Hallo zusammen!
Ich bin momentan ziemlich frustriert und würde gern wissen, wie ihr mit der Situation umgehen würdet oder ob ihr schonmal in dieser Situation wart.
Ich bin fast 29 und erst seit 1,5 Jahren erwerbstätig. Davor habe ich eine Ausbildung gemacht (3 Jahre) und darauf aufbauend direkt studiert (4,5 Jahre). Daher bin ich leider erst mit 27 in den Beruf eingestiegen. Bei meinem Job habe ich gleich einen Volltreffer gelandet: die Arbeit macht Spaß, der Betrieb ist gleich vor der Haustür, es wird mehr als gut bezahlt. Leider war es eine Elternzeitvertretung. Dann passierte das für mich unerwartete: Die Stelleninhaberin kehrte nicht an ihren Arbeitsplatz zurück, ich erhielt die Stelle nach gut 1,5 Jahren. Leider hat man mir erneut einen sachgrundlos befristeten Arbeitsvertrag für 2 Jahre gegeben. Mittlerweile weiß ich, dass dies nicht rechtens ist und dieser Vertrag im Prinzip unbefristet ist.
Für meinen Freund und mich stand von Anfang an fest, dass wir ein Kind wollen. Durch das Studium und den späten Einstieg in die Erwerbstätigkeit konnten wir diesen Wunsch leider noch nicht realisieren. Da durch die Elternzeitvertretung auch zu erwarten war, dass ich anschließend eine neue Stelle antreten werde, rückte der Wunsch in immer weitere Ferne. Nun sitze ich aber immer noch auf derselben Stelle, habe einen (rechtlich gesehen) unbefristeten Arbeitsvertrag und verdiene genug, um mir eine längere Elternzeit zu finanzieren. Wir würden am liebsten sofort loslegen... Wäre da nicht die Angst um den Arbeitsplatz. In meiner Zeit als Vertretung hatte ich zwei wichtige Aufgabenblöcke nicht übertragen bekommen, die nun auch bei mir liegen. Zudem handelt es sich bei diesem Posten um eine sehr verantwortliche (leitende) Position, die nur durch eine Person (ich) besetzt ist, d. h. ein Ausfall könnte nicht durch einen anderen Kollegen kompensiert werden. Keiner würde mir ernsthaft glauben, dass eine Schwangerschaft ein "Unfall" gewesen wäre, ich denke auch, dass meine Vorgesetzte ziemlich enttäuscht von mir wäre, wenn ich jetzt schwanger werden würde und dann noch mit 18 Monaten Elternzeit um die Ecke käme. Andererseits denke ich, dass ich, wenn ich schwanger werden würde, über zwei Jahre auf diesem Posten gewesen wäre und andere nach so einer Zeit auch mal Kinder kriegen. Es sind also Gewissensbisse gepaart mit Ängsten, dass sie mich irgendwie kündigen würden nach der Elternzeit, was immer irgendwie möglich ist. Und das wäre eine Katastrophe, da mein Freund zu wenig verdient (einen Verdienstausfall bzw. niedrigeren Verdienst von mir nicht kompensieren könnte) und ich definitv pendeln müsste bei einem Arbeitgeberwechsel (strukturschwache ländliche Region mit flächendeckend schlechter Bezahlung - auch mit Studium).
Jetzt überlege ich, im Mai 2019 die Pille abzusetzen, um das kommende Jahr noch voll arbeiten gehen zu können bzw. genügend ansparen zu können und dann aber endlich ein Kind zu bekommen. Wir haben aber auch Angst, dass es nicht sofort klappt und wir jetzt die Zeit verschenken...
Und irgendwie denke ich immer: Es kann doch nicht sein, dass ein Kind solche Konsequenzen haben könnte... :(