Geburtsbericht
Alles begann im Juli 2012. Als ich von meiner Schwangerschaft erfuhr war ich überglücklich. Nach acht Fehgeburten war es aber nicht einfach die Schwangerschaft zu genießen.
In der 22. Schwangerschaftswoche wurde mir unter Spinalanästhesie eine Cerclage gelegt wegen Fruchtblasenprolaps und wir verlierten fast unser Baby.
Ab da an durfte ich nur liegen und warten bis sich unser Wurm auf den Weg macht und am 10.02.2013 bemerkte ich einen etwas stärkeren Ausfluss.
Ich messte meinen PH Wert und das Stäbchen verfärbte sich schwarz. ich rief meinen Freund an, der zwischenzeitlich mit unserem Hund spazieren war und bat ihn mich ins Krankenhaus zu fahren.
Im Krankenhaus angekommen wurde ein Fruchtwassertest durchgeführt, der nur schwach positiv war und die Hebamme riet mir wieder heim zu fahren, da es kein Blasensprung war. Als die Ärztin aber kam, sah die Geschichte total anders aus. Ich sollte stationär aufgenommen werden und wenn es sich verschlimmert die Geburt eingeleitet werden. Ich wusste nicht wem ich Glauben schenken sollte und überredete mich selbst eine Nacht im Krankenhaus zu verbringen.
Über Nacht wurde der Ausfluss stärker, machte mir aber keine Gedanken. Ich war fester Überzeugung am nächsten Morgen entlassen zu werden.
Am nächsten Morgen, meiner Schwiegermutter war bei mir und wir warteten auf die Visite, die sich Zeit ließ.
Gegen neun Uhr war es soweit, ich freute mich auf die Entlassung aber alles kam anders. Die Geburt soll eingeleitet werden, im Laufe des Vormittags mit dem sog. Gel.
Wie ein Schlag! Ich rechnete zuerst damit entlassen zu werden und nun sollte ich gebären.
Jede Minute kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit. Wir warteten ungeduldig darauf in den Kreißsaal aufgerufen zu werden. Mein Freund machte sich auch schon auf den Weg ins Krankenhaus.
Um 12 Uhr war es soweit. Ich sollte in den Kreißsaal.
Die Ärztin erklärte uns den Ablauf und das es auch 6-10 Tage dauern könne, da mein Körper eventuell nicht geburtsreif war. Mein Freund wollte seine zwei Wochen Urlaub dann doch aufsparen und am nächsten Tag wieder arbeiten gehen.
Dann kam alles anders. Die Ärztin holte das wehengel und untersuchte mich nochmal.
Der Schock : das Kind kommt heute noch. Es gibt kein Gel, da mein Körper alles alleine machte. Ich sollte um 14 Uhr wieder in den Kreißsaal und an den wehentropf und in der Zwischenzeit laufen! Meine Schwägerin kam und wir liefen die Treppen hoch und runter.
Ich spürte NICHTS! Um 14 Uhr klingelte ich im Kreißsaal und ich kam an den Wehentropf.
Wir bestellten uns noch was beim Chinesen und verbrachten die Zeit im Kreißsaal.
Es tat sich nichts. Der Tropf wurde immer höher gesetzt.
Gegen 17 Uhr spürte ich Wehen, noch auszuhalten und füllte das Formular für die PDA aus.
Ich und mein Freund rissen noch Witze bis ich merkte, dass mir Flüssigkeit die Hose einnässte und bat meinen Freund die Hebamme zu rufen. Dann der nächste Schock : Muttermund neun Zentimeter auf, von zwei Zentimeter auf neun Zentimeter innerhalb kürzester Zeit! Ab da an waren die wehen kaum auszuhalten und ich flehte nach der PDA. Die Hebamme meinte nur, dass es zu spät sei, das Kind wäre spätestens in einer Stunde da. Ich hätte echt Angst vor den Geburtsschmerzen ohne PDA.
Die wehen wurden gegen 18:30 Uhr so unerträglich, dass ich erstmal einen Heulkrampf erlitt. Ich hätte Panik und stand vom Bett auf um heim zu gehen :)))
Die Hebamme gab meinem Freund Anweisungen mich zu massieren, lehnte aber lautstark alles ab! Angefasst zu werden ging absolut nicht.
Nach einer Stunde unerträglichen wehen spürte ich einen starken Druck und sollte leicht mit drücken. Die Schmerzen waren nicht mehr auszuhalten und ich flehte nach einem Kaiserschnitt, aber es gab nichts.
Es schmerzte unendlich und ich presste den schmerz weg. Ich dachte mir jedesmal das jedes Pressen einem Schritt meinem Kind näher komme.
Irgendwann spürte ich, als wäre der Kopf schon zur Hälfte draußen, dass mir starke Schmerzen bereitete. Was dem aber nicht so war. Der Kopf war laut meinem Freund nicht zu sehen.
Mein Freund war selbst so durcheinander und wusste garnicht, wie er mich beruhigen sollte.
Ich hatte einen starken Pressdrang und laut Hebamme durfte ich NICHT pressen.
Die Hebamme schob bei jeder Wehe ihre komplette Hand rein und ich schrie sie an, das bereitete noch mehr schmerzen.
Ich widersetzte mich ihrer Anweisung wegen des starken Pressdranges und presste mit voller Kraft! Meine ganze Kraft steckte ich in dieses eine Pressen.
Mein Baby schoss raus, und lag hilflos auf dem Bett, die Hebamme hat ihn nicht mals auffangen können.
Mein Freund sagt heute noch er kam raus wie aus einer Wasserrutsche und man sah bevor nichtmals den Kopf!
Nun lag er da, schrie und zeigte dass er nun angekommen ist.
Sie legten mir meinen Matteo auf die Brust und alles war vergessen ! Alles !
Ich war so verliebt und erleichtert. Das schönste Gefühl auf der ganzen Welt!
Ich hörte die Hebamme nur mit unserem Schatz reden wie sie sagte' deine Mama hat aber Kraft! ' :)
Ich platzte vor Stolz. Dieses Gefühl das Baby auf der Brust liegen zu haben das aller erste mal ist unbeschreiblich.
Leider hielt es nicht lange an.
Die Plazenta wollte absolut nicht raus und der wehentropf wurde wieder eingeschaltet. Na super.
Nach wieder starken wehen tat sich nichts und es wurde mit kalten Kompressen und Akupunktur probiert.
Not OP! ! Die Blutungen waren so stark, dass es lebensbedrohlich war.
Ich wurde in vollnarkose gelegt. Aus einer eigentlichen zehn minütigen OP, waren es dann drei Stunden.
Ich bekam Bluttransfusionen und bin leider knapp dem Tod entrungen.
Die Ärzte bekamen aber alles toll hin und ich war froh, wieder bei meinen Schätzen zu sein.
Ich erlitt einen nur kleinen Dammriss und Schamlippenriss.
Jetzt ist alles vorbei und weitere Kinder gibt es nicht! :)))