Mein Geburtsbericht
18.05.2014
Den ganzen Tag über ging es mir schon nicht gut. Seit dem vortag hatte ich Blutdruckspitzen bis 180/110 trotz Blutdruckmedikamente und auch ein unwohles Gefühl plagte mich. :MAL:
Gegen Mittag fingen die Kopfschmerzen an und ich nahm innerhalb weniger Stunden 2 Paracetamol ---> beide schlugen nicht an und meine Kopfschmerzen wurden immer schlimmer und hämmerten irgendwann richtig. Gegen 23:30 Uhr entschied ich mich dann doch dazu ins nächst gelege Krankenhaus zu fahren , denn auch der Blutdruck ging nicht mehr runter. :-/
Zu der Zeit war ich eigentlich bloß auf ,,Urlaub,, zu Hause, denn ich lag schon wieder seit dem 13.05. in einem anderen Krankenhaus mit der Vordiagnose leichte Präeklampsie.
Nachdem wir ca. 0:30 Uhr im Krankenhaus an kamen wurde ich sofort ans CTG gelegt und Blut entnommen, Mein Blutdruck war immer noch bei 180/110, ein klein wenig später kam der diensthabende Arzt (dieser wollte gerne nochmal messen) und der Blutdruck war bei 190/115! :shock: Er meinte bei 200 wartet er keine Blutwerte mehr ab, denn dann kann es für mich und Baby lebensbedrohlich werden ( Plazentaablösung oder Hirnblutungen)! :???:
Wenig später wurde nochmal gemessen und meine Werte lagen bei 160/100 und dieser sank mit den Minuten. Meine Tabletten wirken nun ein wenig. :BIEN: Die Blutwerte kamen und gaben keine Anzeichen für einen Notkaiserschnitt, also ging es für mich in den Kreissaal ans dauer CTG und Blutdruckmessungen alle 15 Min., vorerst bekam ich eins von den neckischen Rücken-offen Hemdchen! :FOU:
So kamen wir noch über die Nacht mit massiven Kopfschmerzen und ständigen Schmerzinfusionen, denn um kurz vor 7:30 Uhr kam die Hebamme zu mir und meinte der Oberarzt hat soeben angerufen und sie solle mich sofort für einen Kaiserschnitt fertig machen, :shock: da habe ich die Welt erstmal gar nicht verstanden! WARUM??? :cry:
2 Minuten vergingen und der Oberarzt stand in der Tür wärend ich den Katheter geschoben bekam und erklärte mir kurz und sachlich, dass meine Blutwerte nicht mehr gut sind, meine Kopfschmerzen und die hohen Drücke eine Hirnblutung oder Schock verursachen können und dieses Risiko geht er keine Minute länger ein, um 8 UHR wird der Kaiserschnitt statt finden. Ich war völlig aufgelöst und rief noch schnell mein Mann an, :TRISTE: er solle sich beeilen denn er hatte bloß noch 20 Minuten Zeit. Ich konnte gar nicht fassen was grade passiert und kam mir vor wie in einen Traum. Noch schnell die Thrombosestrümpfe und OP-Armbändchen und los gings.
Im Vorraum des OPs angekommen wurde ich vorerst nackig gemacht und sollte von meinem Bett auf eine Liege rutschen, darüber bekam ich dann ein warmes grünes Tuch und wurde wieder eingemummelt.
Nun ging es in den OP, ich stand noch völlig neben mir und dachte bloß die ganze Zeit an meinem Mann und hoffte er würde es zeitlich schaffen. Ich wurde über die Spinalanästesie aufgeklärt und unterschrieb im OP meine Zustimmung. Unter dessen wurden mir die Elektroden geklebt
Alle Schwestern und weiteren Personen im OP kamen und stellten viele Fragen um mich ab zu lenken, immer wieder musste ich anfangen zu weinen, weil alles so schnell ging und ich gar nicht wusste wie mir geschieht. :cry: Mein ganzer Körper zitterte vor Aufregung und ständig wurde gefragt ob der Papa schon da sei, was mir Angst machte, das er es wirklich verpassen würde. :MAL:
Der Arzt der den Kaiserschnitt machte kam rein und stellte sich freundlich vor ( ich hatte wirklich einen so tollen und gleichzeitig humorvollen Arzt) , :super: die 2. Ärztin kannte ich schon bzw stellte sich mir vor als ich im OP kam, denn sie hatte mich schon mit rein geschoben. Eine Ärztin war von der Frühchenstation da und sehr viel andere Leute ( ich schätze 5-8 Menschen). War mir aber zu dem Zeitpunkt egal. :neutral:
Die Hebamme die mich oben schon vorbereitet hatte saß nun neben mir und sagte ich sollte mich aufsetzen zur Anästesie. Ich setzte mich auf dem Rand von der OP Liege und wurde erstmal desinfiziert, danach wurde mein Becken gefühlt und die Stichstelle festgelegt. Ein Tuch wurde auf mein Rücken geklebt und er sagte es würde kurz pieksen für die lokale Betäubung, diese habe ich fast gar nicht bemerkt und kann sagen da ist Blut abnehmen oder Impfen lassen um einiges schlimmer. Den Einstich der eigendlichen Anästesie habe ich wirklich überhaupt nicht mitbekommen und sie saß auch gleich, das merkte ich daran das meine Beine von unten nach oben warm wurden und ich mich darauf schnell hinlegen sollte.
Nun wurde das Tuch vor meinen Augen gespannt und alles abgedeckt, alle paar Sekunde wurde mit einem weißen Tupfer der eiskalt war geschaut ab welcher Körperregion ich etwas merke. Dazu haben sie an den Oberschenkeln begonnen und sind weiter nach oben gewandert. Ich hatte solche Angst das ich irgendetwas merken könnte. :roll: Unter dessen begann man schon mich mit dem orangenen Zeugs einzuschmieren und ich fragte immer wieder nach meinem Mann, der noch immer nicht da war. Nun konnte nicht gewartet werden :-( und der Arzt machte seinen Test... fragte mich ob ich etwas fühlen würde und ich habe wirklich nix gefühlt, dann zeigte er mir eine scharfe Pinzette und sagte das er damit grade in meinem Bauch rumgepiekst hat. Gutes Zeichen es konnte los gehen.
Der Anästesist stand neben mir und mir wurden die Hände gehalten, er erzählte mir ich bin schon aufgeschnitten , :shock: worauf ich ganz erschrocken sagte ,,das will ich bitte nicht wissen,,.... daraufhin wurde es sehr ruckelig an meinem Bauch und mein Kreislauf konnte das nicht halten, somit wurde mir fürchterlich schlecht (ich bekam sofort ein Medikament) und auch die Augen konnte ich nicht mehr öffnen weil es mir so schlecht ging , mein Kreislauf rauschte komplett ab, nach ein paar Minuten fing es sich wieder ein..
es dauert ca. noch 2-3 Minuten als ein leiser kleiner Babyschrei ertönte und genau in diesen Augenblick bekam ich einen Kuss von hinten auf die Stirn, sah nach oben und meinen Mann direkt in seine nassen Augen. :AMOUR: Ein absoluter emotionaler Überschub überkam mich und die Tränen hörten nicht mehr auf zu fließen. Unsere winzig kleine Renay Emmilou wurde am 19.05.2014 mit 2175 gramm und kleinen 42 cm ( Kopfumfang 28cm) geboren :AMOUR: :AMOUR:
Sie wurde mir ganz kurz gezeigt und verschwand mit der Ärztin von der Frühchenstation.
Kurz darauf bekam ich wieder ziemlich arge Probleme mit meinem Kreislauf und diesmal wurde mir noch übler als zuvor und ich würgte die ganze Zeit , mein Mann streichelte meine Stirn aber mir ging es so fürchterlich schlecht, das Medikament fing nach einigen Minuten wieder an zu wirken.
Immer wieder ekundigte ich mich bei meinem Mann wie spät es ist und ob es noch lange dauern würde. Die Zeit verging ewig nicht und ich fragte ständig nach unserer Maus ob alles in Ordnung sei.
Endlich nach 45 Minuten hatte ich alles geschafft und kam zurück in den Kreissaal. :BIEN:
Dort wurde gewartet bis ich nach ca. 2 h meine Beine wieder gespürt habe und meine erste Schmerzdosis bekam.
Am Nachmittag ging es dann mit Bett noch in die Frühchenstation um unseren kleinen Schatz zu sehen. Sie lag ganz friedlich in ihrem Brutkasten und war sooooo winzig. Ich berührte ihre kleinen Fingerchen und war überglücklich das es ihr so gut ging. :AMOUR:
Unsere Maus ist mit Apgar-Werten von 10-10-10 geboren und wir sind heute nach 4 Tagen so stolz, dass sie täglich zu nimmt und bloß noch im Wärmebettchen bei uns im Familienzimmer liegen kann. :AMOUR:
Die ganze Zeit hatte ich einen wundervollen Mann an meiner Seite und bin so dankbar dafür, dass er mir in den ganzen schweren Wochen immer beigestanden hat und mich aufgemuntert hat!
Er ist der beste Papa den man sich für unsere wundervolle kleine Tochter vorstellen kann. :AMOUR:
Lg Kati mit kleiner Kämpfermaus 4 Tage alt
Meine Diagnose: Schwere Präeklampsie / Eklampsie ( ich nehme noch heute 8 Blutdrucktabletten am Tag und meine Wassereinlagerungen sind noch enorm)