Hallo!
Ich hätte nie gedacht, dass ich in meinem Alter in so ein Forum schreiben "muss", aber ich hoffe, dass ich vielleicht hier ein bisschen Hilfe und Denkanstöße bekomme, denn im Moment bin ich ziemlich fertig.
Zu meiner Geschichte:
Ich bin 19 Jahre alt, habe am 1.7. diesen Jahres eine Ausbildung als Beamtin im geh. Dienst angefangen, die ich sehr gerne mache. Nach meinem Abitur im März war ich mit meinem damaligen Freund nach mehr als 2 Jahren Beziehung zusammengezogen, was aber gründlich schief ging, da er mich sehr schlecht behandelt hat und meine damaligen "Schwiegereltern" keinen Versuch unterlassen haben, die Beziehung zu zerstören... Soweit so gut, ich kam dennoch nicht von meinem damaligen Freund los.
Das änderte sich allerdings, als ich in meinem ersten Monat auf der Verwaltung einen Arbeitskollegen kennen lernte. Zunächst freundschaftlich half er mir, aus der Wohnung auszuziehen und endlich aus der Hölle herauszukommen... ich war so froh und es ging mir so gut.
Als wir uns dann nochmal getroffen haben, haben wir uns dann ineinander verliebt.
Ich weiß, dass es sich vielleicht von außen sehr schlampig anhört und man mich nicht verstehen kann, aber es ging mir in meiner vorherigen Beziehung sehr, sehr schlecht und ich hatte endlich wieder Freude am Leben...
Es hört sich unvernünftig an und vielleicht ist es das auch, aber ich habe mir direkt zum 1.9. eine Wohnung in der Stadt besorgt, wo wir beide arbeiten und dort leben wir jetzt zusammen.
Letzten Dienstag kam dann der absolute Schock. Ich hätte montags meine Tage bekommen sollen und habe dann statt dessen Dienstag schreckliche Krämpfe und Blutungen bekommen. Als ich dann beim Arzt war, sagte er mir, dass ich schwanger gewesen bin, so wie es aussah, 5. Woche, das Kind aber abgegangen sei. Es war für mich ein riesen Schock. Einerseits, weil ich die Pille immer sehr gewissenhaft nehme und auch darauf achte, dass sie nicht unwirksam ist (Übelkeit, Durchfall, etc.).
Das Schlimmste ist jedoch, dass ich mein Kind verloren habe. Ich wollte immer Kinder und für mich stand immer fest, dass ich ein Kind zu jeder Zeit annehmen würde, egal ob in der Ausbildung oder was auch immer sonst ist. Ich hatte über dieses Thema auch direkt zum Anfang der Beziehung (wir sind seit dem 2.8. zusammen) mit meinem Freund geredet und er sieht die Sache genauso. Er ist fast 26 und ist bereits seit 10 Jahren auf der Verwaltung.
Unser Kind hätte also sowohl finanzielle Absicherung als auch Eltern gehabt, die voll und ganz dahinterstehen...
Ich habe es ihm erzählt (momentan befinde ich mich im Studienteil an einer FH) und er kam sofort zu mir hoch. Wir haben zusammen geweint und wir sind beide sehr sehr traurig darüber, dass das Kind tot ist.
Wir haben es für uns behalten, weil wir beide Angst haben, dass man zu uns sagt, dass es besser gewesen sei, weil wir noch nicht so lange zusammen sind etc.
Fakt ist jedoch, dass wir beide sehr unter dem Verlust leiden und sehr traurig sind...
Ich hätte so gerne wenigstens ein Ultraschallbild gehabt...
Jetzt geht es mir sehr schlecht, ich bin alleine hier oben in meiner Studentenwohnung und er ist ca 100 km von mir weg, weil er auch arbeiten muss...
Ich habe keine ahnung, ob man mich verstehen kann, weil meine ganze Geschichte so verwirrend ist... es tut mir so weh, dass unser Kind nicht mehr da ist. Ich hätte mich so darauf gefreut und wir hätten es irgendwie geschafft...
Hinzu kommt jetzt, dass ich mir (trotz Ausbildung!!!) jetzt irgendwie ein Kind wünsche... in mir spielen Gefühle hoch, die ich so noch niemals erlebt habe... wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass ich erstmal die Pille normal weiternehme, weil wir kein Ersatzkind haben wollen; kein anderes Kind kann dieses Kind hier ersetzen...
Trotzdem ist der Wunsch nach einem Kind so stark in mir, dass ich mich frage, ob ich wahnsinnig geworden bin. Ich weiß, dass es vernünftiger ist, jetzt meine Ausbildung erst einmal fertig zu machen und mich da reinzuhängen. Aber eben genau auf der anderen Seite wünsche ich mir so sehr ein Kind... vielleicht ist es auch normal in meiner Situation jetzt... ich weiß es nicht... ich vermisse das Kind so.... ich hätte doch alles dafür getan und finde es so unfair, dass es gehen musste...
Danke fürs Mitlesen... ich weiß selbst nicht, was ich hier auf diesen Text erwarte... vielleicht wollte ich es einfach nur loswerden und aufschreiben... wir sind wirklich sehr traurig über den Verlust...