nicky_12452568Hallo!
Mein Sohn kam bei ET+9 , einen Tag später wäre eingeleitet worden..
Bis ET+7 war nichts zu merken. Ich hab nichtmal die Senkwehen richtig bemerkt, obwohl er ganz tief ins Becken gerutscht ist. Auf den Kontroll- CTGs alle 2 Tage nichts zu sehen.
An ET + 7 war ich bei meiner Frauenärztin. Ich hab ihr direkt gesagt, dass ich mich ganz komisch fühle, ich war irgendwie total schlapp, mir war duselig, leicht schwindelig, unterschwellig übel.. Auf dem CTG waren ein paar schöne Wehen, die ich nur am harten Bauch bemerkt habe. Der MuMu war nicht tastbar, lag hinter dem Köpfchen. Meine Ärztin meinte, ich sehe nach Geburt aus.. Sollte trotzdem nichts passieren, würde wohl am Montag (es war Freitag) eingeleitet werden.
Der nächste Morgen (Samstag), 4 Uhr. Mein Mann wurde unruhig, konnte nicht mehr einschlafen, stand auf und frühstückte. Ich wollte noch nicht aufstehen, hatte irgendwie Bauchschmerzen, aber nicht so wehenartig. Eher anhaltend, ich dachte, es sei der Darm. Grade war ich wieder am eindösen, da wurde irgendwas feucht. Auf der Toilette war es dann klar: Ich verliere Fruchtwasser, aber nicht so schwallartig, es tröpfelte erstmal nur. Komischerweise war ich ganz ruhig, obwohl ich in den Wochen vorher wahnsinnig Angst vor der Geburt hatte. Naja, ich hab im Kreißsaal angerufen, dann lief das Fruchtwasser richtig los und wir sind ins Krankenhaus gefahren. Den ganzen Tag immer wieder KOntroll- CTGs, zwar gute Wehen da, aber es ging nicht RICHTIG los. Außerdem war der MuMu kaum tastbar, nur sehr schmerzhaft, weil er hinter dem Köpfchen lag.
Da ich langsam unter Zeitdruck kam wegen Blasensprung und Infektionsgefahr dann nachmittags die Überlegung: Wehencocktail oder Tablette. Ich wollte unbedingt die Tablette, damit es endlich losgeht und sich das Ganze nicht in die Nacht schiebt, ich war ziemlich erschöpft. Hab ich nicht bekommen, es wurde der nette Rhizinus- Sekt- O- Saft- Cocktail, den ich eigentlich nicht wollte.. hab mich halt bequatschen lassen. Es kam wie befürchtet, es tat sich erstmal immernoch nichts. Also bekam ich ne komische Spritze mit Schmerzmittel, "etwas für den Muttermund" und Baldriantabletten und sollte schlafen. Irgendwann gegen 22 Uhr bekam ich Durchfall, habs aufs Rhizinus geschoben, und Krämpfe. Da ich seit Jahren keinen Durchfall mehr hatte, wusste ich nicht, ob das jetzt das Rhizinus ist oder Wehen. KLingt komisch, war aber so! Die Hebi sagte nachher, ich habe wohl Glück und merke die Wehen nicht so super schmerzhaft. Schon bei den Ausschlägen, die ich mittags hatte und nicht schlimm fand, verlangen manche Frauen eine PDA. Schmerzempfinden ist wohl bei jeder Frau anders..
Also ab in den Kreißsaal. Ich war mir irgendwann sicher: Ok, Leute, aua, ich hab Wehen. Aber: CTG zeigte nix an. ALso bekam ich Buscopan und sollte wieder aufs Zimmer, das sei vom Rhizinus, der MuMu war immernoch nicht offen. Inzwischen war es so gegen 23 Uhr, als ich mich hingelegt habe und bei jedem Krampf, wie ich später wusste, bei jeder Wehe, drauf gewartet habe, dass es besser werde. Hatte die Hebi ja so versprochen. Und DAS war das eigentlich schlimme an der Geburt, hätte ich gewusst: OK, dein Schatz macht sich auf den Weg, dann hätte ich damit umgehen können. Aber zu denken, dass es gleich vorbei ist, war furchtbar.
Tja, dann ging es richtig los. Ich glaube, es waren nichtmal 10 RICHTIGE Wehen, die ich mit "ich will sterben!!"kommentiert habe, da wurde ich schreiend mit unglaublichem Pressdrang mich Volldampf auf dem Bett in den Kreißsaal gebracht. Mein Kopf hatte sich verabschiedet, ich war irgendwie nicht mehr so richtig bewusst dabei. Da war der MuMu komplett offen, und zwei Stunden Presswehen später bin ich knapp an einer Zangengeburt vorbei geschrammt und der kleine Schatz war da. Ohne PDA usw, die ich vorher UNBEDINGT haben wollte.
Insgesamt waren es 22 Stunden vom Blasensprung bis der Kleine da war, davon waren aber nur etwa 30 min wirklich heftig. Die Presswehen empfand ich als Erleichterung, auch wenn sie wahnsinnig anstrengend waren und mir einfach irgendwann die Kraft ausging.
Letztendlich hatte ich eine tolle Hebi, die auf meinen Bauch gekrabbelt ist und so doll mitgepresst hat, dass er ohne Zange kommen durfte. Gott sei Dank.
Ich krieg immernoch eine Gänsehaut wenn ich an diesen Tag denke.. im positiven Sinn, es war eine unglaublich tolle Erfahrung, sowas zu schaffen.
Sorry, das ist jetzt aber lang geworden.