Nach einem Fehlalarm eine Woche vor ET und dem Fehlschlagen einer sanften Einleitung am ET wg. mütterlicher Erschöpfung, durfte ich dann alle 2 Tage zum CTG wg. Überschreitens des ET.
Samstag dann am 20.08 hatte ich einen Termin bei meiner Hebamme im Geburtshaus zum CTG.
Sie hatte auch noch mal vaginal untersucht und bestätigte den Befund den ich schon seit gut einer Woche hatte: Muttermund 3cm offen. Da meine Wehen die ich schon lange hatte leider nicht ausreichten um die Geburt in Gang zu bringen, löste sie ein wenig mit den Fingern die Eihaut ab.
Und siehe da- am 21. 08.2011 morgens um 1 bin ich aufgewacht von etwas schmerzhafteren Wehen als die, die ich sonst Nachts immer hatte. Nun, gut. Das hieß ja noch nicht das sie regelmäßig im geringen Abstand kommen würden, also erstmal umdrehen und weiter schlafen J
Um 20 vor 3 dann, war ich mir sicher, das es jetzt endlich losgehen würde und ich bin aufgestanden,
schnell noch unter die Dusche, dann hab ich meinen Mann geweckt und ihm versichert, das es durchaus noch zeitlich reicht und er auch noch duschen könne- war sehr heiß bei uns diese Tage. Allerdings veränderten sich die Wehenabstände innerhalb kurzer Zeit von 4-5 min. auf 2-3 min. und wir hatten noch ca. 50K M Autofahrt vor uns. Also ab ins Auto und los. Jetzt war es schon nach 3 Uhr. Mit 180km/h über die B29 nach Stuttgart.
Bedacht haben wir nur nicht, das der Benzinverbrauch bei schnellerer Fahrt dann doch geringfügig höher ist, als wenn man sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung ( 120km/h ) hält, was uns dann klar wurde, als der Tank kurz vor Stuttgart im Tunnel leer anzeigte und das Auto nur noch Stückchenweiße vor sich hin ruckelte und rollte. Ich versicherte meinem Mann, das ich das Baby nicht im Auto bekommen würde und das er jetzt besser einen Krankenwagen rufen solle. Das tat er dann auch. Oder besser er versuchte es, denn im Tunnel hat man eben schlechten bis keinen Empfang und es bedurfte 3 Anrufe bis der am anderen Ende der Leitung endlich verstanden hatte worum es ging und was benötigt wurde und wir aus dem Tunnel draußen waren. An einer Kreuzung sollten wir warten. Gesagt getan.
Allerdings kamen die Wehen jetzt fast schon minütlich und der Druck nach unten wurde immer heftiger. Nach einer gefühlten Ewigkeit sah ich dann endlich das Blaulicht der Polizei und das des Rettungswagens. Einmal umsteigen bitte und der Männe mir noch schnell versichert das er gleich nachkommen würde und er auf jeden Fall dabei ist wenn das Baby kommt und die wilde Fahrt über viele, viele Straßenbahnschienen und durch noch mehr Kurven konnte los gehen.
Also die Trage ist sehr schmal und ich konnte mich nicht wirklich festhalten. Das Wehen veratmen ging nicht wirklich gut und der Sanitäter war mal absolut gar keine Hilfe. Fragt der mich doch glatt nach meiner Versichertenkarte Hallo ?!? Hab ihm dann zwischen den Wehen erklärt das die in meiner Handtasche ist und die Handtasche wohl mein Mann hat. War auch besser so, hätte ihm selbige gern um die Ohren gehauen Und als ob das nicht genug ist will er auch noch wissen aus welchem Grund wir stehen geblieben sind Ich ihn dann angeraunzt, dass ich keine Ahnung hätte, Tank leer, Auto defekt und das das jetzt doch auch völlig egal sei. Zwischenzeitlich hat er mir dann geschätzte 6 mal den blöden Pulsoxymeter an den Finger geklemmt weil er immer runtergerutscht ist, wenn ich mich bei einer Wehe mal wieder festhalten musste In der KH Garage des Rettungswagens endlich angekommen hatte ich dann auch schon das erste Mal das Bedürfnis leicht mit zu schieben.
Oben im Kreißsaal dann schnell von der Trage auf das Kreißbett und zeitgleich kam dann zum Glück auch mein Mann. Die Hebamme schnell untersucht. Muttermund 10cm offen. Und mit der nächsten Wehe konnte ich dann auch gleich schon mit schieben. Zwischendurch kam dann noch die Ärztin und hat den Zugang gelegt, was mich auf die Idee brachte nach einem Schmerzmittel zu fragen.
Die Hebamme meinte dann nur: Können wir schon machen, aber bis das wirkt ist das Baby schon da. Also weiter ohne, hab mir allerdings das Seil über dem Kreißbett geben lassen zum festkrallen. Hat mir bisher immer bei den Entbindungen geholfen. Nach zwei weiteren Presswehen war sie der Ansicht ich solle doch mal das Seil loslassen und bei der nächsten Wehe statt dessen in die Kniekehle fassen und das Bein anwinkeln damit das Baby besser weiter nach vorne rutschen kann. Ich hab dann entsetzt abgelehnt und gesagt, dass ich das besser schaffe, wenn ich mich weiter am Seil festhalten könne. Die Hebamme dann: Dann machen Sie es so wie sie wollen, aber ich seh schon die Haare und da fehlt nicht mehr viel. Ich also dann bei der nächsten Presswehe eine Hand am Seil die andere in der Kniekehle und das Bein angewinkelt. Ging wirklich besser und ich hab gemerkt wie der Kopf sich Richtung Ausgang geschoben hat und mit der nächsten Presswehe war er auch schon da und mit 2 weiteren Presswehen dann auch das restliche Baby. Mein Mann hat die Nabelschnur durchgeschnitten und die Kleine süße Maus wurde mir dann auf den Bauch gelegt.
Die ganze Anstrengung und Aufregung war vergessen Was für ein absoluter Glücksmoment- unbeschreiblich
Daten:
21.08.2011
04:41 Uhr
52 cm
3785g
35cm Kopfumfang
Junija+ Lois Nélé Rosa :AMOUR: