War leider krank...
meine Kinder sind inzwischen 17, 13 und 9 Jahre alt.
Ja damals, als ich schwanger wurde, hatte ich gerade die Probezeit meiner Ausbildung hinter mir, und kannte meinen inzwischen Exmann noch nicht sehr lange.
Die ersten Wochen waren für mich irgendwie betäubend, ich konnte mich irgendwie nicht recht freuen, obwohl der Beruf, den ich lernte Ja sagt zu Kindern, zu werdendem Leben... Meine Adoptiveltern, reagierten distanziert, sicherten mir aber Ihre Hilfe zu.
Die Eltern meines Exmannes reagierten sogar noch schroffer, und gaben erst einmal mir allein die Schuld für die Schande ein uneheliches Kind zu bekommen ( nicht katholisch!). Die Großmütter von der Seite behandelten mich als sei ich der personifizierte soziale Abstieg für den "Musterenkel"...man drohte. zum Heiraten wollten sie uns aus der Sippe zwingen, haben wir uns erfolgreich gegen geweigert, das haben wir dann nachgeholt, als wir so weit waren...
Ich empfand die erste Schwangerschaft leider als Belastung, da die Ausbildung weitergehen musste, man sich mit den Befindlichkeiten der Familie des Kindsvaters auseinandersetzen musste und eigene gesetzte Ziele ins Wanken kamen.
Erst als die Kindsbewegungen deutlich spürbar waren fühlte ich Freude, die sich dann aber auch mit Ängsten vor der bevorstehenden Mehrfach-Aufgabe Ausbildung-Mutterschaft-Partnerschaft mischte. Einen Geburtsvorbereitungskurs besuchte ich nicht. War halt nicht zu vereinbaren gewesen mit Schichtdiensten und Schultagen. Meine einzige Sicherheit, die ich hatte, war die Hebamme, die ich mir zur Entbindung in dem Krankenhaus, in dem ich vor der Ausbildung mein Praktikum absolvierte, aussuchen konnte. Sie hat mir das Vertrauen vermittelt ich werde die Geburt schon schaffen, und das habe ich auch. Allerdings war mir vorher klar, dass ich keinesfalls eine PDA wollte,und wenn ein Kaiserschnitt nötig wäre, dann nur in Vollnarkose. Hatte im Praktikum schon kennengelernt was so alles an Dingen nebenher passieren...das wollte ich nicht mitbekommen...
Die Geburt verlief gut, wenn auch schmerzhaft und lang, aber ich hatte auch den festen Willen es so normal wie möglich hinzubekommen, Kind hat gut mitgespielt, und die Theorie konnte ich gut ausblenden.
Aber die erste Zeit mit Kind die war irgendwie komisch. Einerseits hatte ich dieses Kind aus eigener Kraft aus mir herausbekommen, und mein Kopf sagte mir das ist dein Kind um das hast Du Dich zu kümmern...
aber vom Gefühl her war es so weit weg, so distanziert, mir kamen Erinnerungen hoch, die meine Leibliche Mutter mir an den Kopf geworfen hatte... "Warum solls Dir besser gehen,als ich es gehabt habe?" und Erinnerungen in denen einem die Hilfe verweigert wurde, weil sie sich vermutl. nicht in der Lage sah sich für mich einzusetzen...
Wenn mein Kind schrie wurde ich nervös, ich fühlte mich hilflos und unsicher, ob ich es schreien lassen durfte, weil ich es nicht anders kennen gelernt hatte ließ ich sie schreien und wenn ich es nicht mehr aushielt, habe ich sie ins Bett gelegt und habe die Wohnung verlassen, aber in dieser Zeit war dann der Papa fürs Beruhigen zuständig, er hat das ja auch immer hinbekommen.
Das war dann beim zweiten Kind anders. Da habe ich in der Schwangerschaft schon ganz bewusst eine Antenne in den Bauch gehabt, konnte vor der Geburt eine Beziehung aufbauen. Als Die zweite Tochter geboren war hatte ich sofort das Gefühl, das ist mein Kind, das möchte ich in die Arme schließen.. und bei der Dritten Tochter habe ich noch vielmehr bewusst miterlebt und gefühlt, hatte auch die Möglichkeit, das erste Mal nach der Geburt für längere Zeit als den Mutterschutz zu Hause zu bleiben.
Meine Kindheitserlebnisse habe ich mit professioneller Hilfe aufgearbeitet, und diese Erinnerungen brauchen auch hin und wieder gewisse Pflege, damit mein Ziel welches ich für mich habe nicht vor meinen Augen verschwindet. Ich habe mir fest vorgenommen, dass, wenn ich einmal Kinder habe, die es in jedem Fall besser haben sollten, als ich es gehabt habe und sie von mir nicht im Regen stehengelassen werden, wenn sie Hilfe brauchen.
So weit erstmal...
Lieben Gruß
pusteblume