Für alle noch Schwangeren zur Motivation:
So schön kann gebären sein...!
Montag morgens, 7:00 Uhr
Mein Mann will zu einem Termin fliegen, fragt noch einmal, ob das schon ok ist. (14 Tage vor ET). Klar, sage ich. Hier ist alles ruhig. Und heute Abend bist Du ja wieder da.
8:30 Uhr:
Ich bringe unsere 2-jährige in die Kita und fahre weiter zu meiner Hebamme zur Akupunktur.
10:30 Uhr:
Nach dem "Pieksen": Meine Hebamme Alexandra kündigt noch an: "es kann sein, dass jetzt 4 oder 5 Wehen kommen, das ist aber ganz normal".
10:45 Uhr:
Ich fahre weiter zu meinem Routine-Kontrolltermin bei meinem Arzt, der praktischerweise in der Klinik stattfindet, wo ich gerne entbinden möchte.
Als ich auf den Parkplatz einbiege, spüre ich die erste Wehe.
Fühlt sich an wie meine Senkwehen, die ich seit 4 Wochen habe (allerdingst meist abends), nur ein klein wenig intensiver.
11:30 Uhr:
Endlich einmal ein CTG, wo etwas zu sehen ist!
12:00 Uhr:
Untersuchung durch meinen Arzt. Er tastet gerade mal fingerdurchlässig geöffneten Muttermund und will mich eigentlich nun wieder nach Hause schicken. Doch ich möchte jetzt nich 30 km Auto fahren und entscheide, dass ich noch ein wenig hier bleiben will, bis der Bauch nicht mehr so zieht!
13:00 Uhr:
Es wird nicht besser aber auch nicht schlimmer: zu Hause würde ich nun ein Entspannungsbad nehmen, um zu sehen, ob das Ziehen dadurch aufhört oder intensiver wird.
14:00 Uhr:
Ich lese Zeitung, telefoniere und spüre neugierig in meinen Bauch. Werden die Wehen intensiver? Ich glaube nicht...
Immer, wenn ich denke, jetzt könnte ich wieder nach Hause fahren, zieht es wieder. Hm...
Ich rufe mal meinen Mann an, der 1000 km weiter von Termin zu Termin eilt und bitte ihn, das Handy an zu lassen. Man kann ja nie wissen...
14:30 Uhr:
Ich stehe vom Stuhl auf und... die Fruchtblase platzt! Es gehen nur wenige Tropfen Flüssigkeit ab, doch ich bin mir ganz sicher! Alexandra, meine Beleghebamme mit wundersamer Intuition ruft genau in diesem Moment an und traut ihren Ohren kaum.
"In 10 Minuten bin ich da!"
Wie schön, nun ist wenigstens klar: heute gehts los!
Ich alarmiere meinen Mann und bitte ihn, nun doch sofort in den nächsten Flieger zu steigen. Vielleicht schafft ers ja noch gerade rechtzeitig!
Wie schön, das Entbindungszimmer mit dem Roma-Rad ist frei. Da will ich jetzt sein!
15:00 Uhr:
Die Wehen werden immer stärker. Langsam werde ich nervös...
Ich bitte meine älteste Tochter (14), unsere Jüngste um 16:00 Uhr in der Kita abzuholen. Vorsichtshalber sage ich ihr noch nichts vom Blasensprung, damit sie nicht hektisch wird, deute aber an, dass es wohl heute losgehen wird.
16:00 Uhr:
Mit jeder Wehe wird mein Brüllen lauter. Wie gemein: ich habe das Gefühl, jede Wehe schließt sich direkt an die letzte an. Ohne Pause, ohne Durchatmen. Immer weiter. Hilfe! Rufe ich immer wieder... Ich bin kurz davor, um einen Kaiserschnitt zu betteln, ahne aber, dass ich mich damit jetzt völlig lächerlich mache und lasse es sein.
16:38 Uhr:
Ein wunderschönes, zartes Mädchen mit langen, schwarzen Haaren, langen Fingern und langen, dünnen Zehen schlüpft aus mir. Was für ein Glück!
20:30 Uhr:
Uns geht es wunderbar! So gut, dass wir jetzt schon wieder nach Hause fahren. Erst kamen alle Kinder mit dem Taxi in die Klinik, kurz darauf war der glückliche Papa auch hier. Und weil wir mit 2 Autos da sind steige ich nun mit meiner jüngsten und ältesten Tochter in meins und fahre selbst wieder nach Hause, wo wir eine Stunde später mit ein paar lieben Freunden und Nachbarn eine Flasche Champagner köpfen!
Viel Glück und eine wundervolle Geburt an alle, die es noch vor sich haben!
Liebe Grüße
Sue