Erfahrung mit Institut Marques ohne Warteliste
Hallo an allen,
Ich bin neu hier, aber ich habe gerade einen sehr ausführliches Bericht von einem Erstgespräch am Institut Marques in Spanien entdeckt, die vielleicht Dir hilft. Viel Glück!!!
Hallo,
ich bin jetzt gerade von meinem Erstbesuch am Institut Marques zurück und habe jetzt ein sehr gutes Gefühl bei der ganzen Sache (bei mir geht es um das Eizellspende-Programm).
Um den Bericht vollständig zu machen, vielleicht noch ganz kurz zur Vorgeschichte: Ich habe speziell nach einer Klinik gesucht, die einerseits professionell ist, andererseits ohne lange Wartezeiten arbeitet und drittens auf meine Erfordernisse/besonderen Anforderungen eingeht. Ohne jetzt näher darauf eingehen zu wollen, ist es so, dass mein Mann eine Art rheumatische Erkrankung hat und deshalb sehr starke Schmerzen hat, wenn er wo hingehen muss, sitzen muss etc. Deshalb hatte ich mehrere Kliniken angeschrieben, ob ich dort alle erforderlichen Untersuchungen beim Erstbesuch gebündelt machen kann (alle Bluttests und Samenuntersuchung). Ich hatte bei allen Kliniken auch direkt immer darauf hingewiesen, dass ich alles extra bezahle etc. Und alle (IVI, andere Ärzte in Barcelona und Polen) haben alle gesagt, dass das nicht möglich ist und ich alles auf jeden Fall vorher machen muss. Keinerlei Entgegenkommen.
Ok und das Institut Marques war eben das erste Institut, das sagte, Sie können alle Bluttests auch bei uns im Rahmen des Erstbesuchs machen, überhaupt kein Problem. Auch meine Ergebnisse vom letzten ICSI in Deutschland waren schon länger her, wir haben tatsächlich alles dort machen können.
Aber jetzt der Reihe nach...
Ich hatte anfangs auch etwas Kommunikationsprobleme. Ich hatte zuerst eine kurze E-Mail auf Deutsch geschrieben und bekam prompt auch eine E-Mail auf Deutsch, die in sehr gutem Deutsch war. Es handelt sich ganz sicher um eine Standardantwort, die alle deutschen Patienten bekommen mit der Preisliste und allgemeinen Infos. Daraufhin habe ich wieder auf Deutsch einige Fragen gestellt und zwei Wochen keine Antwort bekommen. Das hat mich stark irritiert. Daraufhin habe ich noch mal eine E-Mail auf Englisch geschrieben und bekam wieder schnell Antwort. Man sagte mir, dass es Probleme mit dem E-Mail-Postfach gegeben hätte und ich bitte meine Fragen noch mal stellen soll.
Dann habe ich direkt gefragt, ob ich etwa 4 Wochen später kommen könne. Ich habe direkt zwei Tage vorgegeben, an denen ich gut konnte. Von da an lief und läuft die Kommunikation wirklich sehr gut auf Englisch. Ich bekam direkt eine Antwort, dass ich genau an dem Tag kommen könnte, den ich wollte. Ich hätte um 10 Uhr einen Termin bei Frau Doktor Redondo.
Das war jetzt am Mittwoch. Ich hatte (auch wegen meinem Mann, der nur mit hohen Kortisondosen mitkommen konnte) ein Hotel in der Nähe der Klinik gebucht. Für den Transfer würde ich es aber glaube ich auch allgemein empfehlen, (relativ) in der Nähe zu wohnen, weil das Verkehrsaufkommen in Barcelona Richtung Innenstadt ziemlich mörderisch ist. Vom Flughafen zur Klinik sind es etwa 20 Minuten. Die Klinik liegt sehr gut (vor der unmittelbaren Innenstadt mit extremen Verkehrsaufkommen/Staus), weil an der Avenida Diagonal, die man dann in Richtung Innenstadt fahren kann, sehr viele Restaurants, Cafes und auch direkt in der Nähe ein Corte Ingles (Kaufhaus mit Supermarkt unten) ist.
Der Paseo Manuel Girona 33 ist das kleine Backsteingebäude rechts von der Clinica CIMA, das man auf der Homepage sehen kann. Dort findet das Erstgespräch statt. Wir kamen also an, und wurden gleich von Maria, einer russischstämmigen medizinischen Assistentin, sehr freundlich in Empfang genommen. Obwohl dort während unserem ganzen Aufenthalt einige andere Paare und auch Spenderinnen waren, wurden wir individuell, zuvorkommend und ruhig behandelt. Es waren dort ein amerikanisches Paar, eine russische Patientin rief auf dem Handy der medizinischen Assistentin an und es waren auch zwei spanische Paare da, was ich als besonders gutes Zeichen gewertet habe, weil in Spanien ja viele Kliniken miteinander konkurrieren. Und wenn das Institut Marques dann auch unter Spaniern einen guten Ruf genießt, ist das glaube ich ganz gut. Ich habe wie gesagt auch mehrere Spenderinnen gesehen, die waren jung (zwischen 20 und 25 Jahre).
So, dann bekam ich zwei Formulare, wo ich zuerst meine allgemeinen Angaben machen musste (unter anderem Adresse, Beruf, ob wir Universitätsabschluss haben, die Passportnummern etc.) Dann bekam mein Mann ein Formular (auf Englisch), in dem er angeben musste (wieder mit Angabe von Passportnummer also nicht vergessen), was im Falle seines Todes mit seiner Samenprobe passieren soll. Ob es zerstört werden soll oder ob ich es dann nutzen darf. Und ob es nur für das eine Mal verwendet und dann vernichtet werden soll, ob es für zwei Jahre aufgehoben werden soll oder ob es länger aufbewahrt werden soll. (Wollte ich eigentlich, aber dann hätte man eine Bankverbindung angeben müssen, und die hatte ich nicht). Die Aufbewahrung kostet pro Jahr 190 Euro. Man sagte mir, dass man jederzeit seine Meinung ändern kann, und einfach eine Notiz an das Institut Marques schreibt.
Und dann hatte ich noch ein mehrseitiges Formular, in dem noch mal alle Bedingungen standen, was ich mir nicht so genau durchgelesen hatte, weil ich annahm, dass es später mit der Ärztin zusammen gemacht wird. Dann wurde mein Mann relativ kurz nach unserer Ankunft gebeten, seine Samenprobe abzugeben. Diese Probe wird während des ärztlichen Gespräches untersucht und man bekommt dann direkt Bescheid gesagt, ob die Qualität gut genug zum Einfrieren ist. Wenn ja, wird es direkt eingefroren, und der Mann braucht dann nicht noch mal zu kommen.
Ok, ich weiß nicht, ob ich es schreiben soll oder nicht mein Mann (der etwas sensibel ist) meinte noch, ich soll auf jeden Fall schrieben, dass man als Mann nicht zuviel erwarten soll und sich seelisch darauf einstellen sollte, dass es keine besonders angenehme Atmosphäre ist. Er meinte, es wäre ein Behinderten-Klo gewesen und es wäre ein Video gelaufen. (Da es vorher bei uns in Deutschland diesbezüglich Probleme gegeben hatte, hatten wir auch das Hotelzimmer in der Nähe, so dass es zur Not auch von dort hätte hingebracht werden können). Gut, ich kenne mich mit der ganzen Problematik natürlich nicht so aus jedenfalls hat es Gott sei Dank dann doch geklappt, mein Mann hat es auch unter diesen Umständen hinbekommen.
Danach sind wir dann zum Gespräch mit Frau Doktora Redondo. Sie ist Spanierin und spricht, glaube ich, sehr gut Deutsch. Sie hat uns direkt gefragt, ob wir Deutsch oder Englisch oder Spanisch sprechen wollen. Wir haben uns auf Englisch geeinigt, ich kann jetzt gar nicht mehr genau sagen, warum. Sie spricht, wie gesagt, glaube ich, sehr gut Deutsch. Sie hat dann erklärt, dass Sie ausländische Patienten betreut und es Ärzte gäbe, die die Spanier betreuen etc. Dort arbeiten viele Ärzte, ich hatte den Eindruck, sehr viele Frauen. Dann wurden wir allgemeine Sachen gefragt wie Medikamenteneinnahme, Allergien, Größe, Gewicht. Sie hat eine Fotoaufnahme mit der Digitalkamera gemacht. Und dann haben wir über das Prozedere gesprochen. Die Erfolgschancen stünden pro TRansfer bei 60 Prozent. Dort würden die Spenderinnen nicht überstimuliert, in der Regel (Ausnahmen sind natürlich möglich) könnte man etwa mit 6 Eizellen rechnen. Die Spenderinnen sind jung und kommen oft von der Uni (kann ich wie gesagt bestätigen, da einige neben uns gesessen haben).
Was ich besonders interessant fand: Frau Redondo erklärte uns, dass es immer auch eine Ersatzspenderin (backup donor) geben würde. Denn manchmal komme es vor, dass die Spenderin nicht wie erwartet reagieren würde oder in seltenen Fällen auch unzuverlässig sei oder eben die Behandlung abbreche. In diesem Fall würde die Ersatzspenderin spenden. So dass die Klinik garantieren könne, dass die Behandlung ohne große Zeitverzögerung stattfinden kann. Als Zeithorizont wurde uns ein Zeitraum von etwa 5 bis 6 Wochen bis zum Transfer genannt. (Ich kann jetzt leider nicht beschwören, ob das allgemein ist oder nur bei mir, weil ich meine Periode zufälligerweise zwei Tage später bekommen sollte ).
Man könne die Qualität der Eizellen garantieren, weil die Spenderinnen eben sehr jung und gesund seien und auch die Eizellen untersucht werden würden. Ich fragte noch, ob Sie Erfahrung mit dieser Immunoglobin-Therapie (oder so ähnlich) hätten, weil ich Endometriose habe und das hier im Forum gelesen habe. Sie sagte, dass sie das in Spanien nicht machen würden, weil es keine Studie geben würde, die den Erfolg belegt. Aber wenn ich es machen wollte, könne ich es machen. Das wäre kein Problem. (Nur am Rande: Angesicht der Erfolgsquoten dort habe ich mich entschlossen, es so zu machen, wie die es vorschlagen. Sollte das fehlschlagen, kann man immer noch weitersehen)
Grundsätzlich kann man dort auch Präimplantationsdiagnostik machen, wenn man ganz sicher sein möchte, dass auch wirklich alles in Ordnung sei. In unserem Falle hat Sie gemeint, es sei nicht nötig, das bei meinem Mann kein genetisches Problem bekannt sei und die Eizellen von der Spenderin gut seien (mit der ganz normalen Wahrscheinlichkeit eines Gendefektes ich hoffe, man drückt das so aus). Grundsätzlich kann man das vor dem Transfer aber auch noch machen lassen.
Dann bekam ich ein Päckchen mit allen Medikamenten, die ich bis zum Transfer brauche. Am ersten Tag der Periode soll ich mit der Pille anfangen. Das war dann zufälligerweise heute. Also habe ich, gleich nachdem ich zuhause angekommen war, die 1. Tablette eingenommen und auch gleich eine E-Mail geschrieben. Ich bekam dann direkt eine halbe Stunde später einen Anruf von einer Ärztin des Institut Marques, dass meine E-Mail angekommen sei und dass Sie jetzt eine Spenderin suchen würden. Während des Gespräches hatte mir Dra. Redondo erklärt, dass sie nicht unbedingt immer persönlich antworten würde, sondern es auch andere Ärzte sein könnten (dort arbeiten einige). Hauptsache wäre, dass ich schnell eine Antwort bekomme. Sie würde aber auf jeden Fall alle E-Mails später lesen und ich wäre dann auch "ihre" Patientin.
Das I.M. sucht jetzt die Spenderin (ich hatte ehrlich gesagt den Eindruck, dass das I.M. dort wirklich mit sehr vielen Spenderinnen zusammenarbeiten, die Universität liegt unmittelbar neben der Klinik) und wir werden synchronisiert. Dann soll ich in etwa 2 Wochen einen Anruf vom I.M. bekommen, dass ich mit der Einnahme aufhören soll. Nach der darauf folgenden Periode fange ich dann mit Östradiol (??)-Pflastern an, alle vier Tage ein Pflaster. Und dann am 6./7./8. Tag (an einem dieser Tage) muss hier in Deutschland die Dicke der Gebärmutterschleimhaut gemessen werden.
Und jetzt kommt die große Überraschung bzw. für mich ein weiterer Pluspunkt: Dra. Redondo fragte mich, ob Sie mir den Kontakt zu einem Arzt in meiner Heimatstadt machen soll, zu dem ich hingehen kann. Sie würde in Deutschland mit mehreren Ärzten zusammenarbeiten. Das finde ich ziemlich gut, ehrlich gesagt. (Das wirklich komische daran ist, dass es sich um ein Institut in einer größeren Stadt in NRW handelt, bei dem ich die letzten 3 ICSI-Behandlungen habe durchführen lassen. Dort arbeiten mehrere Ärzte. Der, bei dem ich in Behandlung war, hatte, als ich ihn gefragt hatte, ob ich dort diese Messung durchführen könnte, gesagt, dass er es nicht machen würde. Frau Redondo erklärte mir, dass ein anderer Arzt an diesem Institut mit ihr zusammenarbeiten würde.) Was ich sehr nett finde, ist, dass Sie mir jetzt den Kontakt zu dem Arzt in Deutschland herstellt. Ich hätte mittlerweile zwar auch eine Alternative gefunden, aber so ist es sicher besser.
Nachdem wir dann alles geklärt hatten und wir alle Fragen stellen konnten, die wir wollten, hat Sie bei mir noch denn Probetransfer und Ultraschall gemacht. Das war alles ok und verlief sehr diskret.
Frau Redondo verabschiedete sich noch, und erklärte mir die ganze Sache mit dem E-Mail-Verkehr (dass eben auch jemand anderes antworten könne) und dass wir uns dann in etwa 5 bis 6 Wochen wiedersehen würden zum Transfer. Zwischendurch kam dann auch noch der Anruf vom Labor, dass das Sperma von meinem Mann eingefroren werden kann, es wäre alles ok.
Dann holte uns Maria wieder ab, wir haben die Anzahlung (1.300 Euro gemacht). Und weil wir noch die Bluttests dort gemacht haben, sind wir auch noch in die Klinik CIMA nebenan gegangen, wo dann auch später der Transfer stattfinden wird. Es war sehr modern und alle Mitarbeiter waren wirklich natürlich freundlich es wirkte nicht aufgesetzt.
Ich kann es nicht beschwören, aber ich glaube, man hat uns diese Blutests (Aids, HIV, Hepatitis, Blutgruppe) nicht berechnet. Das war es bis jetzt. Eben bekam ich wie gesagt direkt den Telefonanruf, dass meine E-Mail angekommen sei (ich sollte eine schreiben, wenn ich mit der Pille anfange) und man mit der Suche der Spenderinnen beginnen würde. Die Ärztin sprach Englisch mit mir und erklärte mir wieder, dass sie dort in Spanien Probleme mit ihrem E-Mail-Postfach hätten. Deshalb würde sie anrufen und sie würde mich auch wieder anrufen, wenn ich mit der Pille aufhören soll.
Ich glaube, dass dort praktisch alle Mitarbeiter Englisch sprechen und es deshalb viel einfacher ist, wenn man gleich Englisch spricht. (Das war einfach, es hat gut geklappt. Alle haben einfaches, leicht verständliches Englisch gesprochen). Mein Eindruck kann falsch sein, aber ich glaube, dort sprechen nicht so viele Deutsch... Ist, wie gesagt, ein subjektiver Eindruck.
Alles in allem habe ich einen sehr positiven Eindruck bekommen. Ich glaube, diese Klinik kann eine echte Alternative sein, wenn man a) keine Wartezeiten möchte (das scheint 100 Prozent zu stimmen), b) einen synchronisierten Ablauf möchte, c) freundlich behandelt werden möchte und auch einen gewissen Service in Anspruch nehmen möchte mir fällt jetzt kein besseres Wort ein zum einen konnte ich mit meinem Mann dort alle Bluttests beim Erstgespräch machen und zum anderen stellt mir die Ärztin dort einen Kontakt zu einem Arzt in Deutschland her, bei dem ich die Untersuchung machen lassen kann. Und das ist mehr, als ich von einer anderen Klinik im Ausland bisher angeboten bekommen habe.
Ok, das war jetzt mein Bericht über den Erstbesuch beim Institut Marques. Ich werde dann wieder vom Transfer berichten und beantworte natürlich sehr gerne alle Fragen!
Marianne27
PS: Noch eine kleine Kuriosität am Rande: Ich hatte ja einige Kliniken angeschrieben, unter anderem auch das IVI Barcelona. Vor einigen Tagen bekam ich also nach etwa 6 Wochen (!) eine Antwort. Keine Entschuldigung, dass es so lange gedauert hätte ... Man hätte im November einen Termin vereinbart. Und dass es nicht möglcih sei, dort Bluttests zu machen ...
ich hatte vor 14 Tagen meinen Transfer in Spanien im Institut Marques und berichte heute, wie es mir in der Zwischenzeit bis heute ergangen ist.
Ich fange am besten von vorne an: Wie ich schon im Bericht vom Erstgespräch geschrieben hatte, bekam ich direkt nach meiner Rückkehr vom Erstgespräch (am 29. September) die Nachricht, dass die Spenderin bereits synchronisiert werde. Ich habe dann insgesamt 17 Tage die Pille genommen, danach Estradiol-Pflaster, die ich sehr gut vertragen habe und bei mir gut funktioniert haben. Die Messung der Gebärmutterschleimhaut hatte ein Ergebnis von 16 mm ergeben. Als ich mit Spanien telefonierte, sagte man mir, dass nur in 10 Prozent aller Fälle ein zweiter Ultraschall notwendig sei.
Da ich schon alle Medikamente in Spanien direkt in der Klinik mitbekommen hatte, war das mein einziger Arztbesuch bis zum Transfer hier in Deutschland. Und den hatte mir freundlicherweise auch noch die behandelnde Ärztin Frau dra. Redondo vom Institut Marques vermittelt. Darüber war ich ziemlich froh, denn in der Großstadt, in der ich wohne, ist es leider fast unmöglich, kurzfristig einen Termin beim Gynäkologen zu bekommen, ganz egal was ist. Frau dra. Redondo hatte mir erklärt, dass sie mit mehreren Kliniken in Deutschland zusammenarbeiten würden bzw. Kontakte herstellen könnte. Diesbezüglich war ich schon sehr dankbar, weil ich mir dann nicht irgendwelche komischen Geschichten ausdenken musste und ich auch nicht ins Kreuzverhör genommen wurde.
Währenddessen hatte sich dann auch noch die gesundheitliche Situation von meinem Mann etwas verschlechtert, so dass er nicht länger mit der Medikamenteneinnahme von Rheumamitteln warten konnte. Das Komplizierte an der ganzen Sache: Diese Medikamente führen dazu, dass die Qualität der Spermien sehr schlecht wird, und man diese auch nicht mehr im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung einsetzen kann. Also habe ich versucht, hier eine Klinik oder Zentrum zu finden, wo man Spermien einfrieren kann und dann nach Spanien schicken kann. Als eine Art Rückversicherung, falls es beim ersten Mal nicht klappen sollte. Denn ich hatte blöderweise erst nach meiner Rückkehr hier im Forum in einem ganz anderen Zusammenhang gelesen, dass das eingefrorene Spermium unter Umständen für gar nicht so viele Versuche reicht. Und genau so war es dann auch! Denn als ich mich in Spanien erkundigte, für wie viele Versuche das eingefrorene Spermium ausreichen würde, sagte man mir für einen einzigen Versuch, mit viel Glück vielleicht auch für zwei Versuche. Wenn wir das schon früher gewusst hätten, wären wir dann einfach etwas länger in Spanien geblieben, und hätten noch eine andere Probe dagelassen, das wäre einfacher gewesen.
Na gut, alleine die Telefonate mit Fed Ex, United Parcels etc. waren schon anstrengend. Dann hatte ich sogar einen Spezialversender aufgetrieben, aber hatte noch immer keine Praxis Ein sehr mühseliges Unterfangen, ich bin fast sicher, mit sehr viel Zeit und Geduld hätten wir das vielleicht hinbekommen, aber ich war sehr froh, als dann der erlösende Anruf aus Spanien kam. Frau dra. Redondo hatte auch in diesem Fall den Kontakt zu einer Praxis hergestellt, wo mein Mann vor dem Start seiner Medikamenteneinnahme eine Spermienprobe einfrieren lassen konnte. Und diese kann dann auch problemlos nach Spanien verschickt werden. Für den Fall der Fälle Das war dann wieder ein Problem weniger.
Man hatte uns von Anfang an beim Institut Marques gesagt, dass der Transfer ungefähr 5 bis 6 Wochen nach dem Erstgespräch stattfinden würde. Gleichzeitig wurde aber auch immer betont, dass es zu Verschiebungen kommen kann, was für mich immer logisch war. Deshalb hatte ich mir auch keine Gedanken über den Flug gemacht und hatte auch nichts gebucht. Und am 27. Oktober, als ich das Ergebnis der Gebärmutterschleimhautmessung telefonisch in Spanien mitgeteilt hatte, sagte man mir, dass man sich wieder melden würde. Also habe ich auch da noch nicht wegen Flügen geschaut.
Und dann war es nur 4 Tage später soweit: Ich bekam am Dienstag, 31. Oktober, den Anruf, dass meine Spenderin am Mittwoch punktiert werde und mein Transfer am Freitag, den 3. November, stattfindet. In diesem Moment wurde ich natürlich schon etwas nervös Zuerst habe ich bei den gängigen Lastminute-Flugbörsen geschaut, aber bei vielen muss man drei Tage im voraus buchen oder dort wurden astronomische Preise genannt. Na ja, dann habe ich bei Germanwings geschaut war auch nicht billig, aber immerhin: So um die 350 Euro für den kurzfristigen Flug zwei Tage später. Ok, dachte ich, aber ich fliege lieber Lufthansa. Das war wirklich indiskutabel der Flug kostete bei Lufthansa-online über 700 Euro. Und als ich schon fast gebucht hatte, dachte ich, schau noch mal bei Ltur. Das war ein absoluter Volltreffer. Dort gab es alle Flüge mit Lufthansa und Germanwings nur sehr viel billiger. Aufgrund der Flugzeit war Germanwings besser, und der Flug kostete nur 150 Euro! (Der Lufthansa-Flug hätte übrigens auch nur 200 Euro gekostet). Unglaublich, oder? Ich dachte immer, es wäre am billigsten, direkt bei Germanwings zu buchen, aber das wäre mehr als doppelt so teuer gewesen.
Mein Tipp, falls Ihr ähnlich kurzfristig disponieren müsset: Bei www.ltur.de nachschauen, ob es nicht noch billiger geht. War ganz unkompliziert. Mit der Hotelbuchung habe ich mir dann noch etwas Zeit gelassen, weil es in Barcelona ja mehr als genug Hotels gibt, ich hatte eher die Qual der Wahl. Falls man in der Nähe der Klinik wohnen möchte, gibt es auch eine größere Auswahl an Hotels, da braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass man nichts bekommt.
Für den, den es interessiert, schreibe ich hier eine kleine Auswahl auf, die ich in der Eile recherchiert hatte: Hotel Rey Juan Carlos, Hilton Barcelona, Hotel Princesa Sofia, Melia Barcelona (alle etwas teurer), Hotel Gran Derby, Husa Lilla, Husa Arenas (dieses Hotel muss unmittelbar an der Klinik liegen) diese sind etwas preiswerter. Das ist aber keine vollständige Auflistung, nur eine Auswahl. Auch hier hatte ich die Preise von expedia.de, hotel.de und hrs.de verglichen (es gibt immer Preisunterschiede, aber manchmal muss man noch Steuern und Servicegebühren in unbekannter Höhe dazurechnen, so dass der Preis nicht so ganz klar ist). Und auch hier erlebte ich eine kleine Überraschung: Ich hatte mich dann spontan für das Hilton entschieden, und da war es am preiswertesten, wenn man direkt über die Hotel-Homepage buchte.
Der Flug selbst war unspektakulär, ich kam mit meiner Mutter einen Tag vorher um die Mittagszeit rum an, so dass wir noch Zeit hatten für einen ausgiebigen Shopping- und Sightseeingtrip. Am nächsten Morgen sollte ich um 11 Uhr in der Klinik sein und mit voller Blase. Da ich ja aus meinen Versuchen in Deutschland wusste, dass die volle Blase wichtig ist, hatte ich kurz vorher gut 1,5 Liter Wasser getrunken. Uns als wir im Wartezimmer vom Institut Marques saßen, habe ich weiter Wasser getrunken. Ich war einfach davon ausgegangen, dass der Transfer bald stattfinden würde
Ich kann auch gar nicht sagen, ob ich einfach einen komischen Tag erwischt hatte oder ob das dort normal war. Jedenfalls bei meinem ersten Besuch war die Atmosphäre ganz ruhig, obwohl da viele Paare da waren, und die Termine wurden gut eingehalten. An diesem Tag war das etwas anders, die Klinik war wieder sehr gut besucht, wir saßen diesmal einen Stockwerk höher, dort waren einige Paare aus England und Spanien. Zur Begrüßung hatte man mir gesagt, dass ich noch etwas warten müsse, weil die Ergebnisse/Informationen aus dem Labor noch nicht da seien. Und immer liefen ganz viele Ärzte hin und her schauten in die Karteikarten und schauten ganz sorgenvoll Ich hatte ja viel Zeit es dauerte deshalb redete ich mir schon ein, dass etwas schief gegangen sei und ich vielleicht ganz umsonst nach Spanien gekommen sei Na gut, nach etwa einer Stunde wurde ich dann erlöst, Frau dra. Redondo holte mich ins Sprechzimmer und sagte mir, dass insgesamt 8 Eizellen entnommen worden sind. Davon hätten sich 4 sehr gute/schöne Embryos entwickelt. Die zwei besten sollten mir transferiert werden, und die anderen beiden wurden eingefroren. Man erklärte mir noch, dass es in Spanien eine Klassifizierung der Embryonen von 0 bis 10 Punkte gibt. Wobei 0 eine ganz miserable Qualität ist, und 9 bzw. 10 eine sehr gute Qualität. Also ist sollte einen 10er-Embryo und einen 9er-Embryo bekommen.
Außerdem hatte ich noch gefragt, ob sie dort IVF oder ICSI mit den Eizellen machen ich hatte einfach vorher nie gefragt. Die Antwort fand ich überraschend, weil ich so was vorher noch nie im Forum gelesen hatte. Man sagte mir, dass 5 von den insgesamt 8 Eizellen reif gewesen sind, und diese mit ICSI behandelt worden sind. Die 3 anderen Eizellen seien unreif gewesen und man würde bei denen IVF machen. Wenn man bei diesen unreifen ICSI machen würde, würden sie kaputt gehen. Aber falls sich diese unreifen Zellen per IVF mit dem Spermium verbinden würden, könnten sich daraus auch schöne Embryonen entwickeln.
Ich habe auch keine weiteren Fragen gehabt. Zum Beispiel habe ich auch nicht nach der Spenderin gefragt. Ich hatte mir vorher überlegt, dass es mir relativ egal ist, ob meine Spenderin 23 Jahre oder 28 Jahre ist, und es für mich auch unerheblich ist, ob sie 1,70 m groß ist oder 1,75 m. Ich war auch ganz froh, dass mir diese Infos nicht aufgedrängt wurden. Ich fragte natürlich noch, ob wich vielleicht kurz auf die Toilette gehen könne, denn ich hatte ja gut 2 Liter Wasser getrunken Frau dra. Redondo erlaubte mir einen ganz kurzen Gang zur Toilette, ich sollte aber nicht zuviel
Gut, dann ging ich rüber in die Klinik zum Transfer. Wieder warten, ich trank noch mehr Aber ich bin noch zweimal auf die Toilette gegangen, es war einfach zuviel. Und dann endlich, nach fast eindreiviertel Stunden war es soweit. Der Transfer selbst war auch der Grund, warum ich bis jetzt noch nicht im Forum darüber geschrieben habe. Ich habe es bis heute noch nicht 100 Prozent verdaut. Es war nicht angenehm. Vorher beim Probe-Transfer gab es null Probleme, auch nicht die geringsten Schmerzen. Na ja, und in Deutschland, womit ich es vergleichen muss, hatte ich auch fast nie größere Schmerzen. Die Ärztin, die das machte (es war nicht Frau dra. Redondo, die beim Erstgespräch den Probe-Transfer gemacht hatte), war wirklich ein grober Mensch, es waren wie es mir vorkam unzählige Leidensminuten, in denen eigentlich nur die Vorbereitung mit den Geräten stattgefunden hat. Dann wieder und wieder von neuem, ich bin richtig ins Schwitzen geraten und wollte nur noch weglaufen. Für eine winzige Sekunde dachte ich noch, ich muss die Sache abbrechen und das war ja nur die Vorbereitung, gar nicht der Transfer selbst.
Dass man dann oben auch einem Computerbildschirm noch die beiden Embryonen sehen konnte, hat mich in dem Moment nicht wirklich interessiert. Ok, irgendwann war es dann endlich soweit es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit dann wurden die beiden Embryos mit dem Katheter aus dem Labor reingebracht. Mit ganz, ganz viel Phantasie konnte man dann noch am Ultraschall mitverfolgen, wie die zwei kleinen weißen Punkte reingesetzt wurden. Auch das konnte ich ehrlich nicht genießen, es war auch kein erhebender Moment. Ich wollte nur noch eines auf die Toilette. Der Transfer selbst, also das Einführen der Embryonen, war völlig unkompliziert und ganz schmerzfrei.
Ich habe zwar gefragt, ob es schlecht sei, direkt aufs Klo zu gehen, aber ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn die Antwort Ja gewesen wäre Alle drei Ärzte und Arzthelferin sagten mir, dass es kein Problem sei. Ich bin dann also nach dem Transfer vielleicht nur noch 1 bis 2 Minuten liegen geblieben und direkt auf die Toilette. Dann bekam ich noch meine Medikamente, die bis etwa 10 Tage nach dem Transfer ausreichen. Soweit, so gut.
Im Hotel wieder angekommen habe ich mich dann auch gleich hingelegt. Man hatte mir zwar gesagt, dass die Ankunft ein Tag vor dem Transfer gut wäre und am Tag nach dem Transfer die Rückreise angetreten werden kann, aber ich dachte noch ein Tag mehr Ruhe nach dem Transfer kann nicht schaden. Von meinen Cousinen aus den USA, die dort IVF-Behandlungen hatten, weiß ich, dass man dort auch eher 2 bis 3 Tage nur im Bett liegen soll. So habe ich es dann auch gemacht, aber direkt nach meiner Ankunft im Hotel hatte ich auch schon den ersten Alptraum: Ich träumte, dass ich auf der Toilette war, und ein so eine Art durchsichtiger Zettel herauskam, wo in allen möglichen Sprachen geschrieben stand, dass es leider nicht geklappt hätte. Also keine gute Vorahnung Die nächsten zwei Tage verliefen ähnlich, ich haderte wegen der Schmerzen zur Vorbereitung des Transfers und war 500 Prozent überzeugt, dass es nicht geklappt haben kann.
Die Rückreise war dann wieder ein Höhepunkt: Zuerst schien alles in Ordnung. Wir waren auf der Startbahn, und das Flugzeug wollte schon Gas geben. Dann sagte der Steward zu einem Fluggast per Lautsprecher, dass er sich hinsetzen soll. Und dann sagte er das nochmal und lief dann zu ihm hin. Dann wurde wild telefoniert, und wir sind dann wieder zurück zum Ausgangspunkt. Der Fluggast durfte aussteigen. Dann musste die Maschine neu betankt werden, dann musste noch der Feuerwahrwagen kommen, weil wir alle im Flugzeug saßen. Dann musste noch das Gepäck rausgeholt werden, und so sind dann zusätzliche 3 Stunden auf dem Rollfeld vergangen... Das Blöde bei der Sache: Ich musste ja meine Utrogest-Kapseln einnehmen. Und zwar kurz vor der Landung Also bin ich vorsichtshalber eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Termin zum Klo gegangen, weil man ja nie weiß, wann man nicht mehr aufstehen darf Ich hatte etwas Panik deswegen, habe dann aber einfach abends auch eine Viertelstunde vorher die Kapsel genommen und dann am nächsten Tag wieder im alten Rhythmus.
Die letzten 14 Tage habe ich mich wirklich wie erschlagen gefühlt ich war schon fast etwas depressiv, und grübele die ganze Zeit und bin auch weiterhin davon überzeugt, dass es nicht geklappt hat. Ich konnte keine Nacht schlafen, immer hin und her gewälzt und überlegt, warum es auch dieses Mal wieder schief gegangen ist. Das sind sehr massive Ängste, weil ich mir hier in Deutschland nach meinen 5 Fehlversuchen jedes Mal allerdings nur am tiefsten Tiefpunkt, der natürlich auch wieder vorübergegangen ist, wie ein kompletter Versager vorgekommen bin
Heute, 14 Tage nach dem Transfer, bin ich dann morgens zum Blut-Schwangerschaftstest. Und dann sollte ich zwischen 12 und 13 Uhr anrufen. Ich hatte überhaupt keine Lust, schon zu oft hatte ich dieses mitleidige Es tut mir leid, leider negativ gehört. Am liebsten hätte ich gar nicht angerufen. Um 12.30 Uhr habe ich es dann getan, und der Satz fing so an: Es tut mir leid aber das Ergebnis aus dem Labor ist noch nicht da! Also musste ich dann noch mal anrufen. Und auch beim 2. Mal sagte man mir, dass das Ergebnis noch nicht da sei also das war echt schlimm. Dann plötzlich sagte mir die Helferin, dass da doch etwas auf dem Schreibtisch wäre, sie möchte mich zum Arzt durchstellen
Ich ahnte nichts Gutes, wenn man zum Arzt durchgestellt wird, heißt das ja eigentlich immer, dass der einem schonend eine bittere Wahrheit beibringen muss Also, ich war schon auf dieses: Es tut mir leid eingestellt, und dann sagte der Arzt Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger. Beta HCG 742.
Ich war noch eine Stunde später total geschockt. Denn damit hatte ich nicht im geringsten gerechnet. Immerhin hatten mir 2 Ärzte in Deutschland unabhängig voneinander gesagt, dass ich sehr wahrscheinlich auch mit Eizellspende nicht schwanger werde und die Aussichten wegen meiner Endometriose schlecht sind. Es hätte keinen großen Sinn es zu probieren
Wenngleich ich jetzt natürlich nur eine sehr verhaltene Freude verspüre ich weiß, dass die nächsten Wochen kritisch sind und noch viel passieren kann bis jetzt bin ich noch nie so weit gekommen wie jetzt. Deshalb ist es jetzt schon mal einen kleinen Schritt weiter Ich habe noch eine E-Mail nach Spanien geschickt, woraufhin mir Frau dra. Redondo eine sehr nette Mail geschrieben hat. Ich soll jetzt einfach nur die Utrogest und Estradiol-Dosis verdoppeln und in 10 Tagen einen Ultraschall machen.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich das Institut Marques aus vollster Überzeugung weiterempfehlen kann trotz des Transfers. (Wie ich bereits im Forum lesen konnte, ist der Transfer bei anderen Patientinnen ganz reibungslos verlaufen). Was ich wirklich ziemlich super fand, war, dass ich immer eine hervorragende Betreuung erfahren habe. Ich weiß nicht wie viele E-Mails ich hingeschickt habe mit vielen Fragen. Die wurden immer ganz schnell und individuell beantwortet. Außerdem habe ich sehr viel Hilfe und große Unterstützung erfahren ich konnte alle erforderlichen Blutuntersuchungen dort beim Erstgespräch machen, man hat mir angeboten, den Kontakt zu einem betreuenden Arzt in Deutschland herzustellen, man hat mit den Kontakt zu einer Samenbank hergestellt etc.)
Außerdem und das ist für mich einer der großen Pluspunkte es ging alles sehr zügig. Wie ich ja schon vorher geschrieben hatte, hatte ich in meiner Erstanfrage um einen Termin für das Erstgespräch etwa 3 Wochen später gebeten, und diesen Termin auch bekommen. Vom Erstgespräch bis zum Transfer sind exakt 5 Wochen vergangen. Das finde ich ganz gut. Und auch das mit den Medikamenten war super-unkompliziert. Da alles im natürlichen Zyklus gemacht wird, ist keine Downregulierung nötig. Einfach nur die Pille für die Synchronisation, Estradiol-Pflaster, die man auf die Haut aufklebt und Utrogest-Kapseln. Das wars.
Falls jemand Fragen hat zum Institut Marques im Allgemeinen oder zum konkreten Ablauf im Speziellen, beantworte ich die gerne.
Marianne