.. oder wie man in Italien entbindet... :FOU:
Anbei der Geburtsbericht von unserem kleine Sohnemann, geboren in der 36. Woche:
10.09.09
Schon beim Aufstehen habe ich irgendwie ein seltsames Gefühl gehabt, dass es heute losgeht. Da ich mich wegen dem Frühgeburtsrisiko schonen musste, wollte ich mich nachmittags duschen. Da stellte ich dann fest, dass ich ganz wenig braunen Schleim verloren habe.
Um 16:00 Uhr hatte ich dann immer wieder ein Ziehen vom Rücken in den Bauch, wie Menstruationsschmerzen, sie kamen und gingen. Ich dachte schon oh oh und hab das dann auch meinem Mann gesagt, der um 17:00 Uhr dann von der Arbeit gekommen ist.
Nach ein bißchen Hin- und Herüberlegen sind wir dann vorsichtshalber mal ins Krankenhaus gefahren. Dort haben sie nach dem CTG und der MuMu-Untersuchung gemeint, dass ich zwar leichte Wehen hätte, der MuMu aber noch geschlossen sei, und ich soll wieder heim.
Stocksauer (weil ich wusste, dass noch mehr kommt) war ich dann wieder daheim, weiter leichte Wehen. Auf dem Klos ist mir dann der Schleimpfropf abgegangen und spätestens da war ich mir sicher, dass der Kleine kommt. Aber ich hab noch gewartet. Um 23:25 Uhr ist mir nach einer etwas stärken Kontraktion beim Versuch, aufzustehen, die Fruchtblase geplatzt. Welch ein Gefühl! Igitt!! Ich sagte nur oh oh, mein Mann was ist denn? und ich: wir müssen los, die Fruchtblase ist geplatzt. Also haben wir für den Liegendtransport den Krankenwagen gerufen und sind wieder ins Krankenhaus. Dort wieder CTG, nur leichte Wehen.
Dann wollten sie mich doch echt auf die Gyn. Abteilung verlegen, zum Schlafen!!! Dort angekommen, wollten sie, dass mein Mann heeht. Weil deren Meinung nach erst in ca. 24 Stunden die Geburt losgegangen wäre. Ich hab mich total aufgeregt und dagegen gewehrt, weil ich wusste, dass es losgeht. Irgendwann haben sie nachgegeben, ich war alleine in einem Dreibettzimmer mit meinem Mann. Die Schwestern meinten noch, wenn ich denn irgendwann Schmerzen hätte, sollte ich klingeln. Und weg waren sie. Ich war stocksauer und stur, wie ich bin, hab ich mir gedacht, dann mach ich das eben jetzt alleine. Ab 02:30 Uhr hatte ich alle fünf Minuten Wehen, die wirklich mit der Zeit schmerzhaft wurden und ich sie langsam veratmen musste. Ich hab immer brav auf einem Schmierzettel das Einsetzen der Wehen aufgeschrieben, damit sie mir glauben. Um 04:15 waren die Wehen dann so stark, dass ich geklingelt habe. Die Schwestern waren sehr erstaunt, dass ich die ganze Zeit alleine geblieben bin, haben den MuMu getestet und waren erst recht verwirrt, als sie gemessen haben, dass er schon einen Fingerbreit offen war.
Dann gings schnell, ab in den Kreissaal, noch mal gemessen, zwei fingerbreit offen.
Ab in den Geburtsraum und da hab ich dann gefragt, ob sie denn was gegen die Schmerzen hätten, nur ein bißchen was, wie Buscopan oder so. Nein, dürfen sie nicht, war die Antwort, erst um 08:00 Uhr, weil da erst wieder ein Arzt da wäre!!!!! Typisch Italien, oder?
Ich hab mir nur gedacht, bis um 08:00 Uhr will ich fertig sein, jetzt beisse ich eben die Zähne zusammen. Tja, dann gings mit den Wehenschmerzen richtig los und ich war dann schon etwas am Leiden. Irgendwann meinten sie, wenn ich einen Pressdrang hätte, sollte ich es sagen. Ich meinte, den hätte ich schon längst. Wieder ungläubiges Staunen, das sich dann aber beim erneuten Test des MuMu in ein erstauntes Lächeln geändert hatte. Sie meinten, ich hätte ein kleines Wunder geschafft, der MuMu wäre tatsächlich kopfdurchlässig.
Dann gings schnell, das Bett wurde plötzlich in einen Gebärstuhl umgewandelt, ich bekam Handgriffe und Fuss-Stützen, die Hebammen haben sich steril angezogen und dann durfte ich endlich pressen. Und Schreien!!!!!!! Allerdings, nach geschätzten 7 Presswehen hab ich dann gefühlt, dass etwas aus mir rausflutscht, dann hörte ich ein Baby schreiben und endlich war dann so ein kleines, warmes, klebriges, blutiges Bündel auf meinem Arm! Was für Gefühle!!!! Er wurde um 07:25 Uhr am 11.09. Geboren.
Leider haben sie mir meinen Sohn gleich wieder weggenommen, da er eine Frühgeburt ist. Er musste dann auch gleich zur Kontrolle auf die Baby-Intensiv. Ich wurde noch genäht, hatte einen Damm-Schnitt bekommen, den ich nicht gespürt habe.
Nach zwei Stunden Kontrolle im Kreissaal durfte ich aufs Zimmer und nach unendlich langen 5 Stunden durfte ich auf der Baby-Intensiv meinen Sohn im Inkubator sehen. Da hab ich erst mal geheult. Schlimm. Obwohl es ihm gut ging. Aber ich konnte damit nicht umgehen, ihn nicht streicheln, anlegen usw. zu dürfen.
Mittlerweile ist er aber ins Wärmebettchen umgezogen, ich darf ihn füttern, anlegen, wickeln und baden, und in einer Woche darf er vielleicht schon heim. :AMOUR: Und ich bin die glücklichste, stolzeste Mama der Welt! :AMOUR: