Hallöchen, ich dachte mir ich teile einfach mal das Erlebnis. Viele haben die Geburt ja noch vor sich und kugeln noch. Ich will hier niemand Angst machen, da jede Geburt anders verläuft und jede Frau Schmerzen anders wahrnimmt. Ich möchte nur meine Erfahrung mit euch teilen und auch wenn es schon über 1 Jahr her ist, es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen :roule:.
Der eigentliche Stichtag sollte der 21.8.016 sein. Zumindest verlor ich damals an dem Tag meinen Propf und wusste, dass es nun sicherlich nicht mehr so lange dauernd würde. Nun, am 22.8.2016 morgens gegen 5:45 ging ich auf die Toilette, nachdem ich mal wieder Wehen hatte und mal wieder davon ausging, dass es Fehlalarm sei. Aber nein, dieses mal war es wirklich ernst. Meine Fruchtblase platzte um kurz vor 6 Uhr morgens. Mein Freund war gerade an Arbeit gefahren 55 km, also rief ich ihn wieder an, dass er heim kommen kann. Die Abstände zwischen den Wehen betrug genau 6 Minuten und es war noch nicht wirklich schmerzhaft. Ich packte weiter meine Tasche und aß eine Kleinigeit.
Jedenfalls waren wir gegen 8:30 im Krankenhaus und es ging ans CTG, es wurde Blut genommen und ein Test gemacht, ob es Fruchtwasser war. Der Muttermund war allerdings erst bei ca. 2 cm und ich sollte laufen laufen laufen. Ich bezog mein Zimmer auf der Babystation und wir gingen raus in den Park. Ja, dass Laufen hatte geholfen. Nach ca. 30 minuten hatte ich nun schon alle 2 Minuten wehen, die ich auch schon ziemlich veratmen musste. Irgendwann dann gingen wir wieder aufs Zimmer und ganz ehrlich Leute, so langsam hatte ich kein Bock mehr :NON::snif:.
Die Wehen kamen immer noch alle zwei Minuten aber sie wurden nun schon echt dermaßen schmerzhaft, Ich hatte nach jeder Wehe schon Angst vor der nächsten Wehe. Die Hebamme untersuchte und der Muttermund war immer noch nur bei 2 cm, grausam. Jedenfalls gab sie mir was gegen die Schmerzen, glaube Buscoban aber allerdings warte ich noch heute auf die Wirkung :???:. Ich schaffte es nicht, mein Essen anzurühren und aß nur eine Scheibe Brot. Ja, dass blieb leider nicht drinnen und ich erbach mich im Bad, was mir total unangenhem war. Nun wurde ich endlich in den Kreißsaal gebracht.
Erstmal wieder ans CTG und die Wehenkurven waren echt richtige Berge. Von den Schmerzen fang ich erst gar nicht an. Ehrlich gesagt, man kann es kaum beschreiben. Ich dachte, dass es mich zerreist am Bauch. So fühlte es sich an. Es war grausam und ich wollte was gegen die Schmerzen, am liebsten eine PDA. Aber die Hebamme gab mir so Globulis die absolut gar nichts brachten. Es wurde immer schlimmer und inzwischen brüllte ich den ganzen Kreißsaal zusammen. Der Muttermund war gerade einmal bei 3 cm. Nun, meine Hebamme beschloss, dass ein Einlauf gemacht wird. Details erspare ich euch, es ist jedenfalls sehr sehr unangenhem. Nach dem Einlauf sollte ich in die heiße Wanne. Ja, was soll ich sagen. Der Einlauf hat Wirkung gezeigt und innerhalb von 10 Minuten war mein Muttermund von 4 auf 8 cm geöffnet.
In der Badewanne hatte ich nun das Gefühl, dass ich sterbe. Entschuldigt meine Wortwahl aber die Schmerzen waren bestialisch. Ich merkte den Druck vom Köpfchen und gleichzeitig wieder dieses fiese Zerreisen. Meine Hebamme erklärte, dass das Köpfchen nun in den Geburtskanal rutscht und das mit das schmerzhafteste bei der ganzen Geburt ist. Ja, sie hatte recht. Es war ganz grausam. Für eine PDA war es zu spät und ich musste mit pressen, obwohl ich nicht durfte aber ich konnte nicht anders.
Mein Muttermund war immer noch bei 8 cm und der Arzt spritze mir bei jeder Wehe ein Mittel in meinen Zugang, wo sich der Muttermund schneller öffnet. Keine Ahnung wie das hieß. Jedenfalls war mein Muttermund dann geöffnet und ich war auf dem Bett. Ich hätte lieber irgendwie anders entbunden oder mich bewegt während der Wehen. Das fand ich nicht so toll, dass man keine große Entscheidungsfreiheit hatte.
Na jedenfalls durfte ich dann endlich mit pressen und es war die pure Erleichterung im Vergleich zu den Eröffnungswehen, die die absolute Hölle waren, waren die Presswehen ein Traum. Als der Kopf kam dachte ich, dass es mich zerfetzt. Aber das war auch das schlimmste am Pressen. Na jedenfalls war sie nach ca. 8 Presswehen da. Und sobald das Baby da ist, sind die Schmerzen wirklich wie weg geblasen. Die Plazenta ist nochmal ne kleine Wehe aber nicht zu vergleichen mit echten Wehen.
Jede Wehe die ich hatte, hat sich gelohnt. Am 22.8.2016 um 15:44 kam meine zuckersüse kleine Maus zur Welt.
Jeder empfindet es anders. Ich würde bei einem zweiten Kind nur noch ambulant mit sofortiger PDA entbinden. Also ohne PDA würde ich nicht mehr entbinden wollen. Dafür empfand ich die Schmerzen zu grausam.
Danke fürs Lesen :-) hab grad Tränen in den Augen.