Hallo ihr Lieben,
ich schreibe euch, weil ich mich in einer Lage befinde, die mir sehr zusetzt.
Ich bin seit etwas über vier Monaten in einer Beziehung. Ich wollte immer Kinder, habe aber Endometriose und hatte in meiner letzten Beziehung 4 Jahre lang versucht schwanger zu werden.
Nun bin ich es mit meinem neuen Partner ziemlich schnell geworden, obwohl nicht geplant bin ich nun in der 10ssw. Soviel zu dem grundlegenden Dingen.
Wir haben uns Hals über Kopf ineinander verliebt und auch jetzt empfinde ich viel für ihn. Trotzdem habe ich Ängste und Bedenken, die ich euch nun schildern möchte. Ich bin seit 4,5 Monaten selbstständig, habe einen Nebenjob und verdiene jeden Monat unterschiedlich, aber bisher musste ich mir keine Sorgen machen. Nun ist es so, dass mein Freund Hartz 4 empfängt. Ich selber weiß erst seit zwei Wochen, dass er das seit bereits 8 Jahren bekommt. Er ist 30 und hat davor eine Ausbildung gemacht die er wegen Mobbing und einer daraus resultierenden sozialen Phobie abbrechen musste.
Drei Jahre später hat er sich wohl erneut sehr um eine Ausbildungsstelle bemüht, aber keine bekommen. Im letzten Jahr hat er versucht auf eigene Faust etwas zu erreichen im homeoffice Bereich, was bisher keine Früchte getragen hat. Ich selbst habe studiert, eine Ausbildung und habe immer gearbeitet (einfach bloß als Info).
Meiner Beobachtung nach, ist er kein fauler Mensch, er übernimmt viel im Haushalt und ist sich dafür nicht zu schade.
Mein Problem ist nun, dass ich von ihm keinerlei Sicherheit bekomme, wenn ich zb nach der Geburt eine Zeit in meinem Beruf ausfalle. Bisher übernehme ich die meisten finanziellen Dinge ohne zu murren, wir sind vor kurzem zusammen gezogen. Doch langsam frage ich mich eben, wie wird es zukünftig sein. Er scheint nicht wirklich daran interessiert, arbeiten zu gehen. Sein Wunsch war eigentlich ein Studium, welches erst noch vom Arbeitsamt bewilligt werden muss. Auch das zieht sich alles in die Länge weil er sich scheinbar nicht wirklich drum kümmern mag oder eben das Arbeitsamt ihm auch Steine in den Weg legt. Dazu kommt noch, dass ich evtl jetzt schon, aber spätestens in einem Jahr für ihn aufkommen muss, wenn er nicht selbst verdient. Dann bin ich selbstständig, mit Kind und Mann, die ich finanziell versorgen muss? Mir graut es davor. Und ich glaube ich setzte ihn auch hin und wieder deshalb unter Druck.. aber ich weiß momentan nicht wirklich wie das klappen soll.
Er braucht eigentlich Arbeit, aber ich befürchte jetzt schon, dass er das nicht lang „aushält“. Zudem muss ich ihn da regelmäßig anschieben. Seine soziale Phobie hat er mittlerweile ganz gut im Griff, ich übernehme allerdings zum Beispiel Telefonate für ihn, weil er das nicht macht.
Ich beobachte allerdings, das er sehr diszipliniert arbeitet, wenn es darum geht, das er selbstständig und „für sich“ arbeitet.
Ich weiß, dass auch er sich schlecht fühlt wegen der finanziellen Situation. Aber ich weiß leider auch, dass ich über viele Jahre nicht so leben möchte.
Mir fehlt so sehr das Gefühl mich auch finanziell für eine Zeit auf meinen Partner verlassen zu können (zB kurz vor der Geburt oder danach).
Ich habe Angst das sich nichts ändert und wenn ich es wieder und wieder anspreche, setzte ich ihn sicher zu viel unter Druck.
Nun frage ich mich, was ist der richtige Weg? Ihm innerlich eine bestimmte Zeit einrichten, ihn beobachten, was passiert und dann entscheiden?
Ich wäre über Ratschläge sehr froh.
Wenn ich etwas vergessen habe, tut mir das leid. Dann einfach gerne nachfragen.
Liebe Grüße