agnes_12148790Zu Clomifen
Liebe Liane,
nun möchte ich mich auch noch kurz zu Clomifen äußern. Das Wichtigste wurde bereits gesagt und kann Dir nur ans Herz legen, es Dir gut zu überlegen, ob du es auf diese Art und Weise wirklich einnehmen möchtest. Ich finde es fast grob fahrlässig von Deiner Frauenärztin wie sie dieses Medikament bei dir handeln möchte.
Es müßte eine sehr engmaschige Ultraschallkontrolle durchgeführt werden, da Clomifen normalerweise bei Frauen verwendet wird, die keine Eisprünge bzw. keine Eizellreifung haben. Während der Einnahme kommt es deshalb zu einer grösseren Kohortenbildung von Follikeln, sprich eine Mehrlingsschwangerschaft ist meistens vorprogrammiert, vor allem dann, wenn man nicht genau darauf achtet wieviel Follikel pro Zyklus dadurch gebildet werden. Wenn es nur bei Zwillingen bleibt, kann man noch von Glück sprechen..
Weiterhin solltest Du wissen, dass Clomifen zur Zystenbildufng an den Eierstöcken führen kann und definitiv das Brustkrebsrisiko erhöht. Dazu gibt es - diese sollte eigentlich ebenfalls deine FA kennen - evidenzbasierte Studien. Man empfiehlt max. sechs Zyklen mit diesem Präparat und dabei sollte es dann auch bleiben.
Eine unschöne Nebenwirkung ist ebenfalls der verminderte Aufbau des Endometriums (Gebärmutterschleimhaut) so dass die Einnistungen oft sehr problematisch werden bzw. Zyklen oft abgebrochen werden müssen, da die GMS einfach zu niedrig sein kann und das Eintreten einer Schwangerschaft sehr unwahrscheinlich.
Wenn Du eine Gelbkörperschwäche hast, dann solltest Du nach dem Eisprung Utrogest vaginal einführen. Eine Gelbkörperschwäche ist einfach ein Hinweis auf einen zu niedrigen Progesteronspiegel, den man übrigens messen kann. Sinnvollerweise tut man das ca. fünf bis sechs Tage nach dem Eisprung. Alles über 15 wäre ok. Wurde denn dies bei Dir schon überprüft oder einfach mal so angenommen?
Utrogest ist das einzige natürliche Progesteronpräparat auf dem Markt, dass definitiv keine bleibende Nebenwirkungen hinterläßt. Es kann auch oral eingenommen werden, besser ist vaginal, weil dann die Nebenwirkungen wie Depressionen, Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen etc. kaum spürbar sind. Diese Nebenwirkungen sind alle REVERSIBEL und hinterlassen keine bleibenden Schäden !!!!!
Dosierungsempfehlungen vaginal: 3 x 2 bzw. 2 x 2 pro Tag
Meine Tendenz: Wechsle den Frauenarzt komplett oder hole Dir eine zweite Meinung ein!!!
Herzlichst