Erfahrungsbericht
Nachdem ich vor meinem SSA sehr dankbar für die wenigen objkektiven Erfahrungsberichte hier war, aber leider keinen über einen medikamentös-instrumentellen gefunden habe, hier meine Geschichte:
Vorüberlegungen:
Ich habe mich, wie wahrscheinlich fast alle Frauen, sehr hart mit der Entscheidung getan. Nachdem ich aber einmal entschieden hatte, dass ich das Kind nicht austragen werde, habe ich die Entscheidung nie bereut. Meine FA hat mich in eine 'Abtreibungsklinik' geschickt, die mir auch von Pro Familia (sehr gute Beratung dort, aber unbedingt genügend Vorlaufzeit einplanen, die sind ausgebucht!) empfohlen wurde. Den Termin in der Klinik habe ich telefonisch vereinbart. Ich wollte mich noch einmal beraten lassen, ob ein rein medikamentöser Abbruch nicht doch verträglicher wäre. Zur Sicherheit hat man mir am Telefon gleich noch einen OP Termin für den Tag darauf gegeben.
Die Klinik - 1. Termin:
Vorteil eines solch spezialisierten Arztes ist, dass er sehr erfahren ist. Nachteil ist, dass Abtreibungsgegner vor der Türe rumlungern. Die haben mich aber, wahrscheinlich auf Grund meines Alters, kaum belästigt. Aber den jungen Frauen haben diese selbstgerechten Gestalten ganz schön zu schaffen gemacht. Am besten einfach ignorieren.
In der Klinik wurde ich sehr freundlich empfangen, klar, die leben ja davon. In einem städtischen Krankenhaus wäre das vielleicht anders gewesen. Der Arzt hat mich mit Ultraschall (außen) untersucht. Neben dem Embryo war ein großer Blutfleck zu sehen und der Arzt meinte, wenn ich das Kind doch bekommen möchte, müsste ich jetzt mind. 1 Woche Bettruhe halten. Aber ich wollte/konnte ja nicht. Mich hat der Ultraschallanblick sehr beruhigt. Das war vielleicht kein Zellhaufen, wie manche sagen. Aber ein Baby war es auch nicht!!! Den medikamentösen Abbruch hat er mir schnell ausgeredet, da dieser wohl sehr häufig mit großen Schmerzen verbunden ist und ich leider sehr wehleidig bin. Und das medikamentös-instrumentell heißt, dass 24 Stunden vor dem OP Eingriff bei kinderlosen Frauen eine Tab. Mifegyne (die Abtreibungspille) gegeben wird, um den Muttermund zu öffnen, Infektionen vorzubeugen usw. Die Mifegyne habe ich gleich vor Ort genommen. Ich wurde sehr lange und ausführlich beraten und auch noch mal befragt, ob ich mir wirklich sicher sei.
Die Klinik - 2. Termin:
Am nächsten Tag um 9 Uhr hat mich mein Freund (jetzt Ex) in der Klinik abgeliefert. Ich hatte mich zu einer Vollnarkose entschieden und nach einem Gespräch mit der Anästhesistin wurde ich durch eine Tür zu Schließfächern geführt. Dort sollte ich mir ein Nachthemd und Socken anziehen, meine Sachen einschließen und wurde erst mal ins Bett gelegt. Der Raum war auch gleichzeitig der Ruheraum mit ca. 8 Betten. dort lagen Frauen, die wie ich auf den Eingriff warteten oder Frauen, die es bereits hinter sich hatten. Eine K-Schwester hat mir eine Kanüle gesetzt, dann ging es los in den OP. Dazwischen habe ich noch 2 oder 3 Frauen aus dem OP zurückkommen sehen, die alle ganz schön sch** aussahen. Darauf wurde ich leicht panisch, aber es waren alle so nett, dass ich mich wieder beruhigt habe. Von der OP habe ich natürlich nichts mitbekommen. Danach wurde ich wieder an mein Bettchen geführt und ich durfte endlich wieder was essen und trinken (für eine VN muss frau nüchtern sein). Nach einer weiteren halben Stunde hat mich der FA noch einmal untersucht (Ultraschall), dann durfte ich gehen. Mir wurden noch Cytotec Tabletten mitgegeben, damit sich die Gebärmutter schneller zurückbildet.
Danach:
Am Nachmittag des Abbruchs war ich total fertig. Ich hatte auch starke Schmerzen. Als erstes habe ich meinen Freund rausgeschmissen, dann habe ich ca. 12 Stunden geschlafen. Am nächsten Tag war ich noch etwas schräg drauf. Körperlich und auch seelisch ging es mir 2 Tage danach wieder bestens. Ich hatte sehr starke Schwangerschaftsbeschwerden, spannende Brüste, sher starke Übelkeit, Kreislaufprobleme. Alles weg. Ich war einfach nur erleichtert.
Wer selber vor der Entscheidung steht und Fragen hat, kann sich gerne an mich wenden, am besten per PN.