ruven_18569904Liebe Babyshark,
die Umstände, ich denen du gerade lebst, sind wirklich sehr herausfordernd und belastend für dich. Ich kann so gut verstehen, dass es dir damit überhaupt nicht gut geht. Und das ist auch total normal, bitte hinterfrage nicht dein Gefühl dazu.
Was du dir jetzt wünschst und was du brauchst, ist eine sichere und liebevolle Umgebung. Menschen an deiner Seite, die dich unterstützten und dich begleiten. Dich respektieren – dich und dein Baby!
Warum sich dein Freund gerade so benimmt, weiß ich natürlich nicht. Es könnte Angst sein vor dem neuen Lebensabschnitt. Angst, es nicht zu schaffen oder sogar zu versagen. Vielleicht ist er total überfordert und reagiert deswegen so abweisend, beleidigend und ja auch aggressiv. Doch damit will ich ihn nicht in Schutz nehmen. Fakt ist, dass er sich dir und eurem Baby gegenüber nicht so benehmen darf, egal, was seine Gründe sind.
Falls er Drogen nehmen sollte (das hörte sich in deinem Posting so an), kann auch das seinen Charakter und sein Verhalten ganz stark beeinflussen. Damit bringt er nicht nur sich selbst, sondern auch dich und euer Baby in Gefahr.
Und ich glaube, das ist genau der Punkt, um den es jetzt geht, dass du dich und dein Baby in eine Umgebung begibst, in der du sicher bist. Damit meine ich nicht nur, dass du vor körperlicher Gewalt (das scheint ja noch nicht passiert zu sein, oder?) sicher bist, sondern auch vor psychischer Gewalt. Die kann nämlich genauso grausam und schmerzhaft sein.
Wenn du dann mal Ruhe finden kannst, dann wird sich zeigen, wohin sich alles weiterentwickelt. Ob dein Freund seine Vatergefühle vielleicht doch noch entdeckt. In jedem Fall möchte ich dich aber ermutigen, dir Hilfe und Unterstützung zu suchen, wenn es um den Kontakt zu deinem Freund geht. Dass du das nicht alleine machen musst.
Aber jetzt geht es auch darum, was du ganz konkret machen kannst. Lebst du in einer größeren Stadt? Dort gibt es bestimmt viele Beratungsstellen, die du ansprechen kannst. Die dir erstmal sagen können, wohin du kannst und auch, welche finanzielle Unterstützung dir zusteht.
Wie ist dein Verhältnis zu deinen Eltern? Versteht ihr euch gut, so dass du dich ihnen anvertrauen kannst? Vielleicht kannst du erstmal bei ihnen unterkommen? Wenn nicht - gibt es eine andere Person, die du um Hilfe fragen kannst?
Bleib nicht alleine mit deinen Sorgen. Wichtig ist, dass du jemandem davon erzählst – sei es eine Beratungsstelle oder eine vertraute Person. Öffne dich, damit man dir helfen kann. Hab Mut, damit nicht alleine zu bleiben! Du wirst sehen, dass du daraus Kraft schöpfen wirst, wenn du merkst, dass du nicht alleine bist.
Und schreib doch bitte wieder, wie es bei dir jetzt weitergeht. Dass du hier nach Hilfe fragst ist schon ein ganz wichtiger Schritt, bitte geh auf diesem Weg jetzt weiter.
Ganz hoffnungsvolle Grüße, Lavena