Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, der Tag, an dem ich positiv getestet habe. So viele unterschiedliche Gefühle und Gedanken, totales wirrwar herrschte in mir.
Und dennoch freuten mein Freund und ich uns riesig.
Die SS fing ganz unproblematisch an, nur die üblichen wehwehchen wir morgendliche Übelkeit, spannen der Brust usw... alles auszuhalten :lol:
Wie riesig war dann die Freude, die ersten 12 Wochen, die ja die kritischsten sind, endlich überstanden zu haben. Diese 12 Wochen kamen mir länger wie die ganze SS vor :roule:
Dann, in der 20 SSW, fingen die Probleme richtig an.
nach tagelangen, heftigen schmerzen in der rechten flanke bin ich auf anraten meiner fa ins kh gefahren. dort wurde ein leichter nierenstau rechts festgestellt. ich also mit schmerzmittel wieder nach hause. abends waren die schmerzen nicht mehr auszuhalten. also wieder ins kh. nierenstau ist schlimmer geworden, ich kam an den tropf und musste über nacht im kh bleiben. am nächsten tag war der stau dann schon 3. grades. es wurde entschieden, ich solle noch weiter zur beobachtung bleiben. zwei tage später musste man mir eine schiene in die rechte harnröhre einführen, dies geschah per pda. da diese für mich die hölle war, wusste ich seit dem zeitpunkt, dass ich die geburt auf jeden fall ohne aushalten würde.
nach einer woche und mehrmals täglichen ctg-kontrollen durfte ich dann nach hause. wir zwei haben den eingriff gut überstanden.
jedoch plagten mich während der ganzen SS weiterhin starke nierenschmerzen, eine nieren-und blasenentzündung folgte der anderen, ich war noch mehrmals in der SS immer für ein paar tage im kh. jedoch ziehen wollte die schiene niemand. laut fa war die der grund allen übels.
in der 33 SSW prophezeite mir meine fa, dass sich meine kleine maus aufgrund der starken schmerzen und des dadurch ständigen stresses für meinen körper sicherlich eher auf den weg machen würde. sie sagte so 2, 3 wochen. glauben konnte ich das bis da nicht.
anfang der 35. woche bekam ich dann morgens blutungen, sind dann gleich ins kh gefahren. die blutungen kamen daher, dass sich in der nacht der gmh auf 2,5 cm verkürzt hat, mumu war fingerdurchlässig, außerdem hatte ich leichte wehen. also wieder im kh bleiben, ich bekam dann wehenhemmende mittel. in der nacht bin wach geworden, hatte totales herzrasen, atemnot, schüttelfrost und panische angst. bin dann mit verdacht auf eine lungenembolie sofort zum kardiologen gebracht worden. der verdacht bestätigte sich zum glück nicht. am nächsten tag musste ich noch zu einigen tests in der kardiologie bleiben, bin dann aber wieder zur gynokologie gekommen. ursache war wohl, dass ich ziemlich stark auf den wehenhemmenden tropf reagiert habe. bekam dann tabletten, die ich besser vertrug.
an einem mittwoch wurde ich dann entlassen, ich war zu dem zeitpunkt SSW 34+6.
am freitag morgen hatte ich einen termin bei meinem othopäden, um mir den rücken tapen zu lassen, da ich einen ziemlich dicken bauch hatte. anschließend sind mein freund und ich noch einkaufen gewesen. wärenddessen bekam ich starke schmerzen, ich dachte, meine nieren melden sich wieder. zurück im auto wurde es schlimmer. mein freund hatte beim einkaufen schon immer heimlich auf die uhr geguckt, da musste ich mit dem einkaufswagen alle 15 min. stehen bleiben. ;-) im auto kamen die schmerzen dann regelmäßig alle 8 min. ich hatte mittags sowieso einen termin bei meiner fa. bin dann also hin, ihr dass so erzählt, kam dann gleich ans ctg, wehen alle 5-6 min, die musste ich dann auch schon veratmen. bekam ne überweisung ins kh, meine fa hatte schon im kreissaal angerufen, dass wir uns auf den machen.
ca um 13:30 uhr kamen wir an, in dem kh, wo ich in den letzten 35 wochen immer mal wieder gelegen hatte. hier kannte ich alle, die schwestern, hebammen und ärzte, hier fühlte ich mich total wohl.
wurde dann untersucht, und ca eine stunde später ist mir die fruchtblase geplatzt. daraufhin erklärten mir die ärzte, dass ich in ein anderes kh umziehen müsse, da ich erst SSW 35+1 bin, die hier keine kinderstation haben und mein baby noch als frühchen gilt, woraufhin eine kinderärztin bei der geburt anwesend sein muss. die dürfen hier erst ab 36+0 entbinden. mein freund und ich waren total enttäuscht, aber es nützte ja nichts, es ging ja auch um das wohl des kindes.
gegen 15:00 uhr waren wir dann im anderen kh, wir hatten ein gespräch und dann wurde ich untersucht. mumu war 2cm auf. das war so gegen 16:00 uhr. kam dann erst aufs zimmer, um 18:00 uhr ging es dann wieder richtung kreissaal, ctg-kontrolle. wehen kamen regelmäsig und wurden auch stärker. gegen 19:00 uhr war der mumu dann bei 4cm. ich bekam eine spritze gegen die schmerzen, die jedoch so gut wie nichts brachte. um 20:00 uhr war schichtwechsel, eine halbe stunde später kam dann die neue hebamme, eine echt liebe und nette. bei ihrer untersuchung war der mumu dann schon bei stolzen 8 cm.
gegen 21:00 uhr habe ich die nächste spritze bekommen und bekam das gefühl, ich müsste nochmal zur toilette, groß machen. ich sprach die hebamme an, die meinte nur zu mir, nein das sind dann die presswehen, versuchen sie mal mitzuschieben.
und dann ging es los.
ein solchen druck und so ein komisches gefühl hatte ich noch nie. nach der ersten presswehe rief sie dann die kinderärztin und noch eine andere ärztin, die bei mir den dammschnitt durchgeführt hat. dies wird hier bei frühchen immer gemacht, um möglichst früh den druck vom kopf zu nehmen. da waren wir dann also, mein freund, die hebi, die kinderarztin und die andere ärztin und natürlich ich.
volles haus also.
dann ging es ganz schnell.
bei der dritten wehe wurde ich geschnitten, dafür gab es einen extra-schrei :lol: , und bei der vierten wehe war sie da:
unsere neele johanne ( nach der uroma)
gewicht 2650 gramm, größe 46 cm , und kerngesund.
wir waren überglücklich, ich habe nur noch geheult. die ganzen furchtbaren wochen mit einem mal vergessen.
das nähen war nicht schlimm. ich war ja gut abgelenkt.
hiermit möchte ich anderen mut machen. ich hatte eine ganz furchtbare SS, klar, es gab auch echt schöne momente.
sobald man das kind in den armen hält, weiß man wofür sich das alles gelohnt hat. und es hat sich verdammt nochmal total gelohnt. :AMOUR:
auch wenn sich die ärzte sicher sind, dass es bei einer erneuten SS nicht viel anders werden wird, werde ich mir das alles wohl mindestens noch einmal antun.
denn am ende weiß man, wofür es sich gelohnt hat.