So, für dieses Thema muß ich ein bissl ausholen:
Ich bin in der 35. SSW.
Gegen Ende Oktober bekam ich (nachdem ich mich nur ein wenig fröstelig am Abend fühlte) Schüttelfrost, Fieber und Schweißausbrüche. Da bei uns die Grippe und anderes Zeug grassierte, dachte ich, daß das wieder weg geht. Ging es aber nicht. Ich schleppte das ganze so 3 Tage in Schüben, plus Schlaflosigkeit mit mir rum und weil ich sowieso einen Termin beim Gyn. hatte, wollte ich das zur Sprache bringen. Der Termin war genau der, bei dem der Glykose-Toleranztest gemacht wurde und mein Zuckerspiegel war auf nüchternen Magen extrem hoch (180).
Ich vermutete, das kam vom Fieber.
Jetzt zu der Inkompetenz meines Arztes:
Erstmal erwähnte ich schon bei der Arzthelferin das Fieber und fragte, ob die dort ein Thermometer zur Hand hätten. "Nein", hieß es, es gäbe keins. Gut, kann ja mal passieren.
Dann beim Arzt im Zimmer erwähnte ich das Fieber und den Schüttelfrost. Der kombinierte *Ironie an* sowas von haarscharf, daß es eine Infektion wäre *Ironie aus*. Nee, oder? Also darauf wäre ich alleine NIE gekommen. ;-)
Ohne irgendwas zu testen, geb er mir Tropfen gegen das Fieber - die einen feuchten Dreck geholfen haben. Im Gegenteil: Sie schädigten GENAU die Organe, die durch die Infektion sowieso schon betroffen waren. Ich fühlte mich noch weitere 2 oder 3 Tage elend, bis sowohl ich als auch alle um mich rum meinten, das Krankenhaus wäre mal besser aufzusuchen. Ich wurde gründlichst gecheckt und blieb 4 Tage lang mit der Diagnose "Nierenstau" dort. Die befürchtete Schwangerschaftsdiabetes hatte sich auch als Fehlalarm rausgestellt. Als ich entlassen wurde, war ich wieder fit, musste nur noch ein paar Tage lang Pillen nehmen.
Bei meinem nächsten Termin beim Gyn. nahm ich den Entlassungsbrief mit und gab den ihm - logisch.
Beim übernächsten Termin erwähnte er die relativ hohe Leukozytenzahl im Urin, die aber bei Schwangeren "ganz normal" wäre. Weil ich nicht doof bin, meinte ich, das wäre wohl eher auf meinem KH-Aufenthalt zurückzuführen. Er war doch tatsächlich erstaunt, wühlte in meinem Krankenblatt mit den Worten "...na, da muß ich mal kucken, was die da...achja, tatsächlich." Ich war baff. Hatte der Idiot überhaupt mal in den Entlassungsbrief geschaut???
Bei den letzten paar Untersuchungen wollte er mir beim Muttermund-Abtasten weißmachen, er würde den Kopf des Babys fühlen können. Ich meinte, daß das kaum sein kann, denn ich fühle IMMER unten die Tritte und nie oben, habe also ein gutes Körpergefühl. Ich hatte immer recht: Das Baby hatte (und hat) sich noch nicht gedreht. Trotzdem will er mir weißmachen, er könne einen Kopf fühlen, wo keiner ist.
(Keine Angst, es kommt nicht mehr viel ;-) )
Den Brüller hat er gestern losgelassen:
Ich bin ohne Termin zu ihm hin, weil ich extreme Schmerzen habe (Senkwehen der allerfeinsten Sorte). Das CTG war unauffällig, also keine "normalen" Wehen. Beim Arzt im Sprechzimmer wurde ich nach der Schilderung meiner Probleme erstmal auf den Behandlungsstuhl gehockt. Selbst das Auflegen der Beine tat weh und er bemerkte das. Dann ging er ziemlich unsanft an meine Mumu zu Werke und klemmte mir die Schamlippen ein, außerdem drückte er zu fest auf den Bauch. Er war sauer, weil ich den ganauen Schmerzort nicht richtig nennen konnte - aber ich finde "unten" und "im Leisten- und Hinternbereich" sollte normalerweise für einen Arzt reichen, oder?
Jedenfalls reagierte er auf meine Schmerzenslaute irgendwie angepisst und pflaumte mich mit den Worten an: "Jetzt sein Sie doch nicht so empfindlich und schreien nicht so rum." Ich wollte ihn schon anplärren, riss mich aber zusammen. Ich sollte noch mit zum Ultraschall kommen. Ich meinte wieder, es hätte sich nicht gedreht - und ich behielt recht. Sein Gesichtsaudruck...unbezahlbar! Er fragte mich, in der wievielten SSW ich sei, ich konnte aber nicht antworten, weil ich mir nicht sicher war. Ich meinte, daß ER es doch auch wissen müsste, worauf er mich WIEDER anpflaumte: "Also, hören Sie mal, sie müssen schon kooperativer sein! Eine Frau sollte das soch wissen! Ich kann doch nicht alles auswendig...bla...bla...bla... "
Nein, dachte ich, aber Du Arsch könntest doch zumindest mal einen Blick in die verdammte Akte werfen!
Er verschrieb mir einen Wehenhemmer, einen Betablocker (weil der Hemmer Herzrasen auslösen kann) und meinte, ich müsse mehr Magnesium zu mir nehmen und könne gegen die Schmerzen Buscopan nehmen.
So, da ich aber zur Ruhe und Bewegungslosigkeit verdonnert bin, habe ich heute meinen Mann zur Apotheke losgeschickt mit dem Rezept. Der Apotheker war entsetzt, daß ich Boscopan nehmen soll, weil das für Schwangere gefährlich sei. Außerdem habe ich jetzt noch rausgefunden, daß Wehenhemmer bei Senkwehen auc nicht das Wahre sind; und von Betablockern halte ich eh nichts.
So, jetzt bin ich genauso naß wie vorher, sitze mit meinen Schmerzen und einem inkomptenten Arzt rum.
Sollte ich an die Ärztekammer schreiben und mich wegen Fahrlässigkeit (in mindestens 2 Fällen) und Unfreundlichkeit beschweren?
Sollte ich jetzt - knapp über einen Monat vor dem Entbindungstermin - noch den Arzt wechseln? Darf ich das?
Ich bin sauer und verwirrt!
Wäre nett, wenn mir jemand was dazu schreiben kann.
LG