Vorweg muss ich sagen, dass ich keine leichte Geburt hatte und es vielleicht nichts für alle unter euch ist, die Angst vor der Geburt haben. Auf der anderen Seite nimmt es vielleicht auch die Angst, wenn man sich durchliest, dass ich es wieder so machen würde.
Mein Et war eigentlich der 07.05.13 aber ich wusste es irgendwie schon vorher, dass unser kleiner später kommen wird. 8 Tage nach ET war der kleine also immer noch nicht da, weshalb man nun mit der Einleitung beginnen wollte. Ich bekam abends eine Testdosis Cytotec, die nur leicht anschlug, jedoch nichts weiterbewirkte. Der MuMu war fest verschlossen, Wehen nur gering vorhanden. Am nächsten Tag ging es dann weiter mit Cytotec und abends hatte ich schon solche Wehen, dass wir dachten, nun kommt er. Aber leider war das nur ein Fehlalarm, die Wehen verschwanden auf einmal und ich bekam Zäpfchen und Baldrian für die Nacht. Am nächsten Tag bekam ich weiter die Tabletten, aber es tat sich rein gar nichts, was wohl an den Zäpfchen vom Vorabend lag. Ich war total enttäuscht, vor allem auch deswegen, weil der nächste Tag ein Ruhetag sein sollte, wo ich gar nichts bekam. Da war ich schon frustriert und hatte einen Hänger mit großem Geheule, doch ich fing mich wieder. Am darauffolgenden Tag bekam ich 2x Gel an den MuMu gelegt und obwohl keine nennenswerten Wehen kamen, öffnete sich der MuMu ganz leicht. Schließlich war der MuMu am nächsten Tag ganze 4cm auf, sodass der Arzt sagte, heute machen wir Nägel mit Köpfchen: Wehentropf und Fruchtblase sprengen. Ich war zunächst skeptisch, denn bisher hatte ja nichts angeschlagen und ich wollte eigentlich schon den KS machen lassen, doch der Arzt machte mir Mut: Wenn die Fruchtblase offen ist, kommt das Kind binnen der nächsten 24 Stunden. Das klang ja schon nach was, also stimmte ich zu. Ab halb elf erst also knappe 3 Stunden Wehentropf, die Wehen kamen auch recht schnell, und dann wurde die FB gesprengt. Das tat gar nicht weh, war nur etwas komisch zwischen den Beinen, denn da kamen bestimmt knappe 2 Liter auf einmal raus und es war, als hätte man sich eingepullert. Kurz darauf kam auch mein Freund in den Kreissaal, um mit dabei zu sein. Es ging dann auch recht zügig weiter mit heftigen und regelmäßigen Wehen, doch die Hebamme sagte dann zu mir, es würde wohl noch etwas länger dauern und ich sollte mich doch für die PDA entscheiden, denn das wird keine schnelle Geburt werden. Und ehrlich, die Schmerzen waren da schon ziemlich heftig. Den Zettel hatte ich schon zu Hause ausgefüllt, aber noch nicht unterschrieben. Das wurde nachgeholt und der Arzt legte los. Es war etwas schwierig bei mir, da ich recht klein bin und einen großen Bauch hatte, sodass ich den Katzenbuckel nicht so gut hinbekam aber der Arzt war hartnäckig und bekam sie gelegt. Ich muss sagen, das war die beste Entscheidung meines Lebens, alles wurde auf einmal total erträglich, ich konnte noch lachen und spät abends sogar noch schlafen. Die Wirkung ließ aber abends immer schneller nach, sodass ich zwischen meinen Schlafphasen schon ordentlich mit den Wehen zu tun hatte. Ab 23 Uhr sagte ich dann, das Kind wird bestimmt so gegen 3 Uhr morgens kommen, das war auch immer die Zeit im Bauch, wo der kleine am aktivsten war. Und den Humor hatte ich auch nicht verloren, ich wollte den Erfinder der PDA für den Nobelpreis vorschlagen, gleich hinter dem Erfinder der Ohropax xDDD 23 Uhr war auch die Uhrzeit, wo ich anfing, immer lauter zu werden, aber das störte ja niemanden, ich war alleine im Kreissaal. Irgendwann gegen 1 Uhr sagte der Arzt, der Kleine liege noch zu weit weg und wenn es nicht bald voran ginge, müsste ein KS gemacht werden. Das war das schrecklichste Wort in meinen Ohren, das wollte ich auf keinen Fall und so beschlossen wir, noch eine Stunde zu warten. Ich redete dem kleinen gut zu, dass wir schon soweit gekommen sind, den Rest packen wir auch noch, doch es blieb beim Geburtsstillstand. Der Arzt entschied, ich müsse in den OP, dort wolle man es noch mit Saugglocke versuchen, ansonsten müsse ein Not-KS her. Boar, da bekam ich zum ersten Mal Panik aber sowohl die Hebi als auch mein Freund machten mir Mut. Ich wechselte also irgendwie das Bett, in dem ich in den OP geschoben wurde, dort musste ich nochmal umziehen was mit tauben Beinen gar nicht so einfach war und gegen 2.30Uhr schaute ich zufällig auf die Uhr, als ich in den OP geschoben wurde und dachte mir noch, wir schaffen das NIE UND NIMMER bis 3 Uhr morgens. Im OP sollte ich pressen, aber auch das ging nach der PDA über Stunden gar nicht mehr, da ich die Wehen kaum noch merkte. Man musste mir also sagen, wann es soweit war. Doch der Kleine wollte nicht ausziehen, also setzte man gleich die Saugglocke an und ich sollte weiter pressen. Leider rutschte die Glocke ab, da blieb nur noch die Zange. Ganz ehrlich, ich wollte das alles gar nicht sehen, ich hielt die Augen fest verschlossen, während die Zange zum Einsatz kam und sich ein weiter Arzt auf meinen Bauch legte und feste drückte. Aber es bewirkte das Wunder, der Kleine kam ganz plötzlich raus aus seiner warmen Behausung und um 2:55Uhr kam er auf die Welt. Ich fing an zu heulen wie ein Schlosshund und dankte dem Arzt gefühlte unendlich Mal, dass es ohne den KS funktionierte. Während man mich nähte ich weiß gar nicht, wann sie mich geschnitten haben lag der kleine Mann auf meiner Brust und starrte mich aus großen Augen an. Er war sooo hübsch und fast ruhig, ich konnte es noch gar nicht fassen. Er blieb erst ein bisschen bei mir, ging dann aber mit der Hebi und dem Papa, der leider nicht mit in den OP durfte, zurück in den Kreissaal zum Kuscheln.
Obwohl das jetzt nicht unbedingt eine schöne Geburt war, war ich am Ende doch sehr zufrieden. Sie war hart aber ich hätte es mir persönlich noch viel, viel schlimmer vorgestellt. Am Ende ist es eben kein KS geworden und das war mir am wichtigsten. Unter den gleichen Voraussetzungen würde ich es genauso noch einmal machen. Und die PDA würde ich immer wieder nehmen, sie hat das alles wirklich sehr erträglich gemacht.
Der kleine Lukas kam am 21.5.13 um 02:55 Uhr mit 53 cm und 3780 g und KU von 35cm zur Welt.