Langer Text .. ;-)
Huhu,
*phew* wo fange ich an? Ich hatte ja auch zig Überlegungen und viele Pro und Contras. Wobei ich, vom Gefühl her, gleich ins Geburtshaus wollte .. aber man muss ja den Verstand trotzdem auch erstmal mit einschalten.
1. Die Entfernung:
Kliniken sind meist so vorhanden, dass die Anfahrtswege zu meistern sind.
Da kann es manchmal schon problematisch sein, wenn das Geburtshaus zu weit entfernt ist. Wieviele Kilometer das jetzt sein müssen / dürfen, hängt halt von deiner Toleranzgrenze ab.
Aber ich hätte wohl nicht länger als eine halbe Stunde Fahrt ausgehalten... wenn ich mir das so im Nachhinein überlege. Oder wenn dann mit Pausen .. :roll:
2. die Betreuung:
Ich war ca. 20. Woche im Geburtshaus zum Vorstellen und habe dann bei jedem Termin dort eine andere Hebamme gehabt. Da man ja nicht weiß, wann nun die Geburt ist + welche Hebamme dann Dienst hat, hatte ich alle mal durch, damit ich jede kenne.
War mir persönlich sehr wichtig, dass ich die Person auch mehr oder weniger kenne, bei der ich dann entbinde.
Ich wollte keine wildfremde Person.. und ich wollte auch keinen Wechsel. Mir war es wichtig, dass die Person von Anfang bis zum Ende mit dabei ist.
Das ist halt im KH nicht möglich. Dort gibt es Schichten und daran hält sich halt das Personal. Wenn frau also Pech hat, hat sie 3 - 4 verschiedene Hebammen auf die sie sich - während der Schmerzen usw. - auch noch einstellen muss. Denn jeder Mensch ist ja anders, hat andere Techniken usw. Wäre mir persönlich viel zu anstrengend gewesen.
3. die persönliche Nähe
das Duzen war Standart .. genauso wie das Ansprechen mit Vornamen. Da fühlte ich mich doch gleich viel besser, als ich während der Wehen nach ner "GABY" schreien durfte, als nach einer "FRAU XYZ" ... ;-)
4. die Ruhe usw.
Im Gebursthaus hast du "deinen" Raum, in dem du entbinden kannst. Du wirst nicht von Zimmer zu Zimmer geschickt ... sondern du hast deinen festen Raum (klar musst du mal wechseln, wenn du auf Toilette willst.. z.B.), aber du kannst in Ruhe dort ankommen und "sein" .. was mir sehr wichtig war. Denn die Hektik, die dann entsteht ("Sie müssen jetzt ein Zimmer weiter, weil ..") wollt ich mir echt ersparen .. ist mit Sicherheit auch nicht angenehm, wenn man gerade in den Wehenschmerzen "schwelgt" .. :roll:
5. die Natürlichkeit
dort wird das Weibliche angenommen.. du darfst im GH so sein, wie du bist. Schreien, tönen, weinen, stöhnen .... dir wird nichts vorgeschrieben oder aufgezwungen ("Sie brauchen einen Tropf, etc... weil.... ") .. sonder im GH wird das gemacht, was DU willst und brauchst ... und nicht, was der Hebamme passt.
6. Schmerzen
im GH wird darauf eingegangen und du wirst damit nicht allein gelassen! ... hätte meine Hebamme mich nicht so gut begleitet während der Wehen.. (mit mir geatmen, mit mir gesprochen, mich beruhigt, mich gelobt usw.) hätte ich wohl auch die Geburt nicht so locker und ohne Probleme überstanden. Im KH sieht das ganz anders aus ... da kriegste das Mittelchen, dieses Tabletten und jenes Zeugs gespritzt .. da wird kaum mit dir geredet, kaum was gemacht .... so ganz alleine kannst du keine Geburt meistern. die persönliche Hilfe brauchst du schon ... und wenn man die nicht hat, ist es meist irgendwann einfach nötig ne PDA zu bekommen und dergleichen .... Aber wenn man die Begleitung hat GEHT DAS DURCHAUS :-)
(Schmerzmittel hab ich übrigens keine gebraucht. Auch wenn ich hammermega Schmerzen hatte... allein durch die Begleitung der Hebamme konnt ich das machen..)
7. Sicherheit
falls es Bedenken gibt, wirst du nicht im GH entbinden
Die Hebammen sind für die Geburt ausgebildet ... haben Erfahrung .. wissen, wann ihre Grenze erreicht ist und handeln vorher.
Die Geräte sind auch vorhanden (Beatmung usw.) GENAUSO WIE im KH.
Vom zeitlichen Rahmen ist es ca. gleich ... OP Vorbereitung = Verlegung vom KH (da die Hebamme aus'm KH das meist etliche Zeit vorher beschließt ... ;-) also die Verlegung...)
8. Selbstständigkeit ...
Tja .. das kommt jetzt auf dich drauf an. Für manche Frauen ist es wichtig, dass ihr Kind erst von anderen Personen versorgt wird. (Krankenschwestern, Hebammen usw.) .. die gehen lieber ins KH .. denn dort können sie ja beruhigt sein "mein Kind ist in guten Händen" .. usw.
Für mich ist das nichts .. denn für mich heißt das dann "mein Kind ist in fremden Händen" .. und so gleich nach der Geburt hätt ich das nicht über's Herz gebracht ... (Ausnahme natürlich, wenn's gar net anders ginge...!)
Du musst halt wissen, wo deine Grenzen sind. Wenn du dich fähig fühlst, dein Kind gleich zu haben usw. dann ist das GH das beste, was du machen kannst. Wenn du auf Hilfe angewiesen bist, wäre das KH die geeignete Lösung ....
mjhh ... jetzt fällt mir nichts mehr ein .. :lol:
noch Fragen?