Hallo, erstmal danke an alle, die sich die Zeit nehmen und das lesen ♥
Mein Freund und ich (25) leben seit 6 Monaten in Asien (er ist hier beruflich verdienstet, ich mache seither Freiwilligenarbeit an einer NGO) Ich habe die letzten 3 Jahre mit Kalender verhütet, was bisher immer gut geklappt hat. Als ich nun jedoch 2 Wochen überfällig war, hatte ich schon den leisen Verdacht ...und als ich dann beim Niesen ganz deutlich einen Schmerz im unteren Bauch hatte, war ich mir plötzlich so sicher schwanger zu sein...
Mein Freund berruhigte mich (er meinte, es sei nur wegen Stress, vielleicht eine kommende Magenkrippe...) Doch beim Gynäkologen und 2 positiven Urintests hat sich dann herausgestellt, dass ich mit meinem Bauchgefühl richtig lag (Ich hatte auch richtig Angst hier zum Gynäkologen zu gehen, im Nachhinein muss ich gestehen, die ärtzin hier ist mir sogar lieber, als meine in Deutschland) Nach dem Abtasten stellte sie eine Schwellung fest und schickte mich zum Ultraschall, nur um Sicherzugehen es ist keine Eileiterschwangerschaft etc. Beim gestrigen Ultraschall die Nachricht: sie haben ein gesundes Baby, 6 SSW und 2 Tage. Allerdings war das alles so rein gar nicht geplant, ich fühle mich noch immer wie in einem Traum.
Mein Freund hat mich zu allen Tests begleitet und steht mir liebevoll bei. Er meint jedoch, er ist nicht bereit Vater zu sein und hat Angst, dass er dann in drei Jahren keine Kraft mehr hat (für beruf, familie und Privatleben) und ich dann allein mit dem Kind da stehe. Er meint er habe so viele junge Familien gesehen, derren Träume geplatzt sind, er will nicht dass wir dann auch so ein Fall werden. Er ist nicht nur mein Lebenspartner, sondern auch mein bester Freund und ich verstehe und respektiere seine Ansichten sehr. Ich konnte mir vor 3 wochen auch nicht vorstellen Mama zu werden. Aber da jetzt plötzlich eine kleine Erbse in meinem Bauch sitzt und meine Hormone seit den letzten 4 Tagen komplett verrückt spielen, kenne ich mich gerade selbst nicht so ganz aus. Ich wollte mich vorest eigentlich auf Studium/ Karriere/ Freiwilligenarbeit konzentrieren und hatte seit langen den Wunsch Kids zu adoptieren (sobald ich die 30 erreiche) Aber hausfrau zu werden ist bestimmt nicht mein Lebenstraum und mit 25 fühle ich mich doch sehr jung ein Kind auf die Welt zu bringen.
Ich habe mir deshalb gedacht abzutreiben, was auch hier bis zur 9. Woche mit der Pille möglich ist (ich muss also nicht einmal nach D fliegen) Aber umso ernster ich mich mit diesem Gedanken beschäftige, umso mehr weine ich und kann einfach nicht mehr aufhören. Wie werde ich eine Abtreibung jemals verarbeiten? Herz sagt Kind, Verstand sagt nein. Da ich mir wirklich noch sehr unklar über diese Entscheidung bin, will ich noch nicht meine Familie miteinbeziehen und mich deshalb hier im Forum austauschen. Ich bin mir bewusst, dass am Ende nur ich allein diese Entscheidung treffen kann, aber ich musste mir das Alles einmal von der Seele schreiben. Da es nun die 6 Woche ist, rennt mir auch ein bisschen die Zeit davon.
Danke im Voraus an alle die einen Ratschlag für mich haben oder ihre eigene Erfahrung zu dem Thema mit mir teilen können.