Hier ist ein bericht übers frauenhaus.
Frauen, die sich in einer Notsituation befinden, können sich in Frauenhäuser flüchten. Doch wie können sie in diese besonderen Einrichtungen kommen? Wie lange können Sie bleiben und was kostet das?
BILD hat hier alle wichtigen Fragen zum Thema zusammengestellt:
Wo finden misshandelte Frauen die Frauenhäuser?
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Die Adressen von Frauenhäusern sind normalerweise geheim, um die Frauen, die dort wohnen, zu schützen. Unter gewaltfreies-zuhause.de können Frauen Telefonnummern aus dem gesamten Bundesgebiet abrufen so erfahren die Betroffenen, wohin sie sich wenden können.
Wenn der Weggang von zu Hause vorbereitet wird, dann sollten folgende Unterlagen wenn möglich mitgebracht werden (wichtig: Wenn Sie nichts aus der Wohnung mitnehmen können, kommen Sie trotzdem! Denken Sie immer daran: Das Wichtigste ist Ihr Leben und das ihrer Kinder):
Pässe oder Ausweisdokumente, Versichertenkarten
Kontokarten, Sparbücher, Kreditunterlagen, Bargeld
Heirats- und Geburtsurkunden, Mietvertrag, Handyverträge
Einkommensnachweise, z. B. Lohn, ALG II, Rente, Kindergeld, Unterhaltsvorschusskasse, evtl. Sorgerechtbescheide
Versicherungsunterlagen, Mietvertrag, Führerschein, Zeugnisse, Ausbildungsunterlagen, Vorsorgeheft, Impfpässe der Kinder
Hinweis: Betroffene Frauen sollten, wenn möglich, eine Notfalltasche vorbereiten und bei einer Vertrauensperson deponieren.
Wie lange können Frauen im Frauenhaus bleiben?
Es braucht manchmal Zeit, bis Entscheidungen reifen. Das können je nach Situation einige Tage oder auch Monate sein. Die Frauen entscheiden selbst, wie lange sie bleiben. Es gibt keine zeitliche Begrenzung.
Frauenhäuser in der Geschichte
Seit wann gibt es Frauenhäuser?
Frauenhäuser haben ihre Ursprünge in der Frauenbewegung der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. 1975, dem von der UNO ausgerufenen Jahr der Frau, gab es noch keine einzige Zufluchtsstätte für misshandelte Frauen und ihre Kinder in West-Deutschland. Frauen aus der autonomen Frauenbewegung waren die ersten, die Zufluchtsstätten für misshandelte und bedrohte Frauen und ihre Kinder eröffneten. Grundlegend dafür war die Erkenntnis, dass Gewalt gegen Frauen nicht nur politisch bekämpft werden muss, sondern dass von Partnergewalt betroffene Frauen und ihre Kinder auch eine konkrete Alternative zu ihrer von Gewalt, Bedrohung und Demütigung geprägten Lebenssituation brauchen.
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Seit wann gibt es Frauenhäuser?
So wurden im Oktober 1976 in West-Berlin und im November 1976 in Köln die ersten Frauenhäuser als Projekte der neuen Frauenbewegung eröffnet. Auch ermutigt durch die Erfahrungen in England, wo zu diesem Zeitpunkt bereits etliche Frauenhäuser existierten, gründeten sich in vielen westdeutschen Städten Frauenhausinitiativen mit dem Ziel des Aufbaus von selbstverwalteten Frauenhäusern.
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Wie viel kostet der Aufenthalt im Frauenhaus? Wer bezahlt das?
Das Wohnen im Frauenhaus kostet pro Tag zwischen acht und 12 Euro. Wenn die Frauen Leistungen vom Jobcenter oder Sozialamt beziehen, werden die Kosten für die Unterkunft im Frauenhaus von den entsprechenden Institutionen übernommen.
Falls die Frauen noch keinen Antrag auf Unterstützung gestellt haben, da sie vorher vom Einkommen ihres Mannes gelebt haben, kann dieser nach Einzug ins Frauenhaus gestellt werden. Die Mitarbeiterinnen des jeweiligen Frauenhauses helfen dabei.
Auch bei allen weiteren Fragen, z. B. Kündigung der Wohnung/Zuweisung der ehelichen Wohnung und anderen nötigen Schritten helfen die Betreuerinnen den Frauen.
Können nur Frauen ins Frauenhaus flüchten, die von ihren Partnern geschlagen wurden?
Nein, denn Gewalt hat viele Gesichter! Treten, schlagen, würgen, stoßen, Gewalt mit Waffen, Beschimpfen, drohen, einschüchtern (Beispiel: Wenn du mich verlässt, bringe ich dich um! Du schaffst das nie alleine mit den Kindern! Ich finde dich überall!)
Auch folgende Formen der Gewalt zählen:
Kontrollieren, ständiges Anrufen, Eifersucht (Wo bist du gerade, wen triffst du?)
Kontakt zur Familie, Freunden und Nachbarn verbieten
Abwerten und lächerlich machen
In der Wohnung einsperren, Wohnungsschlüssel abnehmen
Papiere wegnehmen, Geld einteilen oder wegnehmen
Zu sexuellen Handlungen zwingen
Wenn Frauen das erleben oder erlebt haben, sollten sie Kontakt zu einem Frauenhaus aufnehmen!
Woher bekommen die Frauen Geld zum Leben?
Wenn eine Frau ohne Geldreserven ins Frauenhaus kommt, kann sie vom Frauenhaus für die ersten Tage einen Vorschuss bekommen, um die Grundversorgung zu sichern. Schnellstmöglich werden dann z.B. über die Jobcenter vor Ort Leistungen beantragt.
Können sich Frauen mit Freunden/Verwandten im Frauenhaus verabreden?
Es ist nicht erlaubt, sich im Frauenhaus oder am Frauenhaus zu verabreden, da die Orte geschützt werden müssen. Aber: An sich ist das Frauenhaus kein Heim und Bewohnerinnen können sich natürlich frei in der Stadt bewegen und sich so natürlich auch an anderen Orten mit Verwandten oder Freunden treffen.
Teilen sich Frauen im Frauenhaus ein Zimmer?
Nein. Jede Frau kann mit ihren Kindern im Frauenhaus in einem eigenen, abschließbaren Zimmer leben.