Hallo zusammen,
bisher war ich im Grunde eher stille Mitleserin und habe vor allem immer gerne eure Geburtsberichte gelesen. Nun möchte ich euch auch gerne meine Geburt erzählen, vor allem, weil diese für mich wirklich sehr schön war und genauso, wie ich sie mir immer vorgestellt habe. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich wollte mich zuerst etwas zu Hause einleben und nun habe ich gerade etwas Zeit.
Also insgesamt war meine Schwangerschaft eher beschwerlich, da ich unter vorzeitigen Wehen litt und mir auch ein vierwöchiger Krankenhausaufenthalt nicht erspart blieb. Am Schluss musste ich die meiste Zeit liegend auf der Couch verbringen und ich dachte, dass meine Kleine vielleicht zu früh auf die Welt kommen würde. Ganz am Ende der Schwangerschaft bewegte ich mich wieder ganz normal (wie es halt in diesem Zustand so möglich ist :-D ), aber bis auf relativ regelmäßige Vorwehen hatte ich keine großen Anzeichen, dass es bald losgehen würde.
Zwei Tage vor Sophias Geburt habe ich mit meinem Mann geschlafen und prompt löste sich mein Schleimpfropf. Das machte mich schon ganz hibbelig, aber es kann ja auch nichts heißen. Am 07.02.2011 um 06.10 Uhr wachte ich dann zu Hause im meinem Bett auf, weil ich bemerkte, dass ich Flüssigkeit verliere und dies auch nicht kontrollieren konnte: ja, meine Fruchtblase war gerissen ;-) , aber nicht komplett geplatzt. Also weckte ich meinen Mann, klemmte mir ein kleines Handtuch zwischen die Beine, das mir mein Mann aus dem Bad geholt hatte und rief im Kreissaal an. Die Hebamme meinte dann, dass wir uns ruhig langsam auf den Weg machen können. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinerlei Wehen. Diese setzten jedoch ca. 15 Minuten nach dem Telefonat mit dem Kreissaal ein und waren relativ schnell recht regelmäßig (so alle vier Minuten). Mein Mann und ich machten uns noch fertig, packten meine restlichen Sachen zusammen und fuhren anschließend in die Klinik. Dort gings natürlich als erstes ans CTG und ich wurde untersucht: Befund: Muttermund ca. 3-4 cm offen. Ich bekam dann einen Zugang gelegt, weil ich Antibiotika bekam, da bereits bei meinem ersten Krankenhausaufenthalt festgestellt wurde, dass ich B-Streptokokken habe. Anschließend durfte ich in die Badewanne, was am Anfang echt super entspannend war und wirklich viel brachte. Hier hielt ich es aber nicht sehr lange aus, da die Wehen mittlerweile schon deutlich stärker waren. Insgesamt war ich vielleicht 35 Minuten in der Wanne und ging anschließend wieder in den Kreissaal. Zu diesem Zeitpunkt ging es mir trotz regelmäßiger Wehen noch recht gut und ich hatte etwas Hunger. Also lief mein Mann runter in die Cafeteria und holte mir noch eine Butterbreze, da ich bisher noch nichts gegessen hatte. Er war vielleicht 7 Minuten unterwegs, doch als er wieder zurückkam, waren meine Wehen bereits so stark, dass ich nichts mehr essen konnte. Befund um 10.15 Uhr: Muttermund 7cm offen. Anschließend bekam ich ein Schmerzmittel, das mir die Hebamme angeboten hatte. Dies half kurzzeitig noch recht gut, hielt aber nicht lange an. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich nicht mehr lange durchhalte, obwohl ich noch nicht lange in den Wehen lag. Ich fragte nach einer PDA, wobei die Hebamme meinte, dass das Baby wohl schon da wäre, bis die PDA wirken würde. Jedoch zog sich das Ende der Geburt länger hin als erwartet, da sich die Kleine nicht richtig ins Becken drehte, aus diesem Grund bekam ich dann doch noch eine PDA. Insgesamt war ich sehr überrascht wieviele Leute plötzlich in meinem Zimmer waren. Der Anästhesist war sehr nett und witzig, das Stechen der PDA war nicht schlimm und die Erleichterung danach war riesig. Als jedoch die Presswehen begannen, empfang ich diese trotz PDA als sehr heftig. Mittlwereile war es dann 12.45 Uhr. Das Pressen war ein Kraftakt und ganz am Ende stemmte sich die Kinderärztin auch noch auf meinen Bauch, um der Kleinen nochmal einen letzten Schubs zu geben. Um 13.42 Uhr war es dann endlich soweit: mein kleine Sophia kam zur Welt und das Gefühl danach war einfach unbeschreiblich. Sie wurde mir sofort auf den Bauch gelegt, wo sie ca. eineinhalb Stunden bleiben konnte. Dies war einfach wunderbar, wir drei konnten uns kennenlernen. Währenddessen wurde ich genäht, weil ich einen kleinen Dammriss abbekommen hatte. Hier bekam ich nochmal eine kleine örtliche Betäubung, da die PDA nicht mehr ausreichte. Die Betäubung war etwas unangenehm, aber ich merkte das Nähen danach wenigstens nicht. Außerdem hatte ich in dem Moment nur Augen für mein Baby. Anschließend waren wir drei dann alleine und ca. 1 Stunde später wurde die Kleine dann untersucht, gewogen und gebaden, natürlich mit Hilfe meines Mannes.
Hier kurz noch die Daten:
Sophia
2800 g
46 cm lang
32 cm KU.
Insgesamt hatte die Geburt "nur" knappe 8 Stunden gedauert und war so verlaufen, wie ich das im Grunde wollte. Während der Schwangerschaft hatte ich immer Angst, dass sie zu früh kommt und dadurch Schaden nimmt. Außerdem hatte ich auch immer Angst, dass sie per Kaiserschnitt geholt werden muss oder direkt nach der Geburt auf die Intensivstation muss. Dies ist glücklicher Weise alles nicht passiert :star: .
Mein Mann hielt sich übrigens sehr tapfer und ist seitdem der beste Vater, den man sich wünschen kann. Sein schönster Kommentar: " Ich hätte nie gedacht, dass das möglich sein könnte, aber die Geburt der Kleinen hat mich dir noch näher gebracht als eh schon!"
Was will man mehr :lover: ?
Ich wünsche euch allen Gesundheit, noch eine schöne (Rest-)Schwangerschaft und die Geburt, die ihr euch wünscht.
Liebe Grüße,
Pia mit Sophia (21 Tage alt)
PS. Bitte entschuldigt, dass es doch so lange geworden ist, aber kürzer konnte ich es nicht halten.