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Sicher ist heutzutage gar nichts mehr - selbst mit einem unbefristeten Vertrag kann der AG die Rückkehr z.B. mit Arbeitszeiten, die sich nicht durch Kita abdecken lassen, mit anderem Standort, mit "schlechterem" Aufgabenbereich so modifizieren, dass eine Rückkehr unmöglich ist.
Und: Mütter sind keine Wunschkandidatinnen bei Personalchefs. "nicht flexibel", "erhöhtes Risiko von Krankheitstagen", "Job steht nicht an erster Stelle", .... sind die Klischees, die in den Köpfen hängen. Manchmal nicht ganz zu unrecht - ich bin mit meinen Arbeitszeiten tatsächlich abhängig von der Kita: meine Möglichkeit zu Überstunden ist begrenzt, weil ich eben gehen muss, ehe die Kita zu macht. Aktuell bin ich krank geschrieben, vom KiA, weil Sohnemann krank ist und weder mein Mann noch meine Eltern diese Woche da sind, um eine Betreuung zu übernehmen. Beides Dinge, die meinen Chef nicht zu Freudensprüngen veranlassen.
Allerdings habe ich 15 Jahre Berufserfahrung, war schon vor der Schwangerschaft bertriebszugehörig, habe stets gute Leistung abgeliefert und werde daher "gut toleriert" ;-) Dennoch merke ich auch, dass ich eine "Teilzeit-Mutter-Tusse" bin - auch wenn das keiner konkret ausspricht und alle nett zu mir sind. Andere Teilzeitkräfte, ohne Kinder, haben noch immer ein besseres Ansehen als Teilzeitkräfte mit Kind. Ist traurig aber leider wahr. Als Mutter, dazu noch in Teilzeit stehste quasi "janz weit unten".
Die Zeiten, in denen der Job unbefristet, gut bezahlt und auch nach Babypause sicher ist, sind tatsächlich vorbei.
Der Wind ist strenger geworden, heutzutage ist der Wunschkandidat studiert, hat mehrjährige Berufserfahrung, ist flexibel, hat keine Kinder und ist maximal 25 Jahre alt. Dass das der eierlegenden Wollmilchsau entspricht und nicht darstellbar ist, ist auch klar. Genauso klar ist allerdings, dass schon verdammt viel Glück dazu gehört, wenn du zwar eine Ausbildung hast, jedoch nur 1,5 Jahre Berufserfahrung, dann erstmal Babypause einlegst und dann einen attraktiven Job suchst. Viel eher wahrscheinlich ist es (unterstellt, dass die Voraussetzungen an Arbeitnehmer die selben bleiben), dass du dann erst recht kaum was finden wirst.
Ich für mich fände es unvorstellbar, ohne zumindest mehrjährige berufliche Beständigkeit, eine Familie zu gründen. Allein die Vorstellung, dass mein Partner arbeitslos werden könnte, ich vor der Schwangerschaft ebenfalls arbeitslos war und im Prinzip nicht wirklich viel nachzuweisen hätte, außer einer Ausbildung und einer kurzen Berufserfahrung, würde mir Angst machen.
Ohne Zeugnisse bisheriger Arbeitgeber, einem lückenlosen Lebenslauf sind deine Chancen einfach schlicht und ergreifend schlechter. Es macht sich eben nicht gut zu sagen "tja, ich hatte nur einen befristeten Job, dessen Vertrag auslief und wir wollten ein Kind und dachten dann 'wenn ich jetz gut verdiene und nen job habe, wer sagt mir, dass es in 5 jahren noch so ist?', also habe ich bis zur Schwangerschaft eben nicht gearbeitet".
Abgesehen davon, dass es schon sehr dreist ist, nicht arbeiten zu wollen, "nur" weil man schwanger werden möchte. Das lässt du dir dann ja schön von Gevatter Staat, oder besser gesagt: von deinen arbeitenden Mitmenschen bezahlen. Das ist für mich "können aber nicht wollen" :NON:
Vor allen Dingen: ebenso wenig Garant für den gleichen Arbeitsplatz, das gleiche Gehalt nach der Babypause gibt es für eine Schwangerschaft.
Wenn Ihr Euch nun entscheidet, dass Ihr im nächsten Jahr ein Kind haben wollt, und du deshalb erst gar nicht groß auf Jobsuche gehst, und es klappt nicht - was dann ???
Das kann dich hinsichtlich beruflicher Zukunft auch zurück schmeißen - OHNE dass du dafür ein Kind in den Armen hälst.
Kurz um, meine Meinung: ein NO-GO !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!! Zumindest für mich.
Liebe Grüße
Friederike