Ich habe schon sehr viele Beiträge hier gelesen.... eigentlich teilen wir doch alle das selbe leid.
Vor zwei Wochen habe ich mich noch im Forum der "Juni-Mamas" vorgestellt...und jetzt schreibe ich hier :-( .
Ich habe eine Tochter..sie wird im Mai 11 Jahre alt. Bin sehr früh Mama geworden... knapp 18 war ich, als die kleine auf die Welt kam. Ich hatte noch keine Ausbildung..... wir lebten aber glücklich und es funktionierte alles sehr gut... Als die kleine dann mit drei Jahren in den Kindergaten ging, startete ich mit einer Qualifizierungsmaßnahme und ackerte so lange, bis ich mein examen in der Tasche hatte, Ich machte mir wenig Gedanken darüber noch weitere Kinder zu bekommen... war mittlerweile alleinerziehende Mama mit Vollzeitjob....
Wie das Leben so spielt, bin ich seit September diesen Jahres mit dem Vater meiner Tochter verheiratet.(was zusammen gehört ;-)... ).
Wir sind glücklich über diese Wende in unserem Leben... nach viel hin und her...
Ich muß in unserer Hochzeitsnacht schwanger geworden sein.
Oder eine Woche danach...während unseres Flitterwochenendes...
Voller Nervösität wartete ich einige Wochen danach auf meine Periode...sie kam und kam nicht... ich machte einen Test...der sofort zwei rosa Streifen ans Tageslicht brachte. Meine Tochter fiel beinahe die Treppe herunter, als ihr Papa und ich ihr mitteilten, dass sie jetzt bald gr0ße Schwester wird. Einen Tag später hielt ich in der Praxis meines Arztes ein Ultraschall-bildchen in der Hand, auf dem man die Einraumwohnung unseres zweiten Kindes erkennen konnte. Der Arzt ( in Vertretung) meinte, dass es noch sehr früh wäre....(anfang 6. Woche) und man noch nicht viel erkennen könnte...aber nach anfängllichen Zweifeln waren wir sehr glücklich über das, was in den nächsten Monaten auf uns zukommen werden wird.
Jana-meine Tochter kaufte Schnuller (hellblau+ rosa) und ein Kuscheltier.... kramte aus ihrer Puppenkiste ein Jäckchen, dass man sowohl einem Mädchen als auch einem Jungen anziehen könnte... sie freute sich und war so glücklich.....
Zwei Wochen später hatten wir den nächsten Termin... Baby-kino :-) wir sahen das schlagende Herz unseres Kindes (gerade 0,9mm lang) . "Dem kleinen geht es sehr gut" -- die Worte meines Arztes... :-(
Ich war einfach nur froh....
Wir überlegten uns Namen... planten Kinderzimmer....überlegten, wie wir die Elternzeit gestalten würden....
Ich wurde immer dicker.. nachdem ich in den letzten einanhalb Jahren über 30 kg abgenommen hatte... konnte ich auf der Waage knapp 10kg mehr erkennen.....
Ständig war ich müde...mir war nie schlecht (kannte ich auch von Janas Schwangerschaft nicht)...aber müde war ich am laufenden Band.
Sorgen machte ich mir keine...ich war mir so sicher, dass alles gut gehen wird.
Letzte Woche am Donnerstag hatten wir wieder einen Termin....Baby-kino... "Ich kann keinen Herzschlag mehr erkennen!! und gewachsen ist das Kind auch nicht wirklich!"
Ich bekam keine Luft...sah keine Bewegung auf dem Bildschirm...nicht was purzelbäume schlug oder am Daumen lutschte... mir liefen die Tränen über das Gesicht.
"Bitte ziehen sie sich an... wir müssen darüber sprechen!" Alles verlief wie in Zeitlupe...man drückte mir meinen Mutterpass in die Hand... zapfte mir Blut ab... erklärte mir das weitere Vorgehen...
Ich sollte warten bis Montag...wieder in die Praxis kommen... nochmal Blutentnahme.... Ergebnis abwarten.....
Tage voller Trauer, Angst und Tränen vergingen.
Montag bekamen wir dann die Gewissheit...Das Baby lebt nicht mehr :-( Ich weiß nicht warum... Immer wieder diese Frage....warum?????
Ich bin Altenpflegerin...habe oft mit Abschieden zu kämpfen.... es sterben Menschen, die vieles erlebt haben, das wir uns nicht vorstellen können... die seit Jahren krank sind und/oder viel Leid ertragen müssen.
WARUM muss ein kleines Wesen sterben, das nie das Licht der Sonne sehen konnte?????
"Sie können sich gerne noch ein paar Tage Zeit lassen, bis sie hier her ins Krankenhaus kommen.- Sollen wir sagen am Donnerstag?"
Am Donnerstag also sollte der Tag gekommen sein, an dem ich unser Kind wieder gehen lassen musste....
Zwei abende vorher kündigten sich bereits sehr leichte Blutungen an, von denen ich niemandem etwas erzählte.... Ich kann bis jetzt nicht glauben, dass mein kind gestorben ist... Wieder rollen mir Tränen über mein Gesicht. Ich ließ die ganze Sache über mich ergehen...die Pfleger im OP versuchten noch meine Tränen zu stoppen...mich zu beruhigen und zu trösten...ale waren entgegen meiner Befürchtungen sehr nett zu mir....
Als ich wieder aufwachte war mein Bauch leer :-( Mein Kin in irgendeiner kalten Schale.... und ich mit meinem Kummer alleine....Überall hört man sachen wie "wer weiß wofür es gut war." etc. Ich weiß nicht, wann ich diesen Kloß im Hals wieder los werde... Ich muß stark sein...für meine Tochter...die mich sehr braucht.... meinen Mann, der einfach anders trauert als ich...
Ich bin alleine...soll mich ausruhen... weil alle denken, dass mein Körper jetzt geschont werden muss. aber mein körper ist längst verheilt!!! Wie soll das jetzt alles weitergehen??? :TRISTE:
Simone