So, jetzt hab ich auch endlich Zeit gefunden, euch zu schreiben, wie das bei uns lief.
Ist ziemlich lang geworden, aber ist mir eben alles sehr wichtig gelesen.
Viel Spaß dem, der die Zeit hat. es zu lesen!!
:AMOUR: Mein kleines persönliches Wunder! :AMOUR:
Mittwoch, 28.01.2009 01.00 Uhr
Nach einer gemeinsamen schönen Nacht musste ich leider feststellen, dass ich extrem starke Blutungen habe.
Kurze Zeit später -die ich brauchte, um mich zu beruhigen- beschlossen wir, uns auf den Weg ins Erdinger Krankenhaus zu machen, um abzuklären, dass es unserem kleinen Schatz gut geht. Ich war ultranervös und habe mir riesige Sorgen gemacht.
Im Krankenhaus angekommen wurde erst einmal ein CTG gemacht, welches aber keinen auffälligen Befund ergab. Anschließend gab es einen Ultraschall, auf dem wir unseren Zwerg endlich einmal wieder sehen konnten. Auch hier konnte aber nicht festgestellt werden, woher diese Blutungen kamen. Vorsichtshalber wurde mir noch Blut abgenommen. Auch wurde ich noch von der Ärztin untersucht, doch auch hier konnte nicht festgestellt werden, woher diese Blutungen kamen.
Die Ärztin meinte, sie würde mich gerne über Nacht im Krankenhaus behalten, doch ich beschloss, diese Nacht lieber in Ruhe zu hause zu verbringen, da ich bei einem Notfall ja innerhalb kürzester Zeit wieder im Krankenhaus sein könnte.
Um 3.30 Uhr fuhren wir also etwas beruhigter wieder nach Hause.
Mittwoch, 28.01.200912.00 Uhr
Nachdem wir ausgeschlafen hatten fanden wir auf unserem Anrufbeantworter einen Anruf des Krankenhauses. Hier wurde mir mitgeteilt, dass etwas mit meinen Blutwerten nicht in Ordnung wäre. Ich hätte zu hohe Entzündungswerte und sollte bitte noch einmal vorbei kommen.
Also machten wir uns sofort (wieder besorgt) auf den Weg ins KKH.
Hier sprachen wir gleich mit der Oberärztin, welche meinte, auf Grund dieser Werte würden sie gerne die Geburt einleiten, da ich ja auch schon in der 40. SSW bin und mein Baby somit vollständig entwickelt ist. Das Risiko für unser Baby wäre ihnen zu groß, da sie nicht erkennen können, wo genau diese Entzündung in meinem Körper sitzt.
Da ich aber mein Baby auf jeden Fall in Ebersberg bekommen wollte entschlossen wir uns dazu, die Laborwerte mitzunehmen und das ganze nochmals in Ebersberg abklären zu lassen.
Mittwoch, 28.01.200915.00 Uhr
In Ebersberg angekommen gingen wir gleich zum Kreißsaal, um hier nochmals alles abzuklären. Hier wurde nochmals ein CTG gemacht (wieder ohne Befund) und die Hebamme meinte, es wäre wohl nur eine Kontaktblutung gewesen. Die Laborwerte machten ihnen erst mal keine Sorgen, da die Blutwerte wohl nur leicht erhöht waren und dies auch von meiner leichten Erkältung kommen konnte.
Vorsichtshalber sollte ich aber noch genauer von der Ärztin untersucht werden. Doch, bei dieser Untersuchung begann ich auf einmal wieder ganz stark zu bluten, so dass die Ärztin den Oberarzt rief und auch dieser leicht besorgt war, da nicht erkennbar war, ob sich evtl. die Plazenta ablöst und laut Ultraschall ein kleines Hämatom am Muttermund war.
Es wurde mir also dringend dazu geraten, die Nacht im Krankenhaus zu verbringen.
Dies tat ich dann auch.
Donnerstag, 29.01.200907.30 Uhr
Es wurde wieder eine Stunde lang ein CTG geschrieben, welches aber wieder vollkommen in Ordnung war. Das Herz unseres Sohnes schlug einwandfrei.
Auch kam mein Schatz so schnell es geht wieder zu mir ins Krankenhaus, da er auch schon sehr nervös war und nichts verpassen wollte.
Jetzt kamen die Ärztin und der Oberarzt, um mit mir über die Einleitung zu sprechen. Auch hier wurde wieder erwähnt, dass mein Baby jetzt vollständig entwickelt wäre und das Risiko einfach zu groß wäre, dass evtl. doch noch etwas passiert. Der Arzt meinte, er würde die Geburt am liebsten einleiten, um sicher zu gehen, dass es meinem Baby weiterhin gut geht.
Nach einer kurzen Überlegung und einem aufbauenden Gespräch mit meinem Schatz (der die Geburt eh schon kaum erwarten konnte) entschieden wir uns für die Einleitung. Dies sollte vorerst mit einer Tablette geschehen, welche in Deutschland wohl nur als Magenmedikament zugelassen ist, aber erfolgreich zur Einleitung angewendet wird.
Der Arzt bereitete mich darauf vor, dass dies bis zu drei Tagen dauern kann..
Donnerstag, 29.01.2009 09.00 Uhr
Ich bekam die erste Tablette und wurde für eine Stunde ans CTG gehängt. Hier hatte ich das erste Mal das Gefühl leichter Wehen (dachte ich zumindest, da ich so was ja noch nie hatte).
Die Herztöne meines Babys waren weiterhin einwandfrei.
Donnerstag, 29.01.200910.30 Uhr
Nach dem CTG durfte ich ein bisschen aufstehen und mein Freund und ich gingen gemütlich einen Kaffe trinken und frühstücken.
Auf dem Rückweg zum Kreißsaal bemerkte ich ein etwas stärkeres Ziehen im Bauch und auf einmal wurde es feucht in meiner Hose.
Ich war total nervös, da ich der festen Überzeugung war, dass ich jetzt durch die Wehen wieder Blutungen habe und ich machte mir solche Sorgen um mein Baby.
Im Kreißsaal wurde ich dann von der Hebamme untersucht welche mir mitteilte, dass es keinesfalls Blutungen waren, sondern dass soeben meine Fruchtblase geplatzt sei.
Es ging also los!!
Wieder ab ans CTG und die Wehen wurden jetzt doch schon spürbar, aber leicht zu veratmen. Die Stärke war so in etwa wie stärkere Regelschmerzen.
Der Arzt kam nochmals zur Untersuchung vorbei und meinte, dass der Muttermund bereits 2-3 Finger durchlässig ist.
Bei der Frage zu Tablette Nummer zwei um halb drei schmunzelte er nur und meinte, die wird wohl nicht mehr nötig sein.
Die Wehen wurden nun langsam stärker und mein Schatz und ich verbrachten die Zeit mit Abwarten im Kreißsaal, natürlich angeschlossen ans CTG welches uns zeigte, dass mein Sohn dies alles in Selenruhe verschlief!
Donnerstag, 29.01.200913.00 Uhr
Auf den Vorschlag der Hebamme, einen Einlauf zu machen reagierte ich sehr erfreut, da mir dies um einiges lieber war, als ein eventuelles Malheur bei der Geburt.
Diese Zeit nutzte mein lieber Freund, sich eine Erholungszigartte zu gönnen und so langsam die Verwandtschaft zu benachrichtigen, dass er wohl doch noch heute Papa wird.
Ein Hoch auf den Einlauf, aber mit Wehen irgendwie ziemlich kompliziert!
Donnerstag, 29.01.2009 14.30 Uhr
Nach dem Hebammenwechsel (die andere wollte aber noch nicht so recht gehen, weil sie gespannt war, ob es weiter so schnell und komplikationslos weiter geht) wurde mein Muttermund nochmals untersucht und nun war er doch schon bei 7 cm offen.
Nun stellte mein Freund die vorsichtige Frage, wie das denn alles jetzt so weiter geht und die Hebamme meinte, dass ich irgendwann einen starken Druck auf den Darm verspüre, dies wären dann die Presswehen. Dann geht es los.
Es dauert nicht lang und ich spüre diesen Druck, total überrascht, dass es so schnell geht.
Donnerstag, 29.01.2009 14.50 15.25 Uhr
Eine Ärztin ist nun dabei und ich darf dem Druck der Presswehen nachgeben. Allerdings habe ich das Gefühl, dass überhaupt nichts voran geht, es ist ein komisches Gefühl, wenn das Baby im Becken liegt und man dies rauspressen muss. Aber, von Ärztin und Hebamme wird mir versichert, dass alles gut voran geht und wir das prima machen. Mein Freund ist an meiner Seite (trotz dass ich ihm halb die Finger breche) und ist mir eine sehr große Unterstützung. Ich weiß gar nicht, wie oft ich sagte, dass ich das nicht mehr kann, nicht mehr schaffe einfach weil ich dachte, mit meinen Kräften am Ende zu sein. Doch, der Körper entdeckt in dieser Zeit so unglaublich viele Kraftreserven und man schafft es. Irgendwann war der Kopf schon halb zu sehen und, obwohl ich mir vorgenommen hatte, da nicht runter zu langen konnte ich es nicht lassen und streichelte das erste Mal den glibschigen Kopf meines Kindes. Dies war es wohl, was mir die Kraft gab, die ich noch brauchte um mein Baby (ich gesteh, ganz schmerzlos war es nicht, aber ich hatte es mir schmerzhafter vorgestellt) auf die Welt zu bringen. Dies schaffte ich, ohne gerissen oder geschnitten worden zu sein, lediglich Schürfungen habe ich, welche aber gut verheilen.
Donnerstag, 29.01.2009 15.25 Uhr und 50 Sekunden
Mein Baby ist da!!!!!! Mit 49 cm, einem Kopfumfang von 34 cm und 3040gr Geburtsgewicht habe ich meinen Sohn Helmut Samuel auf die Welt gebracht und auch wenn es abgedroschen klingen mag: Dies war der schönste Moment in meinem Leben!!! Er war alles wert!
Es war eine Bilderbuchschwangerschaft und wohl auch eine Bilderbuchgeburt, mein Sohn hat mir alles so leicht gemacht und ich bin mir sicher, er ist ein absolutes Glückskind!
LG, Sandfeele und Helmut Samuel, 11 Tage jung