Es beagann am 05.06. um 2 Uhr nachts...ich wachte plötzlich auf und dachte ich müsse aufs Klo, als es auf dem Weg dahin nur so an mir heruntertröpfelte. Auf dem Klo angekommen lief es schwallartig nur so heraus und ich fragte mich ernsthaft, ob das nun Fruchtwasser sei?! Immerhin hatte ich noch 4,5 Wochen bis zum errechneten Termin und hatte bis zu diesem Augenblick weder meine Kliniktasche gepackt, noch war ich mental auf die Geburt eingestellt. Warum auch, hatten sich mir doch gar keine Vorzeichen bemerkbar gemacht... Nach einer gefühlten Ewigkeit auf dem Klo begann ich also völlig geistesabwesend meine Kliniktasche zu packen, während mein Mann noch nichtsahnend tief und fest schlief. Es war mittlerweile 4.30 Uhr als ich meine sieben Sachen beisammen hatte und überlegte, ob ich nun meinen Mann wecken oder selbst noch ein wenig schlafen sollte. Es war so unreal und ich konnte einfach nicht glauben, dass die Zeit der Zweisamkeit so abrupt enden sollte. Plötzlich bekam ich leichte Bauchschmerzen, dachte aber eher an eine Magenverstimmung... So unglaubwürdig es klingt, all die unverkennbaren Hinweise auf die unmittelbar bevorstehende Geburt kamen nicht in meinem Verstand an. Schließlich wachte mein Mann von selbst auf und wir beschlossen, es mal in der Klinik abklären zu lassen. Die Fahrt dorthin kam mir vor wie im Traum und trotz stärker werdenden Bauchschmerzen und weiterhin immer nässer werdender Unterhose, dachte ich noch, vielleicht doch wieder nach Hause geschickt zu werden. In der Klinik angekommen bestätigte sich auch sofort der Verdacht auf Fruchtwasser und somit stand fest, dass ich nicht mehr ohne unser Kleines heimkehren werde. Welch ein Schock- und nun realisierte ich die Situation allmählich. Da auf Station noch kein Zimmer frei war, mussten wir uns auf dem Klinikgelände die Zeit vertreiben und ich wartete und hoffte, dass sich nun bald die ersten richtigen Wehen bemerkbar machen. Es war 9 Uhr, als sich erstmals alles in der Bauchgegend so zusammenzog, dass ich dabei nicht mehr in der Lage war, auch nur ein Wort zu sagen. Mein Mann freute sich, dann kann es ja so lange nicht mehr dauern- ich bekam Angst und wusste, dass das erst der Anfang ist. Gegen 13Uhr bekam ich dann ein Zimmer und ca. 17 Uhr wanderten wir in den Kreissaal. Ab da die Wehen auch unerträglich wurden und ich mit nur 2 Stunden Schlaf aus der Vornacht langsam am Ende war und eine PDA wollte. Die wirkte zwar nur einseitig, machte das Ganze aber gut aushaltbar und ich glaube, dass ich somit auch besser mitarbeiten konnte, da ich ja auf der einen Seite genau spürte, wann die Wehe kommt. Nach jeder Wehe schlief ich sofort ein, bis ich von der nächsten geweckt wurde. Rückblickend gesehen verging die Zeit wie im Flug und 23.30 Uhr war die Kleine dann endlich da!
Die Geburt war zwar wirklich sehr anstrengend, aber all die Horrorgeschichten, die ich gelesen hatte, konnte ich zum Glück nicht nachvollziehen. Es ist einfach ein unvergleichbares Erlebnis mit einem wundervollen Ergebnis!