Hallo,
haben ja vielleicht schon einige die anderen Threads verfolgt, in denen ich mitgeschrieben habe, auf jeden Fall wollte ich hier berichten, wie es mir heute ergangen ist und auch anderen Mut machen, die sich für diesen schweren Schritt entscheiden und Angst haben.
Ich habe mich für einen operativen Abbruch entschieden, zum Einen weil der einzige Arzt in der Nähe das nur auf diese Weise macht und auch, weil ich mich kenne und weiß, dass ich es körperlich wahrscheinlich nicht durchgestanden hätte.
Ich bin also heute um 13 Uhr in die Praxis gekommen, war etwas doof, weil ich nüchtern sein musste und nichts trinken durfte, da hat mein Kreislauf sich dann das erste Mal von mir verabschiedet. Nach einer ziemlich langen Wartezeit wurde ich dann von der Anästhesisten abgeholt, mit ihr hatte ich dann nochmal das Vorgespräch wegen der Narkose und hab alles abgeklärt. Ich fand sie super nett, sie hat mir sehr die Angst genommen und mir alles genau erklärt.
Danach ging es dann in den OP-Raum, ich durfte alles bis auf die Unterhose anlassen, wurde dann auf den Stuhl gesetzt und bekam den Zugang am Arm gelegt.
EKG und das Teil für den Finger gab es auch noch und so hab ich mich zumindestens gut überwacht gefühlt.
Da der Arzt noch nicht direkt kam, wurde ich immer nervöser und mein Herzschlag war echt schnell - das Piepen des Gerätes machte mich noch nervöser..
Dann ging aber auch alles ganz schnell, die Narkoseärztin gab mir ein "Beruhigungsmittel" (ich wusste, dass dies die Narkose sein würde) und dann merkte ich nur noch, dass der Arzt meinen Fuß fasste und sagte, dass er nun da sei.
Ich bin wohl schon wieder im OP wach geworden, mir wurde eine Unterhose samt Binde und die Jogginghose angezogen.. Danach lief ich mit der Anästhesistin in den Ruheraum, daran kann ich mich aber garnicht mehr erinnern.
Ich weiß nur, dass ich geweint habe, als ich wach wurde, weil mir die ganze Last von den Schultern fiel. Ich wusste, dass es für mich die richtige Entscheidung gewesen ist und ich war einfach glücklich, dass ich es überstanden hatte.
Leider hatte ich echt starke Schmerzen und die Schwester brauchte ewig, um mir ein Schmerzmittel zu geben. Gott sei Dank hatte ich meine Mutter dabei, sie hat auf mich aufgepasst.
Hab dann die Schmerzmittel getrunken und danach war dann Magentechnisch nix mehr los - musste brechen, hatte Schweißausbrüche, Kreislauf ist im Liegen total weggegangen... Naja, passiert halt.
Das alles ging dann nach einiger Zeit wieder und mittlerweile lieg ich zu Hause auf der Couch.
Ich hab nach der OP ziemlich geblutet und ich finde diese Binden nicht sehr angenehm, aber ist so. Da muss man jetzt einfach durch.
Der Arzt zeigte mir nachher noch die Schleimhaut, die abgesaugt wurde, weil ich es gerne sehen wollte. Ich war in der 6 SSW und man hat wirklich nur Blut, und ein bisschen Schleimhaut gesehen es hätte auch wirklich alles andere sein können.
Ich weiß, dass es meinem Krümelchen bei Gott gut geht, ich habe mich von ihm verabschiedet und Frieden mit mir geschlossen.
Natürlich tut es weh, aber nichtsdestotrotz, es war richtig so.
Ich hoffe ich konnte mit dem Bericht einigen helfen, die auch in dieser Lage sind.. Mal schauen, wie es mir jetzt die nächsten Tage ergeht und ich hoffe dass sich nichts entzündet o.ä..
Ich hoffe, dass sich auch die Leute zurückhalten können, die mich als "Mörderin" oder eiskalten Menschen sehen. Dieser Erfahrungsbericht soll nur helfen und keine weitere Diskussion anfechten.
Liebe Grüße...