Hallo ihr Lieben!
Hier kommt auch endlich mein Geburtsbericht =)
Viel Spaß beim Lesen.
Vorgeschichte
Am Samstag den 04.09.2010 habe ich mit meiner Hebi telefoniert, um sie zu fragen, ob ich schon mit Himbeerblättertee anfangen könnte, weil mein Muttermund noch komplett zu und der Gebärmutterhals noch ganz da war. Den Tee soll ich nicht trinken. Ok, dann muss ich wohl noch warten.. Im weiteren Verlauf des Gespräches schlug sie mir dann vor, bzw. sagte mir, dass ich mir mal überlegen solle nicht doch einen Kaiserschnitt zu machen aufgrund meiner Panikattacken, denn dann würde er nächste Woche auf jeden Fall geholt werden. Ich war erst mal total perplex, weil ich auf keinen Fall einen Kaiserschnitt haben wollte. Sie sagte, dass es vermutlich die deutlich bessere Entscheidung wäre, denn sollte ich unter der spontanen Geburt eine Panikattacke bekommen, könnte ich nicht mehr richtig atmen und dann würde sie ein Problem mit meinem Baby und auch mit mir bekommen. Das Risiko würde sie eigentlich nur ungerne eingehen, Alleine vor dem Zugang im Handrücken (Panik!) und dem Blasenkatheter hatte ich schon eine riiiiiesen Angst. Ich saß dann mit meinem Schatz und meinen Eltern in der Eisdiele und habe das mit denen besprochen. Meine Mum sagte dabei, dass sie sich das schon mehrmals gedacht hat, ob ein Kaiserschnitt nicht die bessere Entbindungsmethode für mich wäre. Nun gut, ich sollte es mir überlegen und das tat ich auch
Montag 06.09.2010
Ich hatte es mir übers Wochenende nochmal gründlich überlegt und es mit meinem Liebsten besprochen. Habe mir 10000x alle Vor- und Nachteile durch den Kopf gehen lassen und nach zahlreichen Heulkrämpfen habe ich mich dann dazu entschlossen, trotz meiner Angst einen Kaiserschnitt machen zu lassen. Ich denke, dass es wirklich die bessere Entscheidung ist
Heute hatte ich nochmal einen Termin bei meinem Entbindungsarzt, zum Ultraschall. Ich habe alles mit ihm besprochen und er gab mir schon mal die Einverständnisbögen zum Ausfüllen und unterschreiben für die Sectio Caesa (oder wie das hieß *g*) Er hatte viel Verständnis für mich sagte zu mir, dass wir ihn am 09.09.2010 dann holen werden, direkt um 7:30 Uhr, dann bin ich die Erste.. Ich könne mir überlegen, ob ich nun schon Mittwoch ins Krankenhaus gehe oder lieber erst Donnerstagmorgen. Oh man jetzt wirds echt ernst Nachdem ich meiner Hebi meine Entscheidung einen Kaiserschnitt durchführen zu lassen, mitgeteilt habe, sagte sie, dass ich Mittwoch um 13 Uhr in der Klinik sein soll..
Mittwoch 08.09.2010
Ich weiß gar nicht, wie ich die letzten 2 Tage ausgehalten habe. Geschlafen habe ich so gut wie gar nicht, Kopfkino for the win.. Gedanken über Gedanken
Schatz hat mich heute in die Klinik gefahren, so dass wir um halb 1 dort waren. Nachdem ich mich angemeldet habe, bin ich auf Station gegangen und habe den Schwester Bescheid gesagt, dass ich die Neue bin. Sie waren alle sehr sehr lieb und zeigten mir direkt mein Zimmer, siehe da, eine aus unserem Geburtsvorbereitungskurs war mit mir da.
Danach sollte ich mich bei meiner Hebamme im Kreißsaal melden, dass ich da bin. Gesagt getan, allerdings erwischte ich sie gerade bei einer Geburt. Ich sollte solange auf mein Zimmer und warten bis sie kommt. Natürlich war ich so aufgeregt, dass ich nicht lange dort ausgehalten habe. Sind solange in die Cafeteria gegangen und auf einmal war das ganze Krankenhaus auf der Suche nach mir. Karin war fertig und ich nicht da. Hups *g*
Nachdem ich mir dann einen kleinen Anschiss abgeholt habe, sollte ich reinkommen, damit sie noch einmal CTG machen kann und mir den venösen Zugang in den Handrücken machen kann. Zwischenzeitlich war ich immer mal wieder am heulen, weil ich mit den Nerven echt am Ende war. Das Legen des Zugangs war natürlich der reinste Horror. Schmerzen natürlich keine, klar. Aber da kam meine unendlich schlimme Nadel-/Spritzenphobie wieder zum Vorschein und ich habe hyperventiliert, Schweißausbrüche, Heulkrampf und und und. Aber weiter erläuter ich das nicht. CTG war super, wie immer. Konnte dann noch auf mein Zimmer oder rumlaufen. Mama, Papa, Schatz, alle dabei Ich brauchte das in dem Moment einfach.
Um 18 Uhr sollte ich dann auf meinem Zimmer sein, denn dann kam der Anästhesist (übrigens ein RIESEN ... -.-*) um mit mir die Narkoseart zu besprechen. Da für mich niemals eine PDA in Frage kommt, stand für mich von vornherein fest eine Vollnarkose zu wählen.
Als ich ihm das sagte, dass ich mich aufgrund meiner Panikattacken mit Sicherheit nicht bei vollem Bewusstsein in den OP lege, während die mich aufschneiden sagte der total patzig: Tja Frau G. da lasse ich Ihnen aber keine andere Wahl, das ist nun mal das Beste für Ihr Baby und Sie., da war ich erst mal total perplex o.O Wie kann man so assi sein? Meine Hebi sagte mir zwar schon, dass der Anästhesist mich dazu überreden wird eine PDA zu nehmen, aber nicht dass er so patzig und unfreundlich ist. Blöder Penner, ich reg mich heut noch über den auf. Jedenfalls sagte ich dann patzig zurück: Wenn ich eine Vollnarkose möchte, dann ist das meine Entscheidung und dann möchte ich auch eine bekommen. Ich kann und werde mich nicht bei Bewusstsein operieren lassen Fertig aus
Da hat er voll die Fresse gezogen, aber das war mir scheiss egal. Widerwillen hat er meine Entscheidung dann akzeptiert und ist dann abgedampft.
Das Rumkriegen des Tages war einfach nur noch Quälerei, ich war so aufgeregt, dass ich es echt so empfand, als würde ich auf mein Todesurteil warten Meine Hebi Karin kam dann noch mehrmals rein und hat mich versucht zu beruhigen und mir alles erklärt was nun passieren wird.
Gegen 19 Uhr bekam ich dann einen Einlauf Also was manche Mädels von einem Einlauf erzählen, ist echt n Witz. Was daran schlimm sein soll frage ich mich noch heute Danach saß ich dann erst mal auf dem Pott und musste mich totlachen, ich glaub man hat mich im ganzen Krankenhaus gehört XDDD
Um die gleiche Zeit stellte mir die Schwester auch eine Diazepam (Valium) auf den Tisch, dass ich etwas ruhiger werden. Die Tablette war geil :D Wie besoffen habe ich mich gefühlt *g* LMAA-Gefühl und so ein besoffen-Schwindel. War irgendwie witzig ^^ Dennoch lag ich 2 Stunden wach, weil ich wieder so Kopfkino hatte. Nunja, irgendwann bin ich dann eingeschlafen
Donnerstag 09.09.2010 Der Tag der Geburt
Um 5:40 Uhr wurde ich geweckt und sollte duschen gehen. Ih, morgens duschen ich hasse es. Ich bin ein Abend-Duscher ^^ Gut, habe ich auch überstanden, habe dann ein letztes Bauch-Foto geschossen als Erinnerung und machte mich dann fertig. Ich habe mein OP-Hemdchen angezogen und nichts drunter. Hui, komisches Gefühl *g* Um halb sieben kamen meine Eltern und mein Hase dann zur seelischen Unterstützung wieder.
Das für mich Schlimmste stand mir noch bevor der Blasenkatheter. Oh man hatte ich davor Schiss. Karin kam um 6:45 Uhr und fuhr mich im Bett in den Kreißsaal, wo wir alle weiteren Vorbereitungen trafen. Ich bekam 2x einen Tropf und sie rasierte meine paar Stoppeln weg. Dann holte sie das Gedöns für den Katheter und ich hielt die ganze Zeit Schatzis Hand. War so am heulen und einfach so fertig. Dann gings los, desinfiziert und zack rein. War gar nicht schlimm o.O Schmerzhaft ist es GAR NICHT, nur ziemlich unangenehm. Es drückt und brennt ein wenig, wie bei einer Blasenenzündung, aber besonders schlimm wars wirklich nicht. Das habe ich mir echt alles anders vorgestellt. Mittlerweile waren war es dann 7:15 Uhr noch 15 Minuten bis zur OP. Ich starrte die ganze Zeit auf die Uhr und wollte einfach nur noch einschlafen und gar nicht mehr aufwachen. So fühlte ich mich zu dem Zeitpunkt. Dann war es 7:20 Uhr und Karin fuhr mich in den OP. Als ich rein kam alle vooooll nett, total lieb begrüßt und mit Namen vorgestellt. Also so ein tolles OP-Team habe ich selten gesehen. Kam dann vom Bett auf so einen vorgeheizten Tisch, der mich zur anderen Seite auf den OP-Tisch beförderte, war alles etwas schwierig mit dem dicken Bauch und dem Schlauch zwischen den Beinen, aber es ging ^^
Wurde dann weiter gefahren in den OP, das erkannte ich an den dicken OP Lampen, ansonsten sah der Raum sehr nett aus, nicht wie ein typischer OP. Ich bekam noch eine Maske mit o2 vors Gesicht gehalten, damit mein kleiner Ben noch ordentlich Sauerstoff bekommt. Die Anästhesistin war sooooo lieb die da war. Hat mich super beruhigt und war einfach super einfühlsam, genau wie der Anästesie-Helfer und der Praktikant ^^ Wir haben zusammen Scherzchen gemacht und Karin kam dann auch endlich in ihrer OP-Kluft zum Hand halten. Sie versprach mir meine Hand zu halten bis ich eingeschlafen bin =) Alle weiteren Vorbereitungen wurden dann da noch gemacht, wurde verkabelt und meine Arme angebunden *g* Ich wurde mit Jod eingeschmiert und alles wurde abgedeckt
Dann gings langsam los. Habe erstmal ein Medikament in die Hand gespritzt bekommen, womit meine Augen totaaal schwer wurden. Der liebe Mann hinter mir sagte, ich solle einfach die Augen schließen sobald die schwer werden. Okay, huii.. auf einmal wurde die aber mehr als schwer und ich habe sie einfach zu gemacht. Dann spritzte er ein weiteres Medikament, ich schätze das war die eigentlich Narkose. Boa, das war vielleicht ein Gefühl, der Hals, die Lippen, meine Zunge, alles wurde taub und ich habe das Gefühl gehabt keine Luft mehr zu bekommen, habe dann die weitere Zeit einfach ganz schwer atmen müssen, weils mir so schwer fiel und auf einmal war ich weg.
Aufgewacht bin ich, als ich bereits in den Aufwachraum gefahren wurde. Hatte einen dicken Eisbeutel auf dem Bauch und soooooolche Unterleibsschmerzen. Das war aber nicht die Narbe, sondern die Nachwehen. Die waren echt heftig o.O Wusste ich gar nicht, dass die so krass sind. Aber gut, hab ich direkt dem Aufwachraum-kontrollier-Typen gemeldet und bekam dann direkt einen Schmerztropf. Das tat echt gut und es ging mir auch schon viiiel besser. Habe sofort nachdem ich aufgewacht bin erst mal meinen Bauch angefasst.. Nix.. nix mehr da o.O war schon n seltsames Gefühl. Vermisse ihn heute sogar noch *g*
Nachdem ich dann 3 Std geschlafen hatte kam Tobi mit dem kleinen Süßen in den Aufwachraum um ihn mir mal zu zeigen. Ich war echt überwältigt und sehr stolz, obwohl ich noch im Dusel war. Dann habe ich noch bis 12 Uhr geschlafen und durfte um 13:30 Uhr auf mein Zimmer. Ich konnte es gar nicht erwarten ihn in den Arm gelegt zu bekommen.
Kurz und knapp: Mein kleiner Sonnenschein Ben wurde am 09.09.2010 um 8:02 Uhr geboren. Er war 51 cm groß und 3410 g schwer.
An alle die einen Kaiserschnitt vor sich haben und / oder Angst davor haben:
ES IST NICHT SCHLIMM! Wirklich, was meint ihr was ich mir in die Hose gemacht habe, weil ich soo eine Angst vor dem Kaiserschnitt und allem drum und dran hatte.
Die Schmerzen danach sind wirklich sehr gut zu ertragen, keine Ahnung ob das daran lag, dass ich geklammert und nicht genäht wurde? Jedenfalls empfand ich wirklich die Nachwehen als ziemlich schlimm. Alles andere waren echt Peanuts, klar dass es auch angenehmere Sachen gibt, es ist immerhin eine Bauch-OP, aber das nimmt man gerne in Kauf wenn man dann sowas Süßes neben sich liegen hat.
Einen Tag nach der OP habe ich den Blasenkatheter gezogen bekommen (was man übrigens absolut 0 gemerkt hat) und abends bin ich schon durch das Zimmer und über den Flur gegangen und war auf Toilette. Ziemlich unangenehm ist auch dieser Muskelkater, den man im Bauch verspürt, weil ja Muskeln durchschnitten / rissen worden sind ^^ Aber das ist auch alles halb so wild und geht nach einigen Tagen wieder weg. Was ich noch festgestellt habe, ist dass es rechts und links von der Narbe ziemlich gebrannt hat, wenn ich gegangen bzw. gestanden habe, was das war weiß ich bis heute nicht, aber es ist weg seitdem die Klammern raus sind. Seltsam. Mein Fazit: Ich wäre immer wieder zu einem Kaiserschnitt bereit, denn SO schlimm, wie es immer alle beschreiben, ist es wirklich nicht! =))) Ich hoffe, dass ich euch mit meinem ausführlichen Bericht ein wenig die Angst nehmen konnte :)
Liebe Grüße
Sarah mit Ben 19 Tage alt :AMOUR: