Hallo helenaxxx,
ich finde nicht, dass ich meine Einstellung zur IVF im "abfälligen" Ton wiedergegeben habe. Du empfindest das vielleicht so, aber ich kann nichts dafür, wie meine Ausführungen bei dir ankommen. Ich werde mich an dieser Stelle auch nicht dafür rechtfertigen, warum ich das so sehe. Wer der Meinung ist, dass IVF etwas für ihn (sie) ist, wäre ich die letzte, die es einem ausreden wollte. Das ist bei dir anscheinend falsch angekommen. Mit Empathie hat das nichts zu tun. Auch das Forum sehe ich nicht als falsch gewählt. Ich habe es komplett durchgelesen und sehr wohl das Leid der Frauen mitbekommen, bei denen es mit der Schwangerschaft NICHT klappt. Für DIESE Frauen ist mein Beitrag gedacht. Wenn du hier weiter liest, wirst du auch feststellen, dass er auch schon seinen Zweck erfüllen konnte (Danke an dieser Stelle an stoffffel, nettesie23, prinzessinheidi und knuddel819).
Das Leben ist mehr, eine Frau ist mehr, als dass sie sich nur über das Muttersein definieren müsste. Zwischen den Zeilen lese ich bei dir, dass ich schlechtes Gewissen haben und mich für ein Nichts halten müsste, bloss weil ich keine Mutter bin. Das finde ich beleidigend und erst recht sehr unsensibel.
Du hast anscheinend nicht verstanden, dass man manche Dinge nicht erzwingen kann, auch nicht muss und lernen kann, Tatsachen zu akzeptieren. Darum geht es hier.
Wenn du einer Frau, die seit Jahren vergeblich versucht, ein Kind zu bekommen sagst, "mach weiter damit", sagst du ihr, sie soll sich weiter das Kind wünschen, sich und den Partner massiv unter Druck setzen, Unmengen an Geld ausgeben, sich ständig selbst für ihre "Unfähigkeit" bestrafen und ihr wertvolles Leben somit einfach nicht zu leben. Ich habe nichts dagegen, wenn eine Frau sich freiwillig dazu entscheidet, dieses Märtyrium weiter über sich ergehen zu lassen. Mein Ding ist es nicht.
Ich habe eine Nichte, bei deren Geburt ich dabei war. Ich habe sie noch vor der Mutter im Arm gehalten und eine starke Bindung aufgebaut. Sie war ein paar Jahre auch "meine" Tochter. Aber aufgrund von gewissen Umständen musste ich dieses Band trennen. Ich weiß, wie es ist, wenn das Kind nachts aufgrund von Kolliken schreit und in deinen Armen Erleichterung findet und seelig einschläft. Ich weiß auch, wie es sich anfühlt, wenn dir das Kind sagt, du seist Penelope. Und Penelope sei ein lieber Mensch. Ein ganz lieber Mensch. Und ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man es in einem Moment hört, in dem man gerade schrecklich an sich zweifelt. Das sind nur Beispiele. Ich kenne es, Muttergefühle zu haben. Ich bin nicht aus Stein. Und die bedingungslose Liebe der Kinder zu bekommen ist mir nicht fremd. Diese Erfahrung war sehr wertvoll für mich und ich möchte es nicht missen.
Trotzdem ist es eine TATSACHE, über die es nichts zu diskutieren gibt, dass ich KEINE Kinder haben werde. Und wirklich, ich habe keine Lust, mir von dir sagen zu lassen, dass "Freunde, Reisen und Haustiere" nichts wert wären, bloss weil man kein Kind zur Welt gebracht hat. Man kann Freunde lieben und von ihnen geliebt werden, während der Reisen wundervolle Begegnungen machen, eine sehr energiespendende Zeit erleben und Tiere sind oft sensibler, als so mancher Mensch.
Ich halte es für einen großen Fehler, sein Lebensglück von Nachkommen abhängig zu machen. Stoffffel hat recht, wenn sie sagt, dass sie auch auf eine andere Art und Weise der Nachwelt etwas hinterlassen kann. Und das erfordert mitunter oft nicht weniger Engagement und harte Arbeit als Kinder großzuziehen.