Hallo ihr Lieben,
ich brauche dringend Rat. Ich hoffe, dass hier keine bösen Kommentare oder Verurteilungen kommen, denn diese ganze Situation macht mich selbst wirklich fertig.
Ich habe vor ungefähr 2 1/2 Wochen erfahren, dass ich schwanger bin.
Ich war mit meinem Freund gerade mal 3 1/2 Monate zusammen und wollte mich auch bereits vor der SS schon wieder trennen. Nach Flehen & Betteln seinerseits, gab ich ihm doch noch eine Chance.. Wir hatten im ganzen Zyklus einmal Sex und ausgerechnet da passierte ein Unfall...
Auf die Pille danach hab ich verzichtet, da ich tatsächlich im Leben nicht damit gerechnet hätte, dass dort etwas passiert sein könnte (Ja, ich weiß, dummer Irrglaube)..
Nunja, als ich dann erfuhr, dass ich schwanger bin, habe ich ihm direkt davon erzählt und er freute sich auch (es war für ihn sowas wie ''Geil, sie ist schwanger von mir, also gehört sie ein Leben lang mir).. Denn: er drohte mir schon bevor ich wusste (ich hatte etwas geahnt, aufgrund der Symptome die ich sehr frueh merkte), dass er mir, sollte ich schwanger sein und mich von ihm trennen, das Kind wegnehmen würde.
Er ist leider psychisch nicht ganz sauber (entschuldigung, für den Ausdruck).. Er kontrollierte mich, bevormundete mich, verfolgte mich.
Für mich war dann sofort klar: ich musste mich trennen, damit ich überhaupt eine Chance hätte, das Kind zu bekommen und dabei irgendwie "glücklich" zu werden.
Ich hatte von Anfang an über eine Abtreibung nachgedacht, aber schob das beiseite und dachte, dass ich alleinerziehend auch gut klarkommen würde.
Nunja... leider kam alles anders. Ich dachte, ich erzähle meinen Eltern direkt davon um Unterstützung zu erfahren und darauf aufzubauen. So war es auch. Meine Eltern (geschieden, ich wohne bei meinem Vater) freuten sich tierisch, da meine große Schwester keine Kinder will und die Frage "Enkelkind?" schon öfter mal auftauchte, obwohl ich erst 21 war und quasi "ohne festen Freund". Nur leider habe ich mich überhaupt nicht mehr gefreut. Und das wurde immer schlimmer, anstatt besser. Die ersten Tage dachte ich "Naja, ok, das wird schon noch. Deine Hormone spielen verrückt. Dir geht es bald besser." Aber umso mehr Tage vergingen, umso schlimmer wurde es. Alle freuten sich über dieses Kind, nur ich nicht. Seit ungefähr 9-10 Tagen ist es so schlimm, dass ich Zuhause nur noch heulend sitze, mir eine Fehlgeburt wünsche (ich weiß, das klingt völlig irre, aber leider ist das so) und das alles einfach nicht mehr will.
Ich bin nicht bereit, mein Leben derzeit zu ändern für ein Kind. Ich leide seit Jahren unter Depressionen, habe gerade wieder ein bisschen Stabilität in mein Leben bringen können. Ich stecke noch mitten in der Ausbildung (es ist bereits meine 3. Ausbildung, da ich aufgrund der Krankheit die beiden vorherigen ziemlich schnell abbrechen musste). Und auch in dieser Ausbildung habe ich 2/3 Fehlzeiten, krankheitsbedingt.
Noch dazu will ich den Vater des Kindes eigentlich nie wieder sehen und auch nie wieder Kontakt zu ihm..
Ich fühle mich absolut nicht bereit für ein Kind und leider merke ich das von Tag zu Tag mehr. Und dabei habe ich mir immer geschworen, egal in welcher Lebenslage ich mal schwanger werden sollte, ich würde NIEMALS abtreiben. Und nun habe ich tatsächlich selbst solche Gedanken. War schon bei Pro Familia, habe die Kostenübernahme bei der KK geklärt, war schon zum Vorgespräch für den Eingriff... Und ich dachte bei all diesen "Schritten", dass ich vielleicht von der Entscheidung wieder "abweiche" so nach dem Motto: ist es erstmal kurz davor, überlegst du es dir schon anders und merkst, dass du das doch nicht willst/kannst.
Für mich ist das eine Qual. Ich liebe Kinder. Ich wollte immer Kinder. Ich kann mir das alles nicht erklären. Und ich hatte mir extra gesagt, dass ich mir mehr Zeit nehme, um mir das wirklich genau zu überlegen, in der Hoffnung, dass ich meine Meinung doch nochmal ändere. Aber jeder Tag mehr schwanger, ist für mich tatsächlich en Horror. Ich wünschte, dass alles wäre nie passiert. Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen und weiterleben wie vorher. Dass das nie wieder so wird, egal wie ich mich entscheide, ist mir leider durchaus bewusst..
Nur bin ich so verzweifelt, dass ich einfach nicht weiter weiß. Ich habe das Gefühl, dass keine Entscheidung die wirklich Richtige ist, nur denke ich, da ich eine so große Abneigung gegen die Schwangerschaft und einem Kind habe (warum auch immer :(), ein Abbruch für mich die bessere Alternative wäre (ich bitte von: ''Das ist Mord und wie kann man nur'' abzusehen.)...
Mit meiner Mutter habe ich darüber bereits gesprochen.. Sie findet dies zwar nicht toll und versuchte mich zu überreden und mir die Unterstützung deutlich zu machen, aber meinte, das wäre trotz Allem meine Entscheidung.
Meinem Vater bräuchte ich damit gar nicht kommen.. Wir haben ein ziemlich schlechtes Verhältnis (meine große Schwester ist sein Mädchen, ich nur das ungeplante, nie richtig gewollte Nachzüglerkind).. Er wollte mich schon öfter mal grundlos rausschmeißen (obwohl ich tatsächlich immer ein Vorzeigekind war und seit Jahren hier die Hausfrau spiele).. Wenn er wüsste, dass ich über eine Abtreibung überhaupt nachdenke, wäre ich bei ihm endgültig unten durch und könnte meine Sachen packen..
Und zu guter letzt habe ich natürlich wahnsinnige Angst vor einem operativen Eingriff. Durch meine Depression und meine Ängste ist mein Leben seit Jahren tatsächlich eine ziemliche Qual geworden..
Ich hoffe, ich finde hier vielleicht ein paar liebe Worte von jemandem, denn ich weiß wirklich nicht mehr weiter.. :(