Moin, ich weiß nicht, ob es etwas bringt hier über seine Probleme und Gedanken zu schreiben, da ich aber nicht weiß wohin sonst damit, versuche ich es.
Ich bin 30 Jahre alt und in der 25 SWW. Ich bin mit meinem Freund schon seit über 8 Jahren zusammen und die meiste Zeit war unsere Beziehung eher schwierig. Dauernd geht es ihm um das Thema Intimitäten. Als wir uns kennengelernt hatten, waren wir sehr aktiv. Mit der Zeit ist es weniger geworden, was auch an mir lag bzw. an meinen Lebensumständen. Beispielsweise saß ich an meiner Bachelor-Arbeit oder ich hatte gesundheitliche Probleme (Ich war nach dem Abitur im Ausland und habe mich dort zahnärztlich behandeln lassen. Das Resultat war eine Entwündung der Nervenbahnen ihm Kiefern, was zu Schwindel- und Krampfanfällen geführt hat.) oder ich habe einfach eine stressige Arbeitszeit hinter mir. Ein riesiges Problem während dieser Zeiten war die Reaktion meines Freundes. Statt Verständnis zu zeigen, hat er mich regelrecht mit Vorwürfen bombarbiert und mich fertig gemacht. Er macht mich dafür verantwortlich, dass er unzufrieden mit allem ist, weil ich seine sexuellen Wünsche nicht respektieren und ernst nehmen würde. Dazu möchte ich aber noch erwähnen, dass wir die letzten Jahre wöchentlich 3-4 sexuell aktiv sind. Und wenn ich nicht kann oder möchte, tue ich ihm auch anderweitig was Gutes. Es reicht ihm trotzdem nicht. Die restliche Zeit der Woche behandelt er mich dann wie das allerletzte und macht mir nur Vorwürfe. Dann sind wir auch meist weniger oft intim miteinander, weil wir dann streiten, er gemein zu mir ist und sich keine Lust mehr in mir aufbaut. Ich meine, fertig gemacht und beleidigt zu werden, ist nun wirklich kein Schenkelspreizer! Und obwohl er merkt, dass wir häufiger intim sind, wenn er nett zu mir ist, bleibt er bei seiner Verhaltensweise und macht mich fast jeden Tag, an dem wir keinen Sex haben, fertig. (Hier frage ich mich langsam, ob es ihm wirklich um den Sex geht oder ob es hier nur um Machtausübung geht?)
Das hat sich leider auch während der Schwangerschaft nicht geändert, ist sogar noch schlimmer geworden. Ich habe viel mit Unterleibkrämpfen zu kämpfen und hatte auch letztes Jahr eine Fehlgeburt. Zudem hatte ich enormen Stress mit meinem Chef, weswegen ich häufig auch schon völlig fertig von der Arbeit nach Hause kam. Und mein Freund? Der macht mir Vorfwürfe, dass ich seine Wünsche nicht ernst nehmen würde, da ich seine sexuellen Bedürfnisse nicht erfülle. Ich bin aber körperlich und seelisch völlig erledigt und brauche auch mal Erholungsphasen. Ich bin jetzt seit etwa einer Woche im Beschäftigungsverbot. Er sieht es aber nicht so, dass ich mich jetzt mal erholen könnte, sondern dass ich Zeit habe, mich um ihn zu kümmern. Er droht mir auch immer wieder damit, sollte es bis September nicht besser werden (da ist der Geburtstermin), verlässt er mich. Aber es kann doch nicht die Lösung sein, dass ich mit Schmerzen und nur weil er sonst gemein zu mir wird, mit ihm intim zu sein.
Wenn ich versuche es von außen zu betrachten, weiß ich, dass eine Trennung das Beste wäre. Ich kann mich in Krisensituationen nicht auf ihn verlassen. Und er müsste da nicht einmal etwas für mich machen, sondern sollte nur aufhören mich fertig zu machen. Aber das ist anscheinend schon zu viel verlangt. Das Ding ist, in den Phasen, in denen er nett zu mir ist, ist die Zeit wundervoll und wir harmonieren toll. Wir können auf vielen Ebenen mit einander reden und haben Spaß zusammen. Nur nimmt diese Zeit mit herannahenden Geburtstermin immer mehr ab und es gibt mehr und mehr Streit und ich weiß, ich halte das nicht mehr aus. Ich merke wie ich dem Kind in mir immer negativer gegenübertrete, weil ich mir jeden Tag anhören darf, wie scheiße ich und wie scheiße unsere Tochter ist. Und ich müsse dafür sorgen, dass er sich durch mehr Intimitäten bereit fühlt, Vater zu werden. Kann ich aber nicht, denn ich bin am Ende und muss mich mal erholen. Aber er lässt mich nicht. Und wenn ich ihm versuche das zu sagen, dann darf ich mir anhören, dass ich ihn schon die letzten 8 Jahre enttäusche und unglücklich mache. Neuerdings sage ich ihm, dass er dann einfach gehen soll und ich das nicht mehr mitmache, mich seinen Launen so ausgesetzt zu fühlen. Er geht aber nicht. Und ich kann ihn ja nicht zwingen, oder? Ich weiß leider auch nicht, wohin ich gehen kann. Ich habe nicht so viele vertraute Freunde, die hier in der Nähe wohnen und meine Familie wohnt am anderen Ende Deutschlands. Ich fühle mich hilflos und ich weiß nicht wohin. Alles, was ich möchte, ist, dass mein Freund nett zu mir ist. Ist das wirklich schon zu viel verlangt?