Wie ich ja schon schrieb, sind die Ausgangswerte bei einer IUI sehr entscheidend.
Unsere Ärztin sagte, es lassen so viele Paare auf eigenen Wunsch eine oder gar mehrere IUI's machen, obwohl die Erfolgschancen wahnsinnig gering sind. Das drückt nicht nur die Erfolgsstatistik, sondern kostet auch unnötig Geld.
Das Spermiogramm sollte schon gut sein, sonst wäre eine IVF wohl sinniger - oder gleich eine ICSI.
Also, bei uns war es so, dass mein Mann ein super Spermio hatte und bei mir sah ansich auch alles gut aus, bis ein kleines Hormonungleichgewicht, was laut Ärztin aber kein Problem darstellen sollte. Wir haben erst Hormonzyklen probiert, die aber keinen Erfolg brachten. Ich bestand dann auf ein Postkoitaltest (wobei die den nicht mehr gerne machen) und nach 24h war in mir keine lebende Spermie mehr zu finden.
Daher entschieden wir uns für die IUI weil ich davon ausgehe, dass ich einfach die Spermien meines Mannes "abtöte". Aber "bewiesen" wurde es nie. Es war eher ein Bauchgefühl meinerseits, dass die IUI das Richtige für uns sei. Da ich noch keine Eileiterdurchlässigkeitsprüfung hatte machen lassen, mussten wir selbst zahlen - aber es hat sich ja gelohnt ;)
Im Gegensatz zu Eigentum1 vermisse ich an der Hibbelzeit ehrlich gesagt gar nichts!
Es war zwar irgendwie etwas "traurig" Abschied vom Ärzteteam zu nehmen, die mich so lange betreut haben, aber ich fühle mittlerweile einfach nur noch innere Zufriedenheit.
Ich bin jeden Tag dankbar, dass es geklappt hat und hoffe, dass die letzten Wochen noch gut laufen und ich bald meinen kleinen Schatz in den Armen halten kann.
Ich denke aber, dass man aufgrund der langen Wartezeit viele Dinge ganz anders wahrnimmt. Ich kenne Frauen, denen fliegen die Kinder nur so in den Schoß. Ich habe das Gefühl, ich bin viel dankbarer - ja fast dehmütig.
Die ganzen Schwangerschaftsbeschwerden nehme ich so dankend an. Klar "jammer" ich mal, aber auf der anderen Seite denke ich dann daran, wie es mir noch vor einem Jahr ging, wie verzweifelt ich war und dann bin ich so unendlich dankbar für all die Beschwerden!
Je länger wir gehibbelt hatten, desto schlechter ging es mir. Ich habe am Ende nicht einmal mehr geweint, wenn die Mens kam - denn es waren alle Tränen verbraucht. Alle Freundinnen wurden schwanger und ich blieb "übrig". Ich habe einfach nicht mehr wirklich daran geglaubt, dass ich je schwanger werde - aber aufgeben wollte ich auch nicht. Es war ein Teufelskreis.
Heute (im Nachhinein betrachtet) sehe ich so vieles anders. Es ist einfach alles so gekommen ,wie es sollte. In der Hibbelzeit hatten wir auch noch tolle Erlebnisse und Dinge erlebt, die ich im Nachhinein nicht missen möchte - die ich aber nie mit kleinem Kind oder in der Schwangerschaft gemacht hätte! Mittlerweile bin ich dankbar, dass es so lange nicht geklappt hat und ich diese tollen Erlebnisse noch mitnehmen durfte. Es hat sich in der Wartezeit so vieles positiv gefügt - mittlerweile denke ich, es hat halt einfach alles seine Zeit und vorher sollte es einfach nicht klappen.
In wenigen Wochen werde ich mein Baby in den Armen halten - es ist so unglaublich. Hätte man es mir vor einem Jahr gesagt, hätte ich es nicht wirklich glauben wollen. Ich bin froh, dass ich nicht aufgegeben habe und die ganzen Tränen sind mittlerweile vergessen.