Zeit heilt zwar nicht alle Wunden...
Hallo liebe Neradla,
ich kann gut nachvollziehen, dass du nicht damit klarkommst. Ich habe mich vor 10 Jahren gegen mein erstes Kind "entschieden", da ich zu jung war, gerade mit der Schule fertig und kein Mensch es fertiggebracht hat, mich zu ermutigen und mir Wege aufzuzeigen. Heute mit meinen 31 Jahren bin ich leider um einiges schlauer und bin selbst etwas bestürzt darüber, wie wenig ich mich informiert habe. Nach dem Motto "Augen zu und durch" habe ich damals den Eingriff vornehmen lassen. Eigentlich hätte ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass mich jemand an der Hand nimmt und sagt "alles wird gut, du schaffst das auch mit Kind".
Heute weiß ich, dass es eine der härtesten Entscheidungen im Leben ist, die dir niemand abnimmt und man ist in dieser Situatiion völlig allein. Egal wie man sich entscheidet, nur man selbst muss das seelische Leid nach einem Eingriff tragen oder ist auch mit Kind meist auf sich alleine gestellt.
Nachdem ich 7 Jahre lang ziemlich unter dieser "Entscheidung" gelitten habe, da mein Herz sich damals natürlich für das Kind entschieden hatte, bin ich nun mit 28 Jahren Mama geworden und bin sehr froh, dass ich diese kleine Maus habe. Ich halte mir immer vor Augen, dass ich meine Tochter nicht hätte, wenn ich mich vor 10 Jahren anders entschieden hätte und das wäre sehr sehr schade ;-).
Man kann mit der Entscheidung leben, aber es dauert und es wird einen auf jeden Fall ein Leben lang begleiten. Ich finde es wichtig, dass man sich irgendwann verzeihen kann.
Vielleicht solltest du dir Hilfe suchen, da es keinen Sinn macht sich zu quälen, wir alle müssen mit dieser traurigen "Entscheidung" leben.
Ich wünsche dir alles Gute! Liebe Grüße Chrissie