Hallo..
Also ich muss mir das einfach mal von der Seele schreiben und hoffe dass sich hier die ein oder andere Userin findet die mir helfen kann.
Im Januar 2014 bin ich ungewollt von meinem Freund schwanger geworden. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon über 2,5 Jahre mit ihm in einer glücklichen Beziehung. Ein Kind war bei uns noch lange nicht geplant, umso größer dann der Schock. Mein Freund war von Anfang an gegen das Kind und nötigte mich regelrecht dazu abzutreiben. Ich hatte kaum Chancen dagegen, da er oft mit Selbstmord drohte und seinen Eltern mir auch das Leben zur Hölle gemacht haben. Mit meinen eigenen Eltern konnte ich schlecht darüber reden, da sie komplett gegen eine Abtreibung waren, mir aber auch nicht helfen wollten. Kurz gesagt ich war total Hilflos und habe keinen anderen Ausweg gesehen als die Abtreibung. Danach wurde alles viel schlimmer. Mein Freund war nicht besser drauf, im Gegenteil er lachte mich noch aus dafür dass ich so dumm war und abgetrieben habe. Mit meinen Eltern konnte ich nicht ehrlich sein, da sie mir den Kontaktabbruch angedroht haben sollte ich Abtreiben. Ich erzählte ihnen also von einer Fehlgeburt. Bis heute denken sie das.
Soviel zu meiner damaligen Lage.
Als psychisches Wrack schaffte ich gerade so mein Abi, war aber nie die selbe wie vorher.
Ich litt unendlich unter der Abtreibung, war aber auch nicht bereit diese psychologisch zu Verarbeiten. Ich hatte längst meinen eigenen Weg gefunden wieder glücklich zu werden. Trotz dass ich eigentlich nie einen Kinderwunsch hatte, beschloss ich erneut schwanger zu werden. Im August hat es dann endlich geklappt und ich wurde wieder schwanger. Meinem Freund habe ich nichts erzählt aus Angst vor der Reaktion.
Mittlerweile weiß er es (seit der 11 ssw) und versucht mich seither zur Adoption zu zwingen. ich liebe meinen Freund sehr und er ist wirklich super nett zu mir, wir haben viel Spaß und lachen den ganzen Tag zusammen, bis sein Blick wieder auf meinen Bauch fällt und er traurig wird. Er will kein Kind, er hasst das Kind jetzt schon und hat keine Lust darauf. Aus finanzieller Sicht wäre alles in Ordnung.
Er ist wirklich meistens normal zu mir und verhält sich wirklich gut, aber immer wenn es um das Kind geht möchte er nicht mehr reden, wird aggressiv oder bricht in Tränen aus. Ich bin jetzt in der 20.SSW und weiß dass ich an dieser Situation selber schuld bin und dass ich naiv war. Ich würde sagen, dass dies passiert wenn jemand jung und völlig allein gelassen mit einer erzwungenen Abtreibung klar kommen muss und niemand es versteht.
Das soll keine Entschuldigung sein, denn das mein Freund so leidet ist einzig und alleine meine Schuld, denn es war klar er will kein Kind. Er schafft es aber auch nicht sich zu trennen.
Ich hoffe hier ist jemand der mir Rat geben kann wie ich weiter mit der Situation umgehen soll und wie ich meinem Freund ein bisschen Leid nehmen kann.