplizierten Abbruch hatten. Nur eine hatte sie mal rausgereihert und musste sie dann nochmals nehmen.
So und dann wartete ich auf das was kommen sollte- hab natürlich wieder kaum geschlafen. Und schon ab Freitag abend ziehende Schmerzen über die Nacht hindurch - aber auszuhalten. So kam ich relativ ausgeschlafen mit Schmerzen in die Praxis und bekam das Zäpfchen. Nach 2, 5 Stunden war alles vorbei. Unglaublich schnell. Es geht normal wirklich länger. Der Ultraschall zeigte, dass MEINE Gebärmutter wieder MEINE war und ich bekam noch ein Rezept für ein Antibiotika zur Vorsicht.
Es ging mir auch gleich wieder gut. Habe mich gestern allerdings beim schönen Wetter etwas übernommen. Deshalb schone ich mich heute und habe somit Zeit euch diesen Bericht zu schreiben. Für alle die große Angst haben.
Ich habe hier einen Thread gelesen mit der Überschrift.
"Soße aus- ich akzeptiere alles".
So, wer immer das geschrieben hat: DAS STIMMT NICHT!
Wie man sehen kann. Auch wir können noch klar denken.
Und ich kann es jeder Frau nur raten lieber Praxis nach Praxis abzuklappern bis man die richtige gefunden hat und sich in guten, respektvollen Händen fühlt.
Das hat jede Frau verdient.
Aber ich lege euch ans Herz, schaut dass es schnell geht. Denn jede Woche ist eine weitere Qual und ich finde wenn man es früh genug feststellt muss man nicht noch zwei Wochen warten bis das Herz schlägt. Dafür lohnt es sich dann doch weiter zu fahren.
Was hat sich nun verändert. Es ist eine große Last von uns abgefallen. Mein Sohn freut sich, dass er wieder eine Mutti hat die lachen kann und nicht dauerbedrückt ist und total neben der Spur. Zwei Wochen hat mich schon jetzt diese Schwangerschaft gefordert, dass ich Mühe hatte alles zu bewältigen. Nur noch dieser schreckliche Gedanke.
Übrigens: Die Heimlichtuerei vor meinem Sohn und die Ungewissheit wie ich es überstehen werde (wegen ihm) war das Allerschlimmste bei der Sache.
Und als letzter Rat den jede beherzigen sollte. Verhütung. Das einzige was ich mir auf die Fahne schreibe ist die Dummheit beim Verhüten. Nachdem ich jede Spirale durchhatte. Auch die Pille und Hormone nicht vertrage, haben wir uns auf Enthaltsamkeit (ich hatte ja auch 28 Kilo Übergewicht ;-) in Kombi mit Kondome geeinigt. Nun sind die 28 Kilo weg und dann wird man ja auch aktiver- aber immernoch ziemlich brav. Also MEIN Mann denkt ja freiwillig eh nicht dran- ich weiss ja nicht wie da eure sind.
Nun hatte ich vom 17. Dezember bis 21. Dezember ja auch meine Tage. Wie immer auch granatenmäßig. Und wie schon vorher verzichtet man eben am 25. Dezember auf Verhütung.
Ich habe einen vorbildlichen 28 Tage Zyklus.
Wer das noch nicht gemacht hat sei von mir respektvoll gegrüßt.
So- auch mein toller Arzt hat nicht schlecht gestaunt. Dass ich nicht lüge, konnte er ja an den Fakten und an der SSW. sehen.
Er hat es dann nur so erklären können. Wenn die Spermien sehr vital sind und nur eine es schafft es sich in einer Falte am Muttermund länger zu erhalten kommt es zum Knall. Vielleicht ist auch er Eisprung dann ein wenig früher.
Das sind dann diese "DUMMEN" Zufälle von denen man "NUR" im Internet liest - wie hier gerade und denkt: "Ja- Ammenmärchen" Laut Internetdocs kann man ja immer schwanger werden. :FOU:
GENAU SO ISSES.
Und ich fühle mich echt bescheuert und mein Mann hat es dicke abbekommen, da die Verhütung ja bei ihm in der Schublade liegt. Er wollte so gar kein Kind mehr, also hätte er doch auch 100%ig dafür sorgen können.
Warscheinlich wäre der dann auch noch geplatzt oder so. :-/
So, ist es mir nun schmerzlich klar- ich will auf keinen Fall ein Kind mehr mit über vierzig und darum sorge ich nun wieder 99%ig dagegen mit einer Silberspirale.
Und zum Schluss noch der Kommentar von meinem Mann zur Spirale: "Das lohnt sich doch nicht für die paarmal!"
Super - gell?
Da frage ich mich wirklich warum immer nur auf den Frauen rumgehackt wird. Weil es einfacher ist.
In diesem Sinne- Tschüss!