Hallo,
ich bin am verzweifeln..ich habe vor ca. 1 1/2 Jahren einen Syrier kennen gelernt und daraus wurde irgendwie eine Affäre, wenn man das überhaupt so nennen kann..denn wir haben uns sehr selten gesehen. Mehrmals war ich so enttäuscht von seinen Zurückweisungen (nicht melden über Wochen, immer wieder Treffen absagen, Unpünkltichkeit, er mag nicht meine Freunde kennen lernen etc.) das ich ihn sogar schon gar nicht mehr sehen wollte und mich mit anderen Männern getroffen habe.
Nun habe ich vor 5 Tagen erfahren das ich in der 5 ssw bin.
D.h. es ist genau an unserem letzten Treffen passiert- der Tag an dem mal wieder im Raum stand, was das alles eigentlich soll und ob wir uns überhaupt noch sehen, Freunde werden oder einen Neuanfang starten. Während des Aktes fragte er mich (wie gewohnt), ob er in mir kommen kann- und ich sagte ja..tja, falsch gelegen. Und jetzt plagt mich mein Gewissen- ich frage mich dauernd ob ich es darauf angelegt habe, ob ich mich selbst belüge etc.
Ich hatte schon immer einen Kinderwunsch und ich habe immer gesagt, dass ich mir nicht vorstellen könnte abzutreiben, weil ich das nicht mit mir vereinbaren kann.
Demnächst werde ich 39 Jahre und hatte erst letztens mit meinen Eltern darüber gesprochen, dass ich ja immer Kinder wollte , aber da ich auch seit 10 Jahren keine feste Partnerschaft mehr hatte, habe ich mich dauernd gefragt, wo meine Grenze liegt und ob ich mich von dem Wunsch eines Kindes verabschieden soll.
Ich habe einige Jahre als Erzieherin gearbeitet, ich mag Kinder, trotzdem ist mein Nervenkostüm so dünn, dass ich schnell genervt bin von Lärm und Geschreie (deshalb habe ich u.a. meinen Beruf gewechselt) und als mich letztens eine Kollegin fragte, ob ich Kinder hätte..fing ich an zu weinen, denn ich wünsche mir so sehr einen Partner und natürlich auch Kinder...a la heile Welt..ja eine Utopie?! Ich habe so viel Liebe zu geben, ich verwöhne gerne, aber ich bekomme so wenig zurück oder sind meine Ansprüche einfach zu hoch?
Dazu kommt, dass ich psychsich sehr labil bin- es war in Planung dass ich im Frühling 2017 in eine Klinik gehe und ich kiffe seit fast 20 Jahren fast täglich, was alles nicht einfacher macht, weil ich natürlich, seitdem ich erfahren habe, dass ich schwanger bin versuche aufzuhören- natürlich mit beidem. Inzwischen bin ich von 10 Zigaretten auf 1 runter und von 6 Joints auch auf einen. Ab morgen möchte ich alles lassen.. Scheiß Sucht.
Ich habe mit einigen Freunden darüber geredet..und natürlich merke ich, welche Einstellung jeder hat ...und ich weiss auch, dass ich die Entscheidung treffen muss..kein anderer.
Eine pro- und kontraliste ist da..und ja, die Kontraliste ist länger, aber die pro seite intensiver...fast stündlich ändere ich meine Meinung.
Ich habe keinen klaren Kopf, bin dazu seit über 2 Wochen krank, apppetitlos, erhöhte Temperatur, gestern etwas Blutungen, heute Durchfall...
am Freitag flieg ich in den Urlaub und habe für den 12.11.17 einen Abtreibungstermin- bei der Beratung war ich schon und nächste Woche habe ich auch einen Termin bei der Psychologin.
Meine Eltern stehen hinter mir- egal wie ich mich entscheide.
Was mich aber total aus der Bahn wirft ist sein Verhalten...er hatte schon geahnt, dass ich schwanger bin, weil ich ihn sowohl über meine Überfälligkeit der Tage und das ich einen Tester gekauft habe informiert hatte. Als das Ergebnis da war habe ich ihn sofort gebeten vorbei zu kommen. Er ließ mich noch einen Tag warten. Als ich es ihm eröffnete, war er nicht überrascht, aber mega schockiert, als ich ihm offenbarte, dass ich nicht weiß, wie ich mich entscheiden werde.
Für ihn ist es total klar, dass dieses Kind nicht zur Welt kommen soll. Er möchte Kinder, aber später und dann auch in einer Beziehung und geplant- für ihn ist es ein Fehler, was auch immer ein Fehler bleiben wird- er ist Vaterlos aufgewachsen und meint, er weiß, wie scheiße das ist.
Ich weiß, dass er depressiv ist und das es ihm gesundheitlich beschissen geht. Er bezeichnet mich als Lügnerin und versteht nicht, warum ich mich nicht sofort für eine Abtreibung entscheide. Er versteht nicht, dass ich ein Problem damit habe (aufgrund Alter, Psyche etc.) - schon immer war es schwer für mich, Entscheidungen zu treffen...selbst bei der Menükarte zwichen 5 Gerichten zu entscheiden...
Und ich habe Angst...sowohl das ich eine Abtreibung nicht verkrafte, aber auch Angst davor ein Kind alleine groß zu ziehen und evtl. überfordert zu sein und sein Leben zu zerstören...denn so sieht er das...
Er fragt mich, wie er sein Leben leben soll mit dem Wissen, das er "irgendwo" ein Kind habe.
Ok...ich weiß, das war jetzt ziemlich viel und ganz schön durcheinander...wer mir was schreiben mag, kann dies gerne tun...