Hallo,
Hoffentlich bin ich hier überhaupt richtig, aber ich versuch es einfach mal, weil es ja um meinen Kinderwunsch geht:
Ich bin 21 Jahre alt, bin seit fast 5 Jahren mit meinem Freund (22) zusammen und seit anderthalb Jahren wohnen wir zusammen. Wir studieren beide doch das was ich studiere ist nicht unbedingt mit rosigen Zukunftschancen verbunden und mein Freund studiert etwas, mit dem er auf der sicheren Seite ist.
Dass wir heiraten wollen und auf jeden Fall auch Kinder wollen ist klar, wir sind uns darin absolut einig, die Frage bei alldem ist nur: Wann?
Entweder während des Studiums oder danach....
Wenn wir nach dem Studium damit anfangen heißt das auch, dass es während eines Arbeitsverhältnisses sein wird, ich studiere schließlich nicht um die gebildete Ingenieurs Frau zu sein und bis dahin ist es noch lange hin: Erst mal werde ich fertig studieren, mindestens bis zum Bachelor, das wäre in 2 Jahren, währenddessen muss ich mindestens ein Praktikum absolvieren, danach werden weitere folgen, wenn ich nicht im direkten Anschluss an den Bachelor einen Master machen will.
Im Prinzip habe ich mir ein Jahr für zwei längere Praktika nach dem Bachelor vorgestellt um danach einen Master zu machen, der weitere 2 Jahre dauern wird.
Danach werde ich wohl nochmal mindestens ein Praktikum machen müssen, und hoffen dass ich schnellstmöglich eine Anstellung bekomme, am besten eine sichere, wenn es darum geht ein Kind zu versorgen. Im allerbesten Fall bin ich Ende 20 wenn es soweit ist. Ich würde aber eher ein paar Jährchen draufsetzen, denn so sicher wie ein Lehramtsstudium ist es ja nicht, dass man mit Ende 20 Elterngeldlohnenswert verdient.Gut dann bin ich eher so um die 30 wenn es denn dann losgeht mit dem Kinderplanen. Ich werde dann erstmal aussetzen, nachdem das Kind da ist. Und mein Freund auch.
Doch da wir mehrere Kinder bekommen wollen, die nicht unbedingt mehr als 3 Jahre auseinander sein sollen, stellt sich die Frage, wie das alles angesichts der Babypausen und dem jungen Alter der Kinder mit einem Beruf zu vereinen ist? Würde ich nicht doch eher länger aussetzen als eigentlich geplant? Und würde ich nicht große Schwierigkeiten haben wieder in den Job hinein zu kommen?? Ich will nicht einzig als Hausfrau und Mutter existieren, ich weiß dass mir dann etwas fehlen würde. Und zudem wollte ich immer gerne eine junge Mutter sein, so albern das auch klingt...
Wenn wir uns dazu entschließen würden, während des Studiums Kinder zu bekommen, würde als allererstes meine Oma aus den Latschen kippen. Und nicht nur die, auch die Mutter meines Freundes würde ausrasten, da sie selbst jung Mutter war, jedoch ungewollt und weiß wie schwer das ist, besonders wenn man noch mitten in der Ausbildung steckt. Und sie hat damit ja auch recht! Die Verantwortung ist riesengroß und der Stress mit dem Studium und dem Kind gleichzeitig wird immens an einem Nagen.
Erstmal würde ich ein Urlaubssemester beantragen und danach mein Freund, sodass das Kind im ersten Jahr nicht weggegeben werden muss. Danach stehen uns durch unsere Uni einige Kinderbetreungsmöglichkeiten zur Verfügung, ich habe mich darüber schon mal informiert, es heißt, dass diese Uni eine der Kinderfreundlichsten Unis Deutschlands ist.
Meine Eltern wohnen außerdem in der Nähe, zwar nicht in derselben Stadt, aber sie wären sicher bereit uns so oft sie nur können zu unterstützen.
Doch in der Uni käme eine Menge Stress hinzu: Ich muss auf jeden Fall ein Praktikum machen, dass mindestens 8 Wochen dauert, dann wechsele ich zum nächsten Wintersemester m ein Nebenfach, wo ich dann natürlich viel nachholen muss und zu alledem sitzt mir das Bafög- Amt im Nacken, ich muss nämlich auf jeden Fall in der Regelstudienzeit fertig studieren, ansonsten werden die Gelder gestrichen. Mittlerweile weiß ich zumindest, dass sich die Regelstudienzeit pro geborenem Kind erhöht wird und dass man auch zusätzlich Bafög pro Kind bekommt. Jedoch wird die finanzielle Situation hart werden.
Sicherlich werde ich länger studieren als geplant und älter als andere sein, wenn ich fertig bin mit dem Studium. Andererseits werden die Kinder dann, wenn ich voll ins Berufsleben einsteigen will, aus dem gröbsten raus sein und schon den Kindergarten sein oder gar die Grundschule besuchen, wenn ich arbeite, sodass sich mir das Problem mit der Babypause gar nicht mehr stellen wird!
Und viele Menschen sagen aus Erfahrung, dass die Zeit während des Studiums eine gute Zeit ist, um Kinder zu bekommen, weil man nie mehr so viel Zeit hat nebenher. Natürlich gibt es auch eine Menge Leute die ebenfalls aus Erfahrung sagen, dass das keine gute Entscheidung wäre, weil es dadurch eine Menge Frauen gegeben hat, die ihr Studium angebrochen haben und somit auch einzig als Hausfrau und Mutti dastanden.
Ich stelle das ganze momentan irgendwie als ein Organisatorisches Problem dar, aber ich muss betonen, dass sich mir diese Problematik nicht stellen würde, wenn meine Eierstöcke nicht jedesmal glühen würden, wenn ich Kleine Kinder sehe. Ich habe nicht das Gefühl ich würde was verpassen, wenn ich jetzt nicht mehr jedes Wochenende weggehen könnte, ich habe so ziemlich alles gesehen und das was ich noch nicht gesehen habe, interessiert mich nicht so sehr.
Mein Freund ist sich bei der Geschichte ebenfalls nicht sicher, er kann alle Argumente für und auch gegen während oder nach dem Studium verstehen, sagt von sich aber auch, dass er jetzt angst vor der Verantwortung hat, Angst nicht alles hinzubekommen mit Kind und Studium.
Ich muss ehrlich sagen, ich tendiere mehr dazu, es während des Studiums zu tun, weil mein Körper einfach danach schreit und ich mir sicher bin, dass ich das schaffen kann, besonders mit einem so tollen Mann an meiner Seite, der mir durch seine ehrlichen Bedenken und Überlegungen erst recht zeigt, wie erwachsen er eigentlich unter seinen Locken ist. Doch mein Verstand sagt mir, ich sollte nichts überstürzen, weil ich noch so jung bin und ich kann nicht einfach handeln ohne dass zum Beispiel auch mein Freund sagt: Ja, ich bin sicher, dass das die richtige Entscheidung ist, lass es uns tun!
Ich weiß einfach nicht was ich noch machen soll, mein Kopf platzt vor lauter Kinderwunschgedanken, das Thema lässt mich nicht los, ich träume Nachts davon Kinder zu gebären.... wirklich, ich bin von mir selbst genervt wenn ich mich wieder dabei erwische, wie ich völlig verzweifelt nach der richtigen antwort suche.
Ich bin so entnervt, weil Herz und Verstand absolut keine Einheit bilden wollen, einerseits ist da ein großer Wunsch, andererseits große Angst vor der Zukunft, einerseits Hoffnung und Zuversicht, andererseits ein Kind mit Trisomie 21, weil es doch ab 35 passieren könnte, dass..... fürchterliche Gedanken begleiten mich durch den Alltag.
Ich hoffe, dass jemand mir seine Meinung darüber posten könnte, oder ein einfaches Feedback geben könnte. Ich bin für jeden Gedanken offen und freue mich besonders auch über konkrete Erfahrungsberichte und nicht nur ein einfaches genieß doch erstmal deine Jugend, das lasse ich nämlich nicht gelten^^ (hab schon so viel genossen....)
Liebe Grüße
P.S. Sorry, dass es so ewig lang war, aber ich wollte unbedingt alle Aspekte mit einbringen.... :roll: