Hallo liebe werdende Mamis! Ich bin Sara, 23 Jahre alt und im fünften Monat schwanger. Ich bin schon länger stille Mitleserin, aber jetzt habe ich selbst mal etwas auf dem Herzen und hätte gerne ein paar Meinungen...
Also, ich fange mal von vorne an. Mein Freund und ich sind Studenten; das Kind war nicht geplant, aber wir freuen uns trotzdem und ich denke, wir werden das insgesamt gut auf die Reihe bekommen. Aber mein Problem ist, dass ich irgendwie schon jetzt das Gefühl habe, dass wir uns später in einigen Erziehungsfragen überhaupt nicht einig sind. Ich weiß, es ist noch früh, vielleicht übertreibe ich auch - ich war noch nie so besonders einfach und bin es seit ein paar Monaten bestimmt noch weniger :fou:
Die erste Sahce ist die Religion. Ich muss dazu sagen, dass wir beide auf Lehramt studieren und mein Freund sich jetzt für das kommende Semester in den Kopf gesetzt hat, Religion als weiteres Fach dazuzunehmen - wo ich aus verschiedenen Gründen gegen bin; unter anderem, weil er in unserer dreijährigen Beziehung genau zwei Mal in der Kirche war^^. Jetzt hat sich aber rausgestellt, dass sowohl er als auch seine (auch nicht viel gläubigere) Familie ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass das Kind getauft wird. Ich will das aber nicht, einerseits, wie gesagt, weil wir beide nicht so viel damit am Hut haben(ich noch weniger, würde eigentlich gerne austreten)und auch , weil ich meinem Kind die Entscheidung irgendwie nicht "vorweg" nehmen möchte. Wir leben in einer Großstadt und ich glaube nicht, dass es später z.B in der Schule irgendwelche Nachteile davon hätte. Außerdem habe ich das Gefühl, dass mein Freund haupsächlich darauf besteht, weil er es nicht anders kennt und weil er sich sonst vor seiner Familie rechtfertigen müsste. Ich weiß auch nicht, wie handhabt ihr das? Sehe ich das vielleicht zu eng??
Dann ist da, wie schon angedeutet, seine Familie. Mein Freund ist ganz hingerissen von der Idee, dass seine Mutter, wenn ich weiter studiere, auf das Kind aufpassen kann und wir auch immer schön am WE die Großeltern und die Tante besuchen fahren. Die Familie wohnt aber eine 3/4 Stunde Autofahrt entfernt; er stellt sich das so vor, dass wir das Kind morgens hinbringen und abends abholen, Mama war ja schließlich früher Kinderpflegerin. Öhm, spinnt der?? Direkt neben der Uni ist ein Hort für Kinder von Studierenden, ich finde, das ist eine gute Lösung, aber er will nicht, dass das Kind von "Fremden" betreut wird. Dabei übersieht er, dass seine Mutter auch eine Fremde für mich ist; sie hat mir immer noch nicht das Du angeboten, ist ja auch ok, aber dann jeden Tag da hin mit dem Kind?? Und am WE??? Hilfe!
Der ganze Familien-Clan guckt mich eh seit ein paar Wochen an, als hätte ich sie nicht mehr alle. Als ich am Geburtstag von meinem Freund letzte Woche einen Schluck Bier aus seiner Flasche genommen habe (ich trinke sonst NIE und es war nur ein Schluck), hat mir seine Mutter vor allen Leuten einen derart panischen Vortrag gehalten, dass ich dachte, sie platzt gleich. Sonst redet übrigens weder sie noch die Schwester besonders viel mit mir, es wird immer nur er angerufen und gefragt, wie es dem Kind geht. Wie macht ihr das denn mit den Großeltern-Besuchen??
Vielleicht bin ich zu empfindlich, aber ich finde, er könnte ruhig ein wenig mehr zu mir halten; schließlich werde ich mein Leben für ein halbes Jahr komplett umstellen und nicht er, und irgendwie find ich einfach grad mal wieder alles scheiße :-(.
So, das wars erstmal, es tat schon gut, sich einfach mal auszuquatschen, hab mich ein bisschen in Rage geschrieben ;-). Vielleicht kann mir ja mal jemand schreiben, ob ich hier eigentlich spinne oder mein Freund, und wann meine Hormone sich so weit einkriegen, dass ich nicht mehr wegen allem an die Decke gehe :fou:
Danke und liebe Grüße! Sara