Erfahrungsbericht
Hallo,
ich hoffe meine Antwort kann dir weiterhelfen. Ich habe meine wunderschöne kleine Tochter Anfang Dezember auch per KS zur Welt gebracht in der 38.+1 SSW. Der KS war geplant wegen meiner Augen und der Termin wurde ca. 2 Wochen vor den ET gelegt. Einen Tag vor der OP hatte ich in der Klinik ein ausführliches Aufklärungsgespräch. Bis zu dem Zeitpunkt war ich der Überzeugung, nur mit einer Vollnarkose werde ich das ganze überstehen, denn ich bin schmermäßig ein ziemlicher Schisser! Die Ärzte haben mich allerdings von einer Spinalanästhesie überzeugt. Was genau der Unterschied zur PDA ist, weiß ich nicht mehr, es wird in eine andere Region gestochen, aber letzten Endes kommt es aufs selbe raus. Man ist nicht bewegungsunfähig wie in der anderen Antwort beschrieben!!! Jetzt aber erstmal der Reihe nach: Man wird ins KH bestellt, im Kreißsaal OP-fertig gemacht durch eine Hebamme, dh. man bekommt die Strümpfe an, ein Katheder wird gelegt (ist echt aushaltbar, und das will was heißen, wenn ich das sage :-)), und dann gehts in den OP. Mein Mann durfte nicht mit (ist in der Uni in DD so, er hätte allerdings nachgeholt werden können wenn ich es nervlich nicht ausgehalten hätte unter der OP). Im OP selbst muss man sich erst auf den Tisch setzen und der Anästhesist spritzt erst ein kleines Beäubungsmittel in den Rücken (kurzes Autsch) und danach die eigentliche Anästhesie die man aber durch die Betäubung vorher fast gar nicht mehr merkt, was mich wirklich erstaunt hat (aber nichts mit Katheder - nur Spritze). Im Übrigen wurde mir gesagt vorher dass es jederzeit möglich ist ein Schlafmittel gespritzt zu bekommen, wenn man es überhaupt nicht aushalten sollte. Danach wird man hingelegt und der Tisch wird mit einem etwas bewegt, da bei der Spinal das Mittel im Körper fließt und es wird getestet mit Kälte ob es wirkt und wenn die richtige Position erreicht ist wird der Tisch festgestellt. Bei mir waren alle super nett so dass mir mein Mann fast gar nicht gefehlt hat. Die einzige Nebenwirkung war nur das mir übel wurde, was aber normal ist wenn man hochschwanger auf dem Rücken liegt. Als die OP losging, war ich so ins Gespräch mit meinem Narkosearzt vertieft, der an meinem Kopf saß und mir ganz lieb die Hand gehalten hat, dass ich sogar das Aufschneiden verpasst habe. Und plötzlich war sie da, das ging so schnell, gut und der Moment dann, der ist eh nicht zu beschreiben :AMOUR: . Als mein Engelchen dann weg war zur Untersuchung wurde ich zugenäht aber auch das merkte ich nicht. Wie gesagt, weiterhin lockere und lustige Gespräche. Ich konnte mich vom Bauch aufwärts voll bewegen, eine Hand wird auch angeschnallt und selbst die Beine sind nicht komplett taub sondern kitzeln leicht, also vergiss das was im anderen Artikel stand! Aber ich habe NULL gespürt von der OP, lediglich das Drücken auf dem Bauch bevor das Baby geholt wird um Wehen zu imitieren, aber das tut NICHT weh, man merkt es nur. Einen Einlauf gibt es übrigens nicht. Braucht man in der Regel auch nicht. Hinterher liegt man wieder im Kreißsaal, ich hatte einen 4kg Sandsack auf meiner Wunde (hilft bei der besseren Wundheilung für 4 h) und mir ging es soweit gut. Außer die Nachwehen, die setzten so nach 2 h ein, da wirkte die Narkose schon nicht mehr richtig, die waren schlimm. Aber sobald die anfangen bekommt man Schmerzmittel gespritzt dann merkt man wieder gar nichts mehr. Aufstehen musste ich am nächsten Tag, ist machbar, und dann auf Toilette, ist auch machbar, dann kommt auch der Katheder raus, merkt man nicht mal!! Duschen dann am 3.Tag (hatte ich auch Schiss vor, geht aber auch - dann kommt der Verband ab, man glaubt es nicht aber es ist schon zugeheilt - Wahnsinn). Alles in allem kann ich die Spinal-Methode nur empfehlen und würde allen die wählen können von einer Vollnarkose dringend abraten. Das Baby bekommt nichts von der Betäubung ab und die Möglichkeit in dem Moment wenn dein Kind geboren wird wach dabei zu sein, die ist unbezahlbar und erhält man nie zurück wenn es nicht so war. Ich habe sie gesehen, schreien gehört, gefühlt, konnte sie küssen, um nichts in der Welt möchte ich diesen Augenblick missen. Es gibt Frauen, die haben nach einer VN Probleme zu begreifen, dass das Kind was ihnen da so angezogen präsentiert wird, als ihres zu betrachten. Das mein Mann nicht dabei war war ok im Nachhinein. Er war dafür draußen für die Maus da und hat dann mit ihr die ersten Minuten verbracht. Das gönn ich den beiden. Mach dich nicht verrückt vorher, wer weiß ob es überhaupt zum KS kommt und wenn, das schöne Erlebnis der Geburt steht doch über dem ganzen. Jetzt 6 Wochen später, geht es mir wirklich super für solch eine Bauch OP! Meine Kleine lag übrigens wegen einer angeborenen Lungenentzündung auf der Intensivstation und ich wurde 5 Tage nach der Geburt ohne sie entlassen. DAS sind Dinge die kaum aushaltbar sind. Allerdings bin ich ab dann jeden Tag morgens in die Klinik und erst spät abends wieder nach Hause und war den ganzen Tag trotz KS und schlecht Laufen können auf den Beinen. Wenn man will kann man.
Ich wünsch dir alles GUTE!!