Ohje!
Ich kann zwar verstehen, dass man sich das eine Geschlecht mehr wünscht als das andere, aber so stark sollte das nicht sein! Und von wegen als Vater könne man mit einem Mädchen weniger anganfangen... Es gibt sooo viele Studien über die Beziehung von Vätern zu ihren Kindern. Klar es gibt da ziemliche Unterschiede zwischen einer Vater-Sohn- und einer Vater-Tochter-Beziehung. Aber es ist wohl sogar so, dass sich Vater und Tochter meist näher stehen als Vater und Sohn. Liegt wohl an der Beschützerrolle.
Und meine Güte... Wir leben ja nicht mehr im 19. Jahrhundert. Was kann man denn bitte mit einer Tochter als Vater nicht machen, was man mit einem Sohn machen kann? Wir waren zwei Mädels zu Hause und mein Vater hat mit uns vieles gemacht, was "man eher mit Jungs macht". Er hat uns gezeigt, wie man schnitzt, wie man Löcher in eine Wand bohrt, und und und... Als wir älter waren, haben wir mit ihm sog. "Männerabende" gemacht: Skatrunden mit Sauferei (wobei er immer wusste wo beim Alkohol Schluss ist und uns das auch sehr gut beigebracht hat!) Und was ist aus uns geworden? Ich bin Physikern, meine Schwestern macht bald ihren Abschluss zum Ingenieur. Trotzdem sind wir keine "verkappten Jungs" Wir stehen trotzdem vor einem Kleiderschrank und finden bei all den Sachen nichts, was sich gerade "passend" anfühlt... können stundenlang shoppen gehen und verbringen regelmäßig gemeinsam Stunden beim Friseur. Machen uns Gedanken über einen abgerochenen Fingernagel.... und so weiter... Die Liste kann man jetzt beliebig fortführen.
Und achja... auch Jungs können zicken!!!
Vielleicht ist es bei Deinem Mann ja nur der erste Schock gewesen. Er hat sich eben eher einen Jungen gewünscht und es hieß, er würde den auch bekommen. Man stellt sich ja innerlich dann auch darauf ein, macht sich Gedanken und stellt sich auch die eine oder andere Situation vor, man macht Pläne "dann zeige ich ihm das" oder "dann machen wir das". Und jetzt ist plötzlich alles anders. Das Bild, was er im Kopf hat, passt nicht mehr, er muss es neu erfinden. Klar, die Reaktion ist trotzdem übertieben, aber vielleicht war es auch einfach nur der erste Schock. Gib ihm ein bisschen Zeit, sich mit dem neuen Gedanken anzufreunden. Er wird seine Tochter sicher auch über alles lieben!