nicole_11864481Kein Problem..
Bei der Pille sieht das natürlich alles nochmal ganz anders aus.. Denn da hat man ja keinen natürlichen Zyklus, kann den insofern auch nicht wirklich beobachten.
Durch das monatliche Bluten wird Dir ein Zyklus "vorgegaukelt", denn die Blutung ist ja auch keine Menstruation als solche, die dazu dient das Unterleibsgewebe, was zur Einnistung dienen sollte, samt der abgestorbenen Eizelle abzustoßen, sondern eine Blutung, die durch den Entzug der Hormone entsteht.
Das Vergessen am Anfang ist deswegen so gefährlich, weil sich eine gewisse Hormonkonzentration über die tagelange Einnahme ja noch gar nicht erstellen konnte - da kann es dann sein, dass die Hormonbarriere so niedrig ist, dass doch mal so ein Ei durchbricht.. Wann das passieren kann hat also nicht wirklich mit dem Zyklustag zu tun (einen echten Zyklus gibts ja nicht, denn der beinhaltet den Auf- und Abbau verschiedener Hormone und den damit verbundenen Eisprung und sonstigen *zyklischen* Vorgängen im Körper) sondern mit der Hormonkonzentration.
2 Wochen nach dem Unfall müsste der Test schon ein Ergebnis liefern. Ist der negativ, mach' 3 Tage später einfach nochmal einen. Ist der auch negativ und Du merkst auch sonst nichts besonderes, wird wohl alles in Ordnung sein und Du wirst ganz normal zum erwarteten Zeitpunkt Deine Blutung bekommen. Die Einnahme der Pille hat übrigens kein Einfluss auf das Testergebnis.
Zur Wirkungsweise der Pille hab ich Dir mal folgenden Text rausgesucht:
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Antibabypillen enthalten heute das künstliche Östrogen Ethinylöstradiol. Dieses wird mit unterschiedlichen Typen von Gestagenen kombiniert. Das moderne Gestagen Drospirenon wirkt z. B. einer Wassereinlagerung entgegen, die das Östrogen sonst verursachen würde, wodurch sich das Risiko einer unerwünschten Gewichtszunahme bei der Pilleneinnahme verringert.
Östrogene und Gestagene werden auch natürlicherweise vom weiblichen Körper produziert. Sie regeln den Ablauf des Monatszyklus und den Verlauf einer Schwangerschaft. Geringe Mengen an Östrogen fördern die Eireifung im Eierstock (Ovar), den Follikelsprung (Ovulation) und damit die Bereitschaft zur Empfängnis. Ist es zur Befruchtung der Eizelle (Oozyte) durch eine männliche Samenzelle (Spermium) und damit zu einer Schwangerschaft gekommen, produziert der weibliche Körper mehr Östrogen, was die Reifung einer neuen Eizelle unterbindet und einen weiteren Follikelsprung verhindert. Die bereits befruchtete Oozyte, die sich geteilt und in der Gebärmutter (dem Uterus) eingenistet hat, kann ungestört zum Embryo heranwachsen. Auch Gestagene haben während der Schwangerschaft einen schützenden Einfluss auf die befruchtete Eizelle. Sie verdicken etwa den Schleim, der den Gebärmuttermund (die Cervix uteri) verschließt, so dass er für Spermien undurchlässig wird, und verändern den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, so dass sich kein weiteres Ei mehr einnisten kann.
Die in der Antibabypille enthaltenen Hormone machen sich diese natürlichen Effekte für die Verhütung zunutze. Wie bei einer Schwangerschaft unterdrücken sie die Eireifung, die Ovulation und verschließen die Gebärmutter gegenüber Spermien. Dem weiblichen Körper wird sozusagen eine Schwangerschaft vorgetäuscht. Die meisten Pillen führen einen regelmäßigen Zyklus dadurch herbei, dass nach 21 Tagen Pilleneinnahme entweder 7 Tage lang keine Pille genommen wird, oder über den gleichen Zeitraum eine Pille, die keine Hormone enthält. Letzteres wird besonders bei jungen Mädchen und Frauen, die niedrig dosierte Pillen (s. u.) nehmen, eingesetzt, damit der Einfachheit halber jeden Tag eine Pille genommen wird und die Pause nicht länger als 7 Tage dauert, denn dann wäre der Schutz vor einer Schwangerschaft nicht mehr gegeben. Da in der Einnahmepause keine Hormone zugeführt werden, kann der Körper die Gebärmutterschleimhaut nicht so aufrechterhalten, und eine Blutung setzt ein, wobei es sich hierbei um keine echte Menstruation handelt, sondern nur um eine Entzugsblutung. Bei vielen Patientinnen wird die Blutung durch die Pilleneinnahmen schwächer, manchmal wird die Pille deshalb auch als Mittel gegen starke Regelblutungen eingesetzt (vorausgesetzt, Empfängnisverhütung ist ebenfalls gewünscht). Immer größerer Beliebtheit erfreut sich der sogenannte Langzeitzyklus. Hierbei wird die Pille durchgehend genommen und es kommt zu keiner Entzugsblutung mehr.
Ursprünglich waren Antibabypillen hochdosierte Hormon-Bomben. Heutzutage versprechen niedriger dosierte Pillen (Mikropille) die gleiche Sicherheit und weisen geringere Nebenwirkungen auf. Weiterhin gibt es die Minipille, die kein Östrogen enthält und im Gegensatz zur Mikropille nicht den Follikelsprung wegen einer anderen Hormonzusammensetzung verhindert, sondern nur den Schleim, der den Gebärmuttermund verschließt, verdickt. Daher ist sie nur bei sehr regelmäßiger Einnahme (auf die Stunde genau) sicher. Inzwischen ist auch eine Minipille mit dem Gestagen Desogestrel auf dem Markt (Cerazette), die nicht mehr auf die Stunde genau eingenommen werden muss und wie die Mikropille einen Eisprung verhindert.
Einige Gynäkologen weisen allerdings auf die Tatsache hin, dass gerade die niedrig dosierten Präparate sehr häufig den Eisprung nicht verhindern können (Durchbruchsovulation). Daher haben heute fast alle Antibabypillen zusätzlich auch nidationshemmende Wirkung, was Kritiker schon als Form der Abtreibung sehen.
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Quelle: http://www.medizinische-berufe.de/lexikon/Medizin/-Arzneimittel/Wirkstoffgruppe/Antibabypille.html#Fun-ktionsweise
Ergänzen möchte ich, dass man die östrogenfreien Pillen inzwischen zum Teil auch mit einem 12-Stunden-Sicherheitsfenster funktionieren (nicht wie hier angegeben 3 Stunden) und das diese inzwischen ebenso so konzipiert sind, auch den Eisprung zu unterdrücken, das muss man aber seiner Packungsbeilage entnehmen.
Auch ist man inzwischen zu der Erkenntnis gekommen, dass es viel öfter (aufgrund der niedrigen Dosierung) zu den Durchbruchsovulationen kommt, als bisher angenommen und da dann vor allem die (umstrittene) nidationshemmende Wirkung zum Einsatz kommt.
Ich hoffe, ich konnte Dir alle Fragen beantworten. Wenn nochwas unklar ist, helfe ich gerne weiter..
R.