sue_12337994Liebe Trulla
Danke für Deine liebe Antwort. Ich sehe das genauso wie Du. Oft verstehe ich die Sorgen der anderen nicht, aber das liegt auch daran, dass ich oft einen schwierigen Weg hatte, den andere nie zu bestreiten hatte. Für diese Frauen ist es nunmal unerträglich, wenn sie kein zweites oder drittes Kind bekommen oder auch wenn ein Nagel abbricht :-)
Aber ich verurteile auch diese Frauen nicht, da sie, Gott sei dank, nie etwas Schlimmeres erlebt haben, sodass diese Dinge zum Weltuntergang führen.
Meine Gedanken drehen sich darum, ob ich diesen Kampf weiter kämpfen soll oder ob es einen Grund für mich gibt, kinderlos zu leben. Mein Mann ist ein paar Jahre jünger und für ihn ist der Zeitdruck noch nicht so relevant. Ich war bis Ende 20 noch intensiv mit meiner Ich-findung :-) und Vergangenheitsbewältigung beschäftigt, da hätte kein kleines Wesen reingepasst. Ich wollte immer den perfekten Rahmen schaffen, damit es mein Kind "mal richtig gut" hat. Aber wie das Leben so spielt, war mein Mann auch von Arbeitslosigkeit betroffen und durch mein Studium alleine konnten wir nicht leben. leider habe ich oft Existenzangst kennengelernt und dieser Situation möchte ich kein Baby aussetzen. Kaum aufgeatmet ging das Lebenskarusell weiter und der nächste Schicksalschlag kam :-(. Ich möchte nicht unddankbar sein, es gibt Menschen, denen geht es wesentlich schlechter, ich sehe es täglich, denn ich betreue sie als Sozialarbeiterin. Aber manchmal kommt ein Funken Verbitterung hoch und man versteht die Welt nicht mehr.
Ich habe mich auch in anderen Foren umgesehen und mir haben viele Frauen, auch Ende 30, Anfang 40 tolle Beiträge geschrieben. Einige Frauen fühlen sich nicht zu alt mit Ende 30, andere kämpfen hart für ihren Kinderwunsch. Ich muss meinen Weg finden.
Zuerst einmal werde ich die Bauchspiegelung machen. Natürlich habe ich Angst vor dem Ergebnis, aber da muss ich durch. Ich leide seit vielen Jahren unter Verwachsungen im Unterleib und die werden auch gleich mitweggemacht.
Sehr gut finde ich, dass du noch nicht in der Abschiedsphase bist, denn mit 36 hast du auch noch etwas Zeit und ich drücke Dir ganz doll die Daumen. Du wirkst sehr reflektiert und reif. Dass wir das Leben nicht planen können und es auch keine Garantie für die Zukunft gibt, wissen wir beide. Das Wichtigste ist zu wissen, was man will und natürlich eine Portion Glück :-)
Ich muss mir auch erstmal eingestehen, dass ich ein Kind verdient habe, jawohl :-) und weiss, dass ich eine gute Mutter wäre, trotz meiner chronischen Schmerzen.
Aber wer weiss, welcher Weg für mich vorgesehen ist????
Danke für Eure lieben Worte und Unterstützung
Umärmel
yinyang