nerina_12768174Hallo
Keine Sorge, mittlerweile geht es meiner Tochter sehr gut und sie hat keine gesundheitlichen Schäden mehr von der Geburt. Wie oben geschrieben, hatte sie einen gewissen Sauerstoffmangel, weil sie schon blau war und auch eine Gehirnerschütterung und mehrere Verstauchungen in der Wirbelsäule. Vom Sauerstoffmangel hat sie zum Glück keine Schäde gehabt. Wegen der Gehirnerschütterung und den Verstauchungen in der Wirbelsäule mussten wir ein Jahr lang Craniosacraltherapien und Physiotherapie machen. Mittlerweile ist aber alles bestens. Sehr ärgerlich fand ich, das die Kasse die Kosten dafür nicht übernommen hat. Ich bin alleinerziehend und bekomme nur den Mindestunterhalt und musste für alle Kosten der Therapien selbst aufkommen. Was ich natürlich nicht richtig finde. Einen KS zahlt die Kasse. Aber wenn man vaginal gebärt und das Kind dadurch gesundheitliche Schäden erleidet, so kann man dann die Therapien selbst bezahlen??? Naja ich würde das Risiko einer vaginalen Geburt nie wieder eingehen, weil ich viel zu große Angst um mein Kind hätte, weil ich jetzt weiß wie schlimm das ablaufen kann. Meine Kleine ist jetzt ein ganz super braves liebes Kind. Aber die ersten Monate waren extrem anstrengend, weil sie Stundenlang wie am Spieß brüllte und sich nicht beruhigen ließ. Die Therapeuten sagten, das sie einen Geburtsschock erlitten habe und deshalb stundenlang brüllt außerdem sind ja auch die Verstauchungen in der Wirbelsäule schmerzhaft.
Der Bruder meiner Schwiegermutter ist geistig behindert, weil er bei der vaginalen Geburt auch gesteckt ist und der hatte so einen großen Sauerstoffmangel erlitten, das dadurch das Gehirn geschädigt wurde. Schon schade, wenn ein eigentlich gesundes Kind wegen einer mißlungenen Geburt deshalb sein Leben lang geistig behindert sein muss.
Bei einer vaginalen Geburt hast du währenddessen die Schmerzen und danach, weil der Dammschnitt/Dammriss schmerzt. Bei einem KS hast du hinterher die Schmerzen, weil die KS-Naht schmerzt. Der Vorteil daran ist aber, das du nach einem KS garantiert Schmerzmedikamente bekommst, während es dir bei einer vaginalen Geburt passieren kann, das du absolut nichts bekommst und die Schmerzen deines Lebens stundenlang erleiden musst und du denkst du musst sterben. Ich bekam leider kein Schmerzmedikament und keine PDA, weil mein Muttermund schon vollständig eröffnet war und da hieß es, es sei zu spät. Es stimmt das es für eine PDA ab 8 cm geöffnetem Muttermund zu spät ist. ABER für ein Schmerzmedikament kann es nie zu spät sein. In die Vene gespritzt wirkt es innerhalb von nur zwei Minuten und hätte mir 2 Stunden lang der schlimmsten Schmerzen die ich je hatte erträglicher gemacht. Ich hatte auch ziemliche Probleme mein Baby anzunehmen, weil ich so traumatisiert von der Geburt war und sie ja der Grund für die schlimmen Schmerzen war. Auch heute habe ich noch täglich sehr negative Erninnerungen an die Geburt. Ich kann es nicht verarbeiten und nicht damit abschließen, das ist schlimm. Nein ich habe nicht in dem KH entbunden in dem ich gearbeitet habe. Das wäre mir peinlich gewesen. Ich möchte ja nicht das mich dort alle nackt sehen oder unter den Geburtsschmerzen schreien hören. Und mich hat man über die ganze Station schreien gehört. Ich war so sauer. Ich hätte dort für ein Schmerzmedikament getötet :-) Ich hatte auch 3 Tage und 4 Nächte lang Wehen und damit schon 4 Nächte lang keine Minute mehr geschlafen gehabt. Ich war so fertig. Bei einem WKS wird der Bauch aufgeschnitten und das Baby rausgeholt. Bei einer vaginalen Geburt hat man davor schon tagelang schlimme Schmerzen. Ich hatte dann kaum mehr Kraft für die Geburt selbst. Es wundert mich heute noch wie ich das überhaupt ausgehalten habe 4 Nächte nichts zu schlafen. Man kann theoretisch einen WKS auch machen lassen, wenn man die Wehen abwartet. Theoretisch kann man warten bis die Wehen beginnen, dann ein paar Stunden wehen abwarten und dann das Baby mit KS rausholen. Ich weiß aber nicht wie die Ärzte da mitspielen würden. Nur weil es immer heißt das die Wehen so wichtig für das Baby sind, weil es dadurch auf die Geburt vorbereitet wird.
Jedenfalls dürfte ich sowieso kein Baby mehr vaginal gebären. Meine Kleine war eine Frühgeburt und wog nur 2.460g und trotzdem passte sie nicht richtig durch mein Becken. Ich könnte niemals ein normal großes Baby gebären. Der Arzt sagte nach der Geburt zu mir, das ich beim nächsten Baby unbedingt einen KS bräuchte, weil es für das Baby und für mich viel zu gefährlich sei. Was ich nicht verstehe ist... die Frauenärzte messen ja immer das Becken und den Bauchumfang ab in der SS. Ist denen da nie aufgefallen das das Becken zu schmal ist? Oder muss man da dann einfach auf gut Glück hingehen, wird schon durchpassen und aus? :shock:
Ich möchte jedenfalls kein Kind mehr. Ich hätte die ganze SS nur noch Angst vor der Geburt und auch wenn es heiß es soll ein KS gemacht werden, so kann man dann ja auch zu spät ins KH kommen und es kann für den KS zu spät sein. So war es ja bei mir diesmal schon. Die Hebamme sagte die ganze Zeit das sind noch keine richtien Wehen sondern nur Senkwehen (weil ich erst in der 35. SSW war) und die können auch sehr schmerzhaft sein. Als ich dann in der Nacht so starke Schmerzen bekam, das mir klar wurde, das das jetzt die Geburt ist und bis ich dann im KH war, war der Muttermund vollständig eröffnet und es heiß es sei zu spät für einen KS, ich müsse jetzt vaginal gebären. Das war schon schlimm, weil ich eben unbedingt einen WKS haben wollte. Als Krankenschwester war ich schon bei einigen Geburten dabei und wenn man sich daran erinnert wie die Frauen im Kreissaal vor Schmerzen schreien, dann hat man da für eine vaginale Geburt zuviel Angst vor den Schmerzen - also bei mir war es zumindestens so. Auch vor einem Dammriss/Dammschnitt hatte ich immer so große Angst, das ich mich nie freiwillig für eine vaginale Geburt entschieden hätte. Und leider war ja meine Angst begründet, weil meine Dammnarbe bereitet mir ja schon seit 1,5 Jahren schmerzen und ich denke nicht das es besser wird. An manchen Tagen tut mir die Narbe sogar jetzt mehr weh als die erste Zeit nach der Geburt. Auch die Reaktion meines Ex-Freundes, das der so schnell weg war, macht mir bis heute sehr zu schaffen. Man wünscht sich ja das der Partner zu einem hält und einen durch diese schwere Zeit hilft und nicht das er einfach davon läuft :-(
Ich wollte dir mit meiner Geschichte nicht unnötig Angst machen, aber ich finde das es sehr wichtig ist, das man weiß wie es sein kann. Das die Frauen wissen, welche Risiken und Folgeschäden so eine vaginale Geburt mit sich bringen kann. Weil über einen KS hört man immer so viel negatives und über die Folgeschäden einer vaginalen Geburt wird immer geschwiegen. Eine Freundin von mir ist seit den zwei Geburten ihrer Kinder stark harninkontinent und hat mir erzählt, das sie öfters nachts ins Bett macht und es auch unter Tags oft einfach nicht spürt. Sie hatte zum Glück gar keinen Dammriss erlitten, dafür aber wieder die Harninkontinenz. Ich finde beides sehr schlimm und die Lebensqualität ist dadurch total zerstört. Meine Freundin und ich wir sind beide erst 28 Jahre alt. Das ist schon schlimm, damit leben zu müssen.